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Ruhrgebeef No. 8 - Leseprobe

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Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!

US A BIBER

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„Lielig ko esse, die Rate ist gar!“ – Bite iht ershreke. RUHRGEBEEF ill eiter Lust auf Esse ahe ud iht Ekel errege. Wer geauer hishaut, hat atürlih lägst eerkt, dass das ageildete Tier eher eie Bier als eier Rate gleiht. Deoh hadelt es sih u eie Vertreter der Failie der Sta- helrate. Als Nutria oder Bierrate ist das a ud i Wasser leede Nageier ekat, das or rud Jahre aus Südaerika eigeführt urde. Bierleish i usere Kühe zu erareite, ist dagege iht ugeöhlih. Sho i Mitelalter usste a das Fleish der putzige Tierhe i Gerihte zu utze. Für RUHRGEBEEF hat Jäger ud Metzgereister Jürge Bikert aus Esse Nutria erlegt ud ei satig-zartes Ragout gezaubert. Text: Marc Lorenz Noh i de frühe 2000er-Jahre ar die Bier-Jagd i Deutshlad strikt erote. Doh die Populaio, isesodere der Nutrias, hat i de ergagee zeh Jahre eklatat zugeoe. Niht ohe teils sheriegede Folge für die Natur. Nutrias köe eträhtlihe Shäde a Hohassershutzalage ud i der Ladirtshat erzeuge. Gefürhtet sid die Bierrate geradezu dafür, Däe ud Stauasserhaltuge it Löher zu uterhöhle. Auh a de Geässer des Ruhrgeiets sid die Nager izishe zu Hauf azutrefe. Ruhr- ud Lippeerad hae zur Jagd aufgerufe. Doh Jürge Bikert, utrieiger Liehaer regioaler Produkte, ist iel zu iel Metzger, als dass er als Jäger die Tiere loß ershießt ud entsorgt. „Die Nutrias an Ruhr und Lippe können locker bis sechzig Zeieter lag erde ud rige da zeh Kilo auf die Waage. Ih epfad es als zu große Vershedug, das Fleish iht irgedie eiter zu utze.“ Bikert reherhierte ei e- ig i alte Rezepte, rahte seie eigee Vorliee für Sh- orgerihte it ei ud etshloss sih kurzerhad, ei Nutria-Ragout zu kohe – it teils utershiedlihste Reakioe seiner Mitarbeiter. „Manche mussten sich schon überwinden, u das erste Mal zu proiere. Geshekt hat’s aer alle.“ Ud auh der RUHRGEBEEF-Tester häte dieses Ragout o ei- er klassishe Wild-Variate kau zu utersheide geusst. Toller Neeefekt: Viel regioaler ka Bioleish kau sei. Verkäufer ud Metzgereie idet a allerdigs i Ruhrgeiet kau. Dafür sheit die Bierrate, dere Fleish or alle i der DDR eit erreitet ar, zu uekat. Olie git es ur eige Hädler, die Nutrialeish aiete – da allerdigs zu recht beachtlichen Preisen. Dennoch will Jürgen Bickert mit seinem Nutria- Rezept nicht hinter dem Berg halten und verrät es in unserem Trainingslager auf Seite 71. 39

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