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April 2017 - coolibri Düsseldorf und Wuppertal

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MUSIK VON HIER Slik

MUSIK VON HIER Slik Tiger „Slik Tiger“ EP DasLoch Aus dem Nichts In einemunscheinbaren Gebäude,der altenJugendbibliothekinder WuppertalerInnenstadt, verbirgtsichder neue Dreh-und Angelpunkt derurbanenSzene:Das Loch. EinGesprächmit Initiator Maik Kollhoff über die Idee, die Pläne und das Loch als Mutterschiff für Kunst und Kultur. Schon im Spätsommer 2015 gabesein erstes Zusammentreffen derjenigen, dieden Kerndes Kollektivs bilden.VerschiedeneKunst-und Kulturschaffende aus demBergischentaten sich zusammen,umdie heiße Jahreszeitund diedamitverbundene Flaute im laufendenKulturbetrieb zu überbrücken:Das „Sommerloch“ war geboren. Maik erinnertsich: „Das ist totalgut angekommen.Wir hatten Veranstaltungenaus verschiedensten Ecken derKunstszene, Vernissagen, Konzerte undPartys. Da war schnell dieIdeegeboren,das Ganzeweiterzuführen. Auch derInhaber desGebäudeswar zum Glückangetan vondem Plan.“ DieMitstreiter kennensichalle über sieben Ecken: „Die Szenehier „Wichtig istuns, dass das Lochals eine ArtAndockstation funktioniert.“ istrelativ überschaubar,daläuftman sich immer wieder über denWeg. Gemeinsame Sachezumachenliegt sehr nahe.“ DerNamesolltebleiben, undaus demSommerlochwurde Das Loch.„Wir veranstalten ja jetztdas ganzeJahr“, erklärtder Mittzwanziger. Monatelangwurde fleißiggeplant undrenoviert,imMärzöffnetendie RäumlichkeitenihrePforten.„DerPlanist simpel:EineGruppevon verschiedenenKünstlern möchtegeradejüngere Menschen für alternative Dinge begeistern.“ Und Das Loch istdas Zentrumfür dieseMission. In insgesamt vier Räumen könnensichkreativeKöpfe ausleben: Es gibtein Atelier, einenProberaum,eineGalerie undeineFläche für Veranstaltungen. Dort findenjeden Samstag Konzerte,Partys, Performances oder Ausstellungenstatt.Die Beteiligten desOrga-Teams, alleehrenamtlich dabei, kommen ausverschiedenenEcken.„Wir sind hauptsächlich Studenten, Designer,Künstler, Musiker,aberauch einpaarBWL-erund Messebauer sind am Start“,erzähltKollhoff. DieIdeeist,verschiedene Szenen miteinanderzuverknüpfen: „Der Jazzclubzum Beispiel,eineGruppevon Musikern, isteineeigeneCrew, diehierinden RäumlichkeitenKonzerteveranstaltet.“erklärtMaik, derselberauch als DJ auflegt. „Wichtig istuns,dass dasLochals eine ArtAndockstationfunktioniert.“Und mitGegensätzen spielt: „Erstmalsindwir offen für alles. Aber hip muss es sein“,lacht er.So wiedie Musikauswahl. „Wir wollen zeigen,dassman zum Beispiel für eine richtigguteParty auch Live-Musik einsetzen kann,esmussnicht immer ‚nur‘ ein DJ sein.“ Tossia Corman; lochloch.de Foto: Thomas Lahme PowerFunk. So beschreibtdie MoerserCombo Slik Tigerihre Musik. Und dieBeschreibung hält, wassie verspricht.Schon daserste Lied derimJanuarveröffentlichtenDebüt- EP,„Do youwannaget high“,macht klar,wo es langgeht. Ganz nach oben.Mit Beats, die sofort in dieBeine gehen, catchy Bass-Lines undnatürlich demenergiegeladenenGesangvon FrontfrauEva Löserzeigendie Fünf, dass amtlicher Funk durchausauchvom Niederrheinkommenkann. VÖ: 28.1. Foto: Alexander Wurm +Penelope Müller Foto: Arising Empire Foto: Jens Vetter Foto: Felix Hecker Suzan Köcher „Blood Red Wine“ EP SuzanKöcherwäre Solingens Antwort auf Lana DelRey,wennLetztereauchselberGitarre spielen würde.Dadem aber nichtsoist, istdie 21-Jährige ausdem Rheinlanddie (pssst….) coolere vonbeiden!Auf ihrer EP „BloodRed Wine“ stellt siedas unterBeweis - vier Songs, diedurch dieSphärenmäandern,folkig, mitCountry-Einflüssen, einbisschen melancholisch.Und trotzdem mitdem letztenTon immernochein bisschen Hoffnung darauf ,dassschon alles wieder gut wird. VÖ: 21.4. – Unique Records Double Crush Syndrome „Die for Rock’n’Roll“ Double CrushSyndromemachenRockmusik. Ehrlich undPur.Die drei Jungsaus Mülheim lassensichnicht vonaktuellen Trends beeinflussen oder ablenken.Was sieliefern, ist OldschoolRockand Roll.Streckenweise erinnern sieanGuns’n’Roses,als Axl Rose noch nichtvollerBotox war.Soauch dasStatement derBand: „Weonlybelieve in Rock’n’Roll“.Und dasziehensie durch.Auf ihrem Erstlingswerk powern sie sich durch 14 Songs. HarteGitarrenriffs,pumpende Drumbeatsund die ins-Ohr-gehende Stimmevon SängerAndiBrings verleitenzum Headbangen. VÖ: 17.3. – NOTGIVINGASHIT Records Gato Preto „Tempo“ Sounds from outtaSpace!ImMärzerscheint „Tempo“, daserste Album desDuos, dasseinenSchaffens-und Lebensmittelpunktin Düsseldorfhat.Und es fehltannichts! Rumorende Grooveshier, Synthie-Electroda: Es gelingt Femcee Gato Misteriosa undLee Bass offensichtlich auch im Studio, ihre volleEnergiezuentfalten.Und diekommt an,sobaldman denRegleraufdreht.Wer dann noch Portugiesisch kann,entdecktdie fast unverhoffteTiefeder Texte. EinperfektesAlbum,uminder Küche zu tanzen undden Frühling zu begrüßen! VÖ: 23.3. – Unique Records; toc

