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Rund um den Baldeneysee und Kettwig No 01

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F O L K W A N G Physical

F O L K W A N G Physical Theater – Jubiläumsproduktion 2015 Zeitgenössischer Tanz Eine Uni als Idee Studium Jazzmusik Foto: Seda Karaoglu / Folkwang-Uni Foto: Heike Kandalowski / Folkwang-Uni Foto: Ursula Kaufmann / Folkwang-Uni 1 000 Jahre Mönche, 100 Jahre Gefangene, heute Studenten – das Gebäude der Folkwang-Universität der Künste ist eines der ältesten und historisch wichtigsten in Werden. Das imposante, leuchtend gelb gestrichene Bauwerk an der Klemensborn war früher der Regierungssitz der Abteistadt Werden. Die Preußen funktionierten den Komplex im 19. Jahrhundert in ein Gefängnis um, nach dem Zweiten Weltkrieg zogen nach und nach die Fachbereiche der heutigen Folkwang-Uni ein. Fünf Schwerpunkte Die Hochschule setzt auf die fünf Bereiche Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft. Die Studierenden kommen aus der ganzen Welt, mischen den Familien-Stadtteil Werden mit internationalen WGs und spannenden Aufführungen im unieigenen Theater „Ohne die Kunst sind die wichtigsten Fragen des Lebens unlösbar.“ auf. An der Folkwang kann man Fotografie, Schauspiel, Regie, Tanzpädagogik, Jazzproduktion oder Physical Theater studieren, sich zum Musiklehrer ausbilden lassen, sich in Masterstudiengängen spezialisieren und, wenn der Einstieg in internationale Kunst- und Musikszene noch ein bisschen warten darf, ein Promotionsstudium anhängen. Während des Studiums bleibt Freiraum für Ideen außerhalb des Hörsaals – so ist im Pina- Bausch-Theater Platz für eigene Inszenierungen, 2014 wurde sogar die selbst geschriebene Oper eines Studenten uraufgeführt. Sämtliche Aufführungen seiner Bearbeitung von „Moby Dick“ waren ausverkauft. Die Folkwang-Uni ist ein internationales Fleckchen mitten im beschaulichen Werden. Ihr Konzept basiert auf dem Glauben an die Kunst und der Offenheit für Neues Die Folkwang-Idee Die „Folkwang-Idee“, nach der die Kunst ein lebenswichtiges Element ist, ist älter als die Uni selbst. „Ohne die Mitwirkung der Kunst sind die wichtigsten Fragen des Lebens unlösbar“, befand der Kulturvermittler Karl Ernst Osthaus Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Ideengeber für verschiedene Institutionen der Kulturlandschaft im Ruhrgebiet entlehnte den Begriff der altnordischen Mythologie, wo er einen der Götterpaläste und Wohnsitz der Göttin Freya bezeichnet. Den Ursprungsgedanken halten die Verantwortlichen der Uni bis heute hoch: „Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne gilt uns die Folkwang-Idee als Forderung und täglich neue Herausforderung“, heißt es auf der Homepage. Obwohl die Geschichte im Uni-Alltag nicht immer die größte Rolle spielt, hängen die Folkwängler an ihrem Gebäude. Als der „Preußenflügel“, ein burgartiger Anbau aus dem 19. Jahrhundert, der heute das Theater beherbergt, in den Neunzigerjahren abgerissen werden sollte, gingen die Studierenden auf die Barrikaden. Mit einem mehrtägigen Konzert und Theaterprogramm demonstrierten sie gegen den Abriss. Mit Erfolg – der Flügel blieb erhalten. Tanz – Produktion der Jungen Choreografen 2016 16 Foto: Georg Schreiber / Folkwang-Uni Neue Bibliothek Vor drei Jahren eröffnete das neueste Gebäude der Uni: die Bibliothek. Deren Architektur wurde zunächst wild diskutiert, schließlich entstand ein Glasquader. Ins Glas sind Fotografien von Steinstrukturen eingearbeitet, so verändert sich das Licht im Inneren ständig. Die hohen, hölzernen Bücherregale verleihen der Bibliothek derweil die Atmosphäre eines altehrwürdigen Gebäudes – ein weiterer, gelungener Spagat zwischen Tradition und Moderne. Inga Pöting folkwang-uni.de

K U N S T V E R E I N W E R D E N Das kann Kunst werden Der Verein kunstwerden hat es sich zur Aufgabe gemacht, spannenden regionalen und internationalen Künstlern eine Plattform zu geben. Seit fast zehn Jahren stellen die Ehrenamtlichen Gemälde, Zeichnungen, Fotografien, Installationen, Licht- und Klangkunst aus. Ein Ortsbesuch. Nicht weit entfernt vom S-Bahnhof Werden an der Ruhrtalstraße liegt das Tor 2, ein altes Industriegelände mit mehreren Werkstätten und Ateliers. Dort hat der Verein kunstwerden sich 2012 neu eingerichtet. Zwei Treppen geht es runter in den Ausstellungsraum, der von weißen Säulen getragen wird. In den Kunstraum integriert ist eine Bar, wo freitagsabends Vereinsmitglieder und Kunstinteressierte zusammensitzen. Durch eine Eisentür geht es raus in den kleinen Industriegarten, der im Sommer manchmal ebenfalls zur Ausstellungsfläche wird. Alle Mitglieder von kunstwerden arbeiten ehrenamtlich. Einige haben auch hauptberuflich mit Kunst zu tun, andere möchten einfach etwas zur lokalen Kulturszene beitragen. „Wir wollen mit unserem Programm immer wieder aufs Neue begeistern, zu uns locken und das ganze mögliche Spektrum öffnen“, unterstreicht der Vorsitzende Frank Brügma. Live-Performances auf der kunstwerden.bühne Zu diesem Spektrum gehörten in den vergangenen Jahren Grafitti, Metallarbeiten, Recycling- Kunst, Fotografie, Malerei und auch Lichtobjekte, die per Bewegungsmelder Musik abspielten. Die Künstler reichten dabei vom Folkwang-Studenten bis hin zur international bekannten Bildhauerin. Im Stadtteil ist kunstwerden längst kein Geheimtipp mehr. Austellungen und Sondertermine sind immer gut besucht und auch die kunstwerden.bühne, die einmal monatlich Musikabende und Performances präsentiert, Ausstellung der Recycling-Künstlerin Sabine Klages wird dankbar angenommen. Hierbei setzt der Verein ebenfalls auf Vielfalt und Überraschungen – und bleibt bei aller Seriosität immer offen für Experimente. Inga Pöting Die aktuelle Ausstellung bei kunstwerden zeigt noch bis zum 27. Mai unter dem Titel „art goes fashion“ Objekte der Kettwigerin Miriam Giessler Öffnungszeiten: Fr 20–24 Uhr, So 15–18 Uhr und nach Vereinbarung kunstwerden.de Foto: Kunstwerden denn's Biomarkt 3x in Essen • Rüttenscheider Straße 49 • Haedenkampstraße 21 • Humboldtstraße 323 Über 30 Märkte in ganz NRW, leckere Rezepte, sowie aktuelle Angebote finden Sie auf: www.denns-biomarkt.de | Qualität. Frische. Vielfalt. Wir sind Bio. 17

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