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Oktober 2017 - coolibri Düsseldorf und Wuppertal

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KUNST Mr. Perfect

KUNST Mr. Perfect coolibri präsentiert Architektur und Landschaft sind die zentralen Themen von Axel Hütte, einem der wichtigsten Vertreter der Düsseldorfer Fotoschule. Seine Bilder, immer menschenleer, komponiert er mit großer Akribie. Das Museum Kunstpalast zeigt die bislang umfassendste Werkschau des Künstlers. D Ü S S E L D O R F Er gilt als Meister der Landschaftsfotografie. Doch was Axel Hütte interessiert, ist weniger die Landschaft an sich als eine bestimmte Darstellung von ihr. Lange bevor er den Auslöser der Plattenkamera drückt, existiert ein Bild in seinem Kopf – und um den entscheidenden Moment zu finden, braucht es mitunter Tage. Auf allen Kontinenten, an den entlegensten Orten des Planeten, ist der Fotograf unterwegs. Der immense Aufwand, den er dabei betreibt, ähnelt nicht selten dem einer Himalaya-Expedition. Auffälliger Unterschied: Weder Menschen noch Tiere sind auf seinen Aufnahmen zu sehen. Seit Ende September (bis 14. Januar 2018) präsentiert das Museum Kunstpalast die bis dato ausführlichste Werkschau des 1951 in Essen geborenen und in Düsseldorf lebenden Künstlers. Hütte gehörte in den 70er Jahren zu den ersten Becher-Schülern an der hiesigen Kunstakademie und zählt neben Andreas Gursky, Candida Höfer, Thomas Struth und Thomas Ruff zu den bedeutendsten Vertretern der Düsseldorfer Fotoschule. Seine Arbeiten machten ihn national wie international bekannt. „Night and Day“, so der Titel der Ausstellung, umfasst rund 70 großformatige Tag- und Nachtfotografien, entstanden zwischen 1995 und 2017. Karg beleuchtete Landschaften bilden den Einstieg zu Axel Hüttes Nachtzyklus, dessen Schwerpunkt sich mit den Jahren verlagerte – auf illuminierte Mega-Citys in Europa, Amerika und Asien. Zu sehen sind ferner einige bislang unveröffentlichte Arbeiten aus Kanada und den USA. In Kooperation mit dem Kunstpalast zeigt das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop parallel das Frühwerk Axel Hüttes: Werke aus der Zeit von 1978 bis 1995, in denen er sich vornehmlich der Architektur widmete, (halb- )öffentlichen Orten und Plätzen deutscher und europäischer Städte, fotografiert überwiegend in Schwarzweiß. Minutiöser als in diesen beiden Schauen lässt sich das Schaffen des Künstlers kaum verfolgen. bk Axel Hütte. Night and Day: bis 14.1.2018, Museum Kunstpalast, Düsseldorf; smkp.de; Axel Hütte. Frühwerk: bis 7.1.2018, Josef Albers Museum Quadrat, Bottrop; bottrop.de; coolibri verlost 3 Kataloge zur Ausstellung „Night and Day“ auf coolibri.de Foto: Axel Hütte 52

KUNST K Ö L N Bauhaus-Schach Spielraum Siege und Niederlagen, Königinnen und Avatare, Karten und Bretter: Die Welt der Spiele ist unerschöpflich. Ob Klassisches wie Schach, neuzeitliche Computergames oder abgefahrene Rollenspiele - im MAKK Köln beschäftigt sich derzeit eine ganze Ausstellung mit diesem Thema. Foto:Rheinisches Bildarchiv Köln / Museum für Angewandte Kunst Köln / Marion Mennicken „Nirgendwo zeigt man sein wahres Gesicht so wie im Spiel“ - diese alte Binnenweisheit birgt viel Wahrheit. Sophie Taubert, Mitarbeiterin in der Sammlung des Theaterwissenschaftlichen Institutes in Köln und Mit-Kuratorin der Ausstellung „Im Spielrausch“ beschäftigt sich mit der Parallelwelt der Spiele. „Uns interessieren die Mechanismen, die dahinterstecken“, erzählt sie. Gemeinsam mit drei Kollegen ging Taubert auf die Suche nach Artefakten und Objekten. In sechs Kapitel ist die Ausstellung im Museum für angewandte Kunst gegliedert: Die erste Station behandelt die Verwandlung und Verkörperung diverser Rollen. Taubert: „Vor allem die Verbindung von Spiel und Theater ist spannend, es sind ja beides Vorführungen, man übernimmt Rollen, kreiert Avatare.“ Um die spielerische Bewegung im Raum geht es im zweiten Abschnitt: Wie erfassen wir Dimensionen in einer erfundenen Welt? Der Dritte setzt sich mit Weltenbau und Bühnenbild auseinander. „Das ist eines meiner Lieblingsthemen“, so Taubert. „Etwa das Modell der Luzerner Passionsprozession aus dem Jahr 1920. Ein riesiges Bühnenbild, das auf dem Marktplatz aufgestellt wurde. Das Theater, respektive Spiel, fand so mitten im Alltag der Bürger statt.“ Geistige Herausforderung Im vierten Teil dreht sich alles um Macht und Abstraktion. Taubert: „Gerade bei klassischen Taktikspielen wie Schach kommt das strategische Denken im wahrsten Sinne des Wortes zum Zuge.“ Aber auch PC-Games, in denen es um Kriegsszenarien geht, werden gezeigt und in Relation gesetzt. „Ebenso ein wichtiges Thema für uns - das Brückenschlagen von analogen Traditionen zur digitalen Welt.“ Das Thema Selbstoptimierung durch körperliche und geistige Herausforderungen ist im vorletzten Abschnitt der Leitfaden. Sowohl Sport als auch Rätsel wie Sudoku kurbeln Körper, Hirn und Geist an. Die letzte Station stellt dann die dunkle Seite in den Fokus: Rausch und Realitätsverlust. Sophie Taubert dazu: „Die Vermischung von Lebensrealität und erfundenen Welten kann auch gefährlich sein- die Unfähigeit, wieder ins Hier und Jetzt zurückzufinden.“ Tossia Corman Im Spielrausch - Von Königinnen, Pixelmonstern und Drachentötern: bis 4. 2. 2018, Museum für Angewandte Kunst, Köln; im-spielrausch.de URBANE KÜNSTE RUHR 2017 OKTOBER WWW.URBANLIGHTSRUHR.DE LICHT STA DT UTOPIE URBAN LIGHTS RUHR 12—29 / 10 / 2017 LICHTPARCOURS IN MARL 53 KEY VISUAL I AM HERE & KONTER — STUDIO FÜR GESTALTUNG

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