ALBEN DEPECHE MODE AT THE DRIVE IN GOLDFRAPP Spirit Es istimmer derFortschritt aufder Welt, derder Menschheit einendicken Knoten in dieBeine flechtet.Die Wissenschaftler behaupten, dass dergroße Weltlauftatsächlich wellenförmig stattfindet. DepecheModegehen aber raffiniertervor:Sie wandern zwei SchritteimKrebsgang vorund dann einenzurück. Dazu kleidet das Trio seineVisioninzeitgemäße Elektronik – schön angereichert mitorganischen Tangerine Dream-Referenzenund einpaarübermütige Vintage-Zaubertricks haben sieauch versteckt. AufAlbum Nr.14werdendie großen Emo-Täler aus Zweifeln, Ängsten, Wut, Schmerzendurchwälzt –und überirdischeGlücksmomentesind auch am Start. Columbia/Sony In-ter A-li-a At TheDriveInagieren wieein moralischeInstanz aufihremneuenAlbum –wie wildgewordene Prediger schreiensie nachmehrGerechtigkeit. SängerCedricBixler undseine Gang habenkräftig in dieHände gespucktund einwildesPost-Hardcore-Meisterwerk aus demHut gezaubert. DieWut in derWeltvon At TheDrive In istzum Greifen da.Die Band will nichtdie direkteKonfrontation herausfordern, sondern reale Verbesserungen erzielen.Sie brüllen lautund ihre wütende Posiewirkt in unsererunsicheren Welt sehr wohltuend. Hier trifft Noise-Rock auf Fugazi-Grooves–alles eingerahmt vonaufheulendenGitarrenund faustschwingendenRefrains. Rise Records/Warner Silver Eye Retro-Popmit starkem 80er-Einschlagist seit vielen Jahrendas Lebenselixier vonGoldfrapp. Diesmalabstrahieren siedas Spielmit den Beatsund denschillerndenKlangbildern: Das Duostelltinden Wall of Soundtiefsinnige Analysenund goutiertdazugeistreiche Betrachtungen. Sängerin Alison Goldfrapp spieltsichschon malals Disco-Philosophin auf, wenn sieihre lyrischen PointeninSongs wie„EverythingIsNeverEnough“ oder „ZodiacBlack“haucht. Dazu swingt es groovyund dieMelodienwippenganz leichtfüßig mit. WillGregory undFrontfrau Alisonbeweisen auch mitdiesemachtenAlbum, dass etwasGroßesinihrenHirnenwohnt.Esist modern undhat gleichzeitig eine angenehme Vintage-Attitude. Mute/Rough Trade SOULWAX NATHAN GRAY PETTER CARLSEN Dee Wee Seit derGründung vonSoulwax 1995 sinddie DewaeleBrüder Stephenund Davidimmer andere Wege gegangen. Als 2ManyDJs revolutioniertendie BelgieranandererStelleden Bastard-Pop,indem sieMashUps vonungewöhnlichen Akteurenneu zusammen klebten. Das „Salt’n’Pepa trifft theStooges“-Prinzip istfür DeeWee auch absorbiert worden.Was nicht passt, macht Soulwax hier passend–soundtechnische Rafinessen undÜberraschungsmomenteinklusive.Dennhiergibtesbarrierefreies Genre-Hopping mitLCD Soundsystem, DJ Shadowund denSparks im Motorraum–sowie einerfastunendlichen Anzahl an Zitatenund Einflüssen on top. PIAS/Rough Trade Until The Darkness Takes Us 20 Jahre lang konzentriertesichNathanGray aufdie Band Boystsfire, nunschlägt er andere Töne an.Zwischen Industrialund Dark Wave-SequenzenhauchtNathanpathetische Sehnsuchts-Visionenins Mikro, während dieSoundkulisse aufeinen düsterenKlangteppich gebettetist.Viele Konfrontationenbestimmen hier dasProgramm undamEnde tanztmit „DarkFire“ einkleiner EBM-Teufel über dasParkett. Mit „AtWar“ gibtNathanuns seinedüstere Message mitauf denWeg: Menschen sind zu dumm für Waffen –und Kriege liefernattraktiveGeschäfte. Keine Frage, dieWeltist undbleibtein Fall für den Psychiater. Tongues Of Fire/Cargo Glimt Petter Carlsen blendetdie schlimmen Themen derWelteinfachaus,die Schönheitdes Lebens undder Folk sind dieschillerndenPlanetenin seinem Universum. Als Heranwachsender brachteersichvia Metallica dasGitarrespielen selber beiund seit etwa zehn Jahrennimmt der Norwegerals SolokünstlerAlben auf. Mitsirenenartiger Kopfstimme probiert Petterden zurückgenommen SongsWärmeund viel Soundfläche zu geben. Getragener Songwriter-Indie- Rock bildet hier dasFundament.Abund an explodiert auch malwas in Richtung Space-Rock. EinspannendesExperiment! Friskt Pust/Function Records 27

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