Events, Trends und Reportagen für die Rhein-Ruhr-Region
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März 2018 - coolibri Oberhausen, Duisburg, Mülheim

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KUNST O B E R H A U S E

KUNST O B E R H A U S E N Vogelflug Unser Blick auf Berge hat sich gewandelt. Früher galten viele dieser Giganten der Landschaft als mystisch, geheimnisvoll, heilig – übers und vor allem: unüberwindbar. Heute versuchen sogar fast 500 Touristen im Jahr, den Mount Everest zu besteigen. Das zeigt, welch ungeheure Faszination die Berge immer noch ausüben. Diese Faszination bedient jetzt eine neue, erstaunliche Ausstellung im Gasometer Oberhausen. Matterhorn Foto: Gasometer Oberhausen / Thomas Wolf Bei „Wunder der Natur“ war es eine Erdkugel, die in der Mitte des riesigen Gasometers hing und mit Videobildern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bespielt wurde. Den Wechsel von Tag und Nacht, Sonnenaufgang und -untergang, Wetterbewegungen, die Stimmungen der Jahreszeiten – all diese Phänomene können die Besucher der neuen Ausstellungen jetzt mit modernen 3D-Projektionen, die ebenfalls vom DLR stammen, auf einem maßstabsgetreuen Modell des Matterhorns betrachten. Es lohnt, sich etwas Zeit zu nehmen, denn der Blick auf das charakteristische Bergmassiv ist im 100 Meter hohen Gasometer von verschiedenen Ebenen aus möglich – und sein Aussehen verändert sich durch den projizierten Zeitverlauf ständig. Durch die Art des Aufbaus blicken die Besucher, wenn sie ihren Kopf nach oben recken, aus der Vogelperspektive auf die Bergspitze. „Durch einen Spiegel, der etwa zwölf Meter im Durchmesser hat, ist es von den Sitzen in unserer Manege aber auch möglich, das Matterhorn richtig herum zu sehen – als betrachte man es von Zermatt aus“, sagt Gasometer-Geschäftsführerin Jeanette Schmitz. „Die Besucher blicken im Gasometer auf wissenschaftliche Daten, die mit modernster wissenschaftlicher Technik gewonnen wurden“, erklärt Nils Sparwasser vom DLR. „Was normalerweise dazu dient, Erkenntnisse über unsere Erde und ihre Veränderungen zu gewinnen, lässt sich hier nutzen, um die machtvolle und wunderbare Gestalt unserer Natur erlebbar zu machen.“ Um dieses faszinierende Herzstück der Schau gruppieren sich gut 150 großformatige Fotografien und rund 20 Filme: Sie zeigen dramatische Erstbesteigungen, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und die Entstehung der Gebirge, den Kreislauf des Gesteins. „Wie immer wird es keine in erster Linie wissenschaftliche Ausstellung, wo man gezwungen ist, viele Informationen in Textform aufzunehmen“, sagt Jeanette Schmitz, „aber wer durch die Bilder und Videos angezogen wird, kann sich natürlich weitere Infos zu ihrer Geschichte durchlesen.“ Seit 2001 kursiert im Team des Gasometers Oberhausen die Idee zu einer Ausstellung über Bergwelten. Dass in der Zwischenzeit – wie an vielen anderen Orten in der Region – direkt nebenan der Klettergarten „tree2tree“ floriert, ist kein Zufall: Klettern liegt wieder im Trend bei jungen Menschen – und auch Flachlandtiroler wie die Bewohner des Ruhrgebiets tun das natürlich am liebsten im richtigen Gebirge. Das bestätigt auch der Deutsche Alpenverein, der in NRW wieder Mitgliederzuwächse verzeichnet und Kooperationspartner der Schau „Der Berg ruft“ ist. Der Gasometer liegt also mal wieder voll im Trend: „Lange vor der Eröffnung haben wir bereits viele Gutscheine verkauft“, sagt Jeanette Schmitz. Und einen großen Ansturm erwartet sie, wenn die Termine des Rahmenprogramms mit Bergsteiger-Stars wie Reinhold Messner und Gerlinde Kaltenbrunner oder Manuel Bauer, dem Exklusiv-Fotografen des Dalai Lama, veröffentlicht werden. Max Florian Kühlem Der Berg ruft: 16.3.-30.12.(Di-So 10-18 Uhr) Gasometer, Oberhausen; gasometer.de 58

