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Oktober 2017 - coolibri Düsseldorf und Wuppertal

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SZENE D U I S B U R G

SZENE D U I S B U R G Virtuelles Stickeralbum Foto: Nadine Beneke Der Duisburger Sven Jung lernte bereits mit 13 Jahren die erste Programmiersprache. Seine Leidenschaft für Computer und Technisches ist bis heute geblieben. In diesem Sommer hat der gelernte Bürokaufmann eine eigene App in den Playstore gebracht. „Glanzbilder, Filzsticker und Korkenaufkleber“ sammelte Sven Jung in seiner Schulzeit. Irgendwann war der Boom vorbei. „Weil es noch kein virtuelles Stickeralbum gab, dachte ich, machste mal eins“, beschreibt Jung die Entstehungsgeschichte seiner App Stycker. Rund acht Monate verbrachte der Bürokaufmann nach der Arbeit „vier Stunden täglich und das ganze Wochenende durch“ am Computer. Seit Mitte Juli steht seine App für Androidgeräte zur Verfügung. Einen Monat lang testete eine „Beta-Gruppe“ das virtuelle Sammeln und Tauschen. Die Bedienung ist „total idiotensicher“, so der Duisburger. Als Fan von Konsolenklassikern wie Zelda, Mario Kart oder Super Mario lag ihm die simple Handhabung am Herzen. „Nintendo hat nie High-Tech-Spiele und es macht immer allen Spaß“, sagt der 32-Jährige. Die Zielgruppe sind Jugendliche, die via Smartphone auf dem Schulhof tauschen, oder die Sticker-Fans von früher. Jung selbst sammelte übrigens nicht 20 nur, er glänzte in der Schule auch im Informatikunterricht: „Da hab ich den Lehrern mehr beigebracht als sie mir“, erzählt er schmunzelnd. Dass er neben dem Beruf nun eine App veröffentlicht hat, findet er nicht ungewöhnlich: „Das ist kein Hexenwerk. Programmieren kann jeder lernen. Mit 30 Euro biste dabei, da kannste dir ein Buch kaufen.“ Ein paar Kniffe gab es aber doch: „Die Tauschfunktion war die schwierigste Funktion.“ Tagelang habe die Beta-Gruppe Tausende von Aufklebern getauscht. Inzwischen funktioniert das Hin- und Herschieben der Sticker über Freundeslisten oder Social Media-Kanäle reibungslos. Die 22 Tester sind weiterhin regelmäßige User. Acht Sticker-Kategorien gibt es, darunter Tiere, Sportgegenstände oder geheime Sticker, die mittels Schlüssel freigeschaltet werden müssen. Dank verschiedener Pakete, etwa indem man sich Werbung anschaut oder sich fünf Tage hintereinander einloggt, bekommt der User verschiedene Sticker-Pakete. Jung sagt: „Man kann alles gratis schaffen.“ Im Moment sind die Einnahmen Serverkosten-deckend. Updates und Erweiterungen sind geplant. Eventuell auch eine Version fürs IPhone. Im Vordergrund steht für Jung aber so oder so der Spaß: „Handwerker schaffen etwas mit den Händen. Ich kann am Computer Gott spielen.“ NaB Mit dem Gutscheincode COOLIBRI erhaltet Ihr einen coolibri-Sticker gratis. Foto: Sven Jung / Stycker

Lass dich überraschen Anfang Oktober kann es passieren, dass man in der Altstadt abrupt mit Kunst konfrontiert wird. Das Medienkunstfestival FIKTIVA bespielt das Quartier, um die Alltagsroutine aufzubrechen und die Grenzen von Fiktion und Wirklichkeit auszuloten. Passanten werden kurzerhand involviert. Wer glaubt, die Altstadt schon in- und auswendig zu kennen, sollte ihr zwischen dem 5. und 8. Oktober einen ergebnisoffenen Besuch abstatten. Im Rahmen des Medienkunstfestivals FIKTIVA wird Düsseldorfs zweitkleinster Stadtteil zur Bühne – für Performances, Videokunst und Installationen, Musik, Filme, Theater, Vorträge und Workshops. Internationale Künstler und Kollektive haben ihre Arbeiten eingereicht. „Without imagination there ist no work of art“, so das Motto des Projekts, das tradierte Gewohnheiten und Sichtweisen sprengen möchte. Was ist real und was nicht? Wer ist Künstler, wer ist Bürger? Dramaturgisch ist die FIKTIVA als geführter Parcours angelegt. Sowohl die Festivalbesucher als auch zufällige Passanten werden als Akteure mit eingebunden. Start ist am NRW-Forum, wo die Besucher ein Update in Sachen interaktive Medien erhalten, bevor sie an der U-Bahn-Haltestelle Tonhalle auf eine Blaskapelle treffen, die sie zur Kunstakademie geleitet. Hier gibt es Videokunst zu sehen, sodann eine artverwandte Straßenperformance in der Ursulinengasse. Entlang der Düssel, in der Josef-Wimmer- Gasse, bittet das Orchester zum gemeinschaftlichen Gesang – beim weiteren Zug durch die Altstadt versuchen alle, möglichst viele Menschen D Ü S S E L D O R F coolibri präsentiert Mit dabei: Dialogarythm zum Mitmachen zu animierten. Nun geht es zum Cinema-Kino: Bildende Kunst und ein Film werden gezeigt. Nächster Halt ist das Uerige, in dessen hinterem Saal es erneut eine Performance zu bewundern gibt. Im Filmmuseum endet der Rundgang mit einem Filmworkshop oder einer Kurzfilmreihe. Satte acht Stunden, von 14 bis 22 Uhr, dauert das volle Parcours-Programm; man kann aber jederzeit unterbrechen und wieder einsteigen. Am zweiten und vierten Tag des Festivals wird die Tour wiederholt, am dritten findet eine Podiumsdiskussion mit Künstlern und Besuchern im Malkasten statt. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos. bk FIKTIVA: 5.–8.10., Düsseldorfer Altstadt; fiktiva.eu Foto: Yves Le Blanc KULTURBÜRO /

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