KULTUR AM RHEIN D Ü S S E L D O R F AnneFrank hatteeinen großen Wunsch:Schriftstellerin zu werden und nach dem Kriegein Buchüberdie Zeit im Hinterhausversteckzuveröffentlichen. 75 JahrenachihremTod wurde ihrRomanfragmenterstmals alseigenständige Ausgabe publiziert. Das JungeSchauspiel zeigt die Bühnenfassungdes Werks in derUraufführung. Deine Anne 44 LiebeKitty:Eva MariaSchindele,Natalie Hanslik „LiebeKitty!“ Mitdieseraneinefiktive Freundin gerichtetenAnrede beginnenzahlreiche Einträgeim Tagebuch derAnneFrank. „Stell Dir malvor,wie interessanteswäre, wenn icheinen Romanüberdas Hinterhaus herausbringen würde. Alleinvom Titelher würden dieLeute denken,essei einDetektivroman“, schreibt Anne am 29.März 1944.Einige Tage später notiert sie: „Das istdie großeFrage,werde ichjemals etwasGroßesschreiben können,werde ichjemals Journalistinund Schriftstellerin werden? Ichhoffe es,ich hoffeessosehr!“ AufBasis ihrerTagbucheinträgebeginntdie damals 15-Jährigeden Entwurfeines Briefromans,der unvollendetbleibt–wenige Monate später wirddie FamilieFrank von denNazis verhaftetund nach Auschwitzdeportiert. 2019,75Jahre nachihrem Tod, erschien Anne Franks Romanfragment unterdem Titel„LiebeKitty“ als Buch:Ein historisches Dokument undzugleichdas Vermächtniseiner angehenden Literatin, die eine ebenso kritischewie virtuose Lektorin ihrereigenen Textewar. DerRegisseur JanGehlerhat den Stofffür dieBühneadaptiert;am 12.Novemberwird„LiebeKitty“im Jungen Schauspiel uraufgeführt.ImMittelpunkt derInszenierung, diefür Zuschauerabzehn Jahren konzipiert ist, stehtdie jungeAnnemit ihrenTräumen,Hoffnungenund ihrerEntwicklungals Künstlerin. Fünf Schauspielerinnen und Schauspielerbeleuchten jeweils verschiedene Aspektevon AnnesPersönlichkeit. Parallel schlägtdas Stückeinen Bogenindie Gegenwart underforscht,was manRassismus,Antisemitismus undDiskriminierungentgegensetzen kann. Flankiertwirddie Aufführung voneiner Wanderausstellung desAnneFrank Hauses Amsterdam, dievom 8. bis17. November im Foyerdes Jungen Schauspielszusehen ist. „Lasst mich ichselbstsein“ richtetsichanKinderund Jugendlichebehandelt Fragen zu Identität,Gruppenidentifikationund Ungleichbehandlung.Initiativen gegenRechtsextremismus, Rassismus undAntisemitismus sind vorOrt.Für denBesuch derAusstellungist eine Anmeldungper E- Mail beithiemo.hackel@dhaus.deerforderlich. BeritKriegs LiebeKitty:12.11.(Uraufführung), 14., 16.–18., 27., 28. +30.11., Junges Schauspiel, Düsseldorf; dhaus.de Foto: Thomas Rabsch
KULTUR AM RHEIN D Ü S S E L D O R F Imperial Valley (cultivatedrun-off), 2018,Film still Lukas Marxt, Imperial Valley (cultivated run-off), 2018, Film still, Courtesy the artist Wer hat an der Uhr gedreht? Sekunden,Minuten,Stunden –beim Blick aufdie Uhrverstreicht dieZeitingleichmäßigem Takt.Dem gegenüber stehtunser subjektivesZeitempfinden: Mal rast dieZeit, malscheintsie stillzustehen.EineAusstellung im Kai10 erforscht, welche Einflüsseder gegenwärtigen Auffassung vonZeitzugrunde liegen. „Keine Zeit!“, lautetdie Formel desmodernen Erfolgsmenschen. Permanentstehenwir unter Zeitdruck,nicht nurimArbeitsleben: Jede freie Minute stopfenwir mitAktivitäten voll.Versprach technischerFortschritt einstdie Ersparnis vonZeit, stiehlteruns heuteselbige.Die Digitalisierung hatnahezualleLebensbereicheerfasstund beschleunigt unserenAlltagineinem immer rasanteren Tempo. Tagund Nachtkönnenwir arbeiten, kommunizieren, kommentieren, konsumierenund haben dasGefühl, dass 24 Stundennicht ausreichen. DieKlimakrise hat außerdem dasBewusstsein für diesogenannte geologische Zeit geschärft:Gemessen an der Existenzder Erde istdie Zeitspannemenschlichen Daseins nurein Wimpernschlag. Im Kai10Arthena Foundation hinterfragtdie internationale Gruppenausstellung „A Long Time Short“ denZeitbegriffunserer Gegenwart. Zu sehensindüberwiegend videobasierte Werkevon Trisha Baga,HichamBerrada,David Claerbout, David Horvitz, LukasMarxt,Bahar Noorizadeh, Su Yu Hsin undAgustinaWoodgate. DieSchau deckt dieWidersprücheunseres linearenZeitverständnissesauf: Zeit verläuftnicht synchronmit demUhrzeiger,sondern isteinesubjektiveWahrnehmung,die geprägt wirdvon sozialen,technischenund ökonomischen Gegebenheiten. Welche zeitlichen Folgen menschliches Eingreifen in dieNatur hat, dokumentierteindringlich dieArbeit„Imperial Valley (cultivatedrun-off)“ desösterreichischenKünstlers LukasMarxt.Eine Drohne überfliegtein riesiges,künstlich angelegtes Bewässerungssystem, dessen Abfluss in einemSee mündet,der aufeineökologische Katastrophe zusteuert.Dem Moment undseinemDavor undDanachwidmetsichDavid Horvitz mitseinerInstallation„allthe time that came before this moment“und „all thetimethat willcomeafter this moment“. Zeitkontrolle, zentrales Elementdes Kapitalismus,ist dasThema vonAugustina WoodgatesArbeit„Workout(National Times)“. DerEintrittzur Ausstellungist frei;öffentliche Führungenam8.und 22. November sowie am 6. Dezember,jeweils um 15 Uhr. BeritKriegs ALongTimeShort:bis 13.12.,Kai10Arthena Foundation,Düsseldorf; kaistrasse10.de 45
Laden...
Laden...
Laden...
April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.