KUNST E S S E N ERÖFFNUNG 16.03.2018 UM 19 UHR Design: Alexandra Kirwschsieper Edvard Munch: Die Mädchen auf der Brücke, 1927 An Munchs Steg Vom 16. Februar bis zum 22. April hat das Museum Folkwang in Essen ein Meisterwerk zu Gast: gezeigt wird das Gemälde „Die Mädchen auf der Brücke“ von 1927, eine Leihgabe aus dem Munch Museum in Oslo. Präsentiert wird das Werk zusammen mit drei Gemälden Munchs und 28 Arbeiten auf Papier aus dem Bestand des Museum Folkwang. Edvard Munch (1863–1944) gehört zu den bekanntesten norwegischen Malern der Moderne. Seine Lebensfries-Werke, darunter auch „Der Schrei“, sind Publikumsmagneten und weit über die Grenzen der Museen hinaus Teil eines globalen kulturellen Gedächtnisses. Mit „Die Mädchen auf der Brücke“ rückt das Museum Folkwang ein Motiv des Malers in den Mittelpunkt, das zwischen 1901 und 1940 in insgesamt zwölf Ölgemälden und fünf Grafiken verarbeitet wurde. Das präsentierte Werk wurde im Jahr 1927 angefertigt und gehört somit zu einer jüngeren Version dieses Themas. Gezeigt wird eine Gruppe von Mädchen oder Frauen, die sich auf einem Steg der Gemeinde Åsgårdstrand versammelt haben. In Åsgårdstrand ist Ende des 19. Jahrhunderts eine Künstlerkolonie entstanden, in der auch Munch lebte und arbeitete. Munchs Arbeiten sind dafür bekannt, dass sie eine Stimmung unbestimmter Sehnsucht vermitteln, wobei es dem Betrachter überlassen bleibt, eine Geschichte hinzuzudenken. Das gilt auch für „Die Mädchen auf der Brücke“, das den Betrachter durch den auf einen Fluchtpunkt zustrebenden Steg in den Bann zieht. Foto: Munch Museum Oslo RUNDGANG: HBK Essen und fadbk öffnen ihre Türen Beim traditionellen Rundgang zeigen Studierende der fadbk | HBK Essen einmal im Jahr ihre Semesterarbeiten. Darüber hinaus präsentieren die Absolventen des Wintersemesters ihre Abschlussarbeiten. Ausgestellt werden Werke aus den Fachgebieten Bildhauerei/Plastik, Fotografie/Medien und Malerei/Grafik. www.fadbk.de | www.hbk-essen.de Ausstellung: 17. - 21.03.2018, 10 - 20 Uhr, fadbk|HBK Essen, Prinz-Friedrich-Str. 28A, 45257 Essen MUSIK (WIEDER-) ENTDECKEN Schreib deinen Song 18.03. mit Olli Heinze Bandworkshop 28.04. mit Stefan Bauer & Daniel Schlep Heimreisekonzert 26.04. mit Olli Heinze Adlerstraße 83 · 44137 Dortmund Tel. 0231-534525-0 · E-Mail info@kobi.de Die Farben des Bildes lassen zugleich eine heitere und düstere Stimmung entstehen: Die leuchtenden Kleider stehen dem dunklen Baumschatten im Wasser gegenüber. Zudem kann sich der Betrachter fragen, warum sich die Mädchen dort versammelt haben, warum eine Figur nach unten zu schauen scheint, während der Blick der anderen in die Ferne schweift? Verweilen sie dort nur wenige Minuten oder warten sie sogar auf die Ankunft eines Schiffs? Neben „Die Mädchen auf der Brücke“ zeigt die Ausstellung zudem drei weitere Gemälde und 28 Arbeiten auf Papier. Darunter befinden sich die Farbholzschnitte „Mondschein“ von 1896 oder „Frauen am Meeresufer“ von 1898. Deutlich wird, dass Munch bestimmte Motive nicht nur in Bildgruppen über Jahre hinweg verarbeitet hat, sondern diese auch mit unterschiedlichen Methoden aufnimmt – wie Malerei und Druckgrafik. Stefanie Roenneke Meisterwerke zu Gast: Edvard Munch – Sehnsucht und Erwartung:bis 22.4., Museum Folkwang, Essen; museum-folkwang.de. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Fr. 09.03.2018 Best of Poetry Ringlokschuppen Ruhr www.kulturgut.ruhr Sa. 17.03.2018 Pawel Popolski Stadthalle Mülheim 59

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