T H E A T E R D Ü S S E L D O R F She She Pop Ob in der Werbung oder im Fitnessstudio: Bilder von Körpern, mehr oder weniger bekleidet, begegnen uns täglich. Meist sehen diese sexy, durchtrainiert, jung und gesund aus. Einen Gegenentwurf zu dieser Norm bringen She She Pop im März auf die Bühne des tanzhaus NRW - mit einem ganz eigenen Aufklärungskonzept. K ö r p e r w e l t e n Foto: Doro Tuch Eigentlich sei „50 Grades of Shame“ nur ein Versprecher gewesen, erzählt She She Pop-Mitglied Lisa Lucassen. Nun lautet so der Titel des neuesten Stückes des Berliner Performance-Kollektivs. Selbiges basiert sowohl auf E. L. James‘ „Fifty Shades of Grey“ als auch Frank Wedekinds Aufklärungs-Drama „Frühlings Erwachen“. Konsequenterweise ist das Bühnenwerk wie eine Biologiestunde aufgebaut, erklärt die 48-Jährige: „Im Wedekind-Stück gibt es ein Kollegium von Lehrern, die überhaupt nichts taugen und bei der Aufgabe scheitern, die Jugendlichen aufzuklären. Wir sind jetzt über 100 Jahre weiter und wollen es besser machen.“ Wie die Scham in den Körper kommt In 14 Lektionen lernen die Zuschauer zum Beispiel, gemäß Wedekind, „wie die Scham in den Körper kommt“. Dann nämlich, wenn einer 78 Schülerin erklärt wird, warum ihr Kleid zu kurz ist. Aber auch Fifty Shades of Grey kommt nicht zu kurz: So handeln einige Lektionen davon, „wie Rollen verteilt werden, in der Welt und in Beziehungen“, so Lucassen. Während am Podium gelehrt wird, was es mit der Sexualität generell und heutzutage auf sich hat, entstehen - dank Videoprojektionen und Live-Aufnahmen - die wahnwitzigsten Bilder. Körperteil, wechsel dich „Bunt und lustig“, beschreibt Lucassen das Geschehen auf der Bühne. Acht Performer und ein Musiker teilen sich den Platz im Scheinwerferlicht. Nach dem Mix Max-Prinzip werden die Körper der alters- wie figurtechnisch wild gemischten Gruppe auf einer Leinwand immer wieder neu zusammengesetzt. Kopf, Torso und Unterteil passen dabei nicht zwingend zusammen – und machen auch nicht unbedingt das, was auf dem Podium gelehrt wird. Bekenntnisse aus dem Nähkästchen Wie in allen Stücken der Berliner Performer fließt auch diesmal Autobiografisches mit ein. „Es gibt mindestens ein Bekenntnis aus dem persönlichen Nähkästchen“, verrät Lucassen. Kommentiert wird selbstverständlich ebenfalls: „Es geht uns nicht darum, Klischeebilder oder Bilder, wie man sie oft sieht, zu reproduzieren. Sondern dieser großen Flut von Körpern, die uns den ganzen Tag um die Ohren wehen, noch welche hinzuzufügen. Es sind nicht nur Unterhosenmodels, die da auf der Bühne stehen. Und das finden wir auch gut so.“ NaB 50 Grades of Shame: 17.+18.3., 20 Uhr, tanzhaus NRW, Düsseldorf; fft-duesseldorf.de
T H E A T E R J U N G E S S C H A U S P I E L D i f f e r e n t b u t THEATER TREFFEN DER 38. DUISBURGER AKZENTE 11. - 26. MÄRZ 2017 s a m e s a m e Mr. Handicap Foto: Sebastian Hoppe Theaterleute lieben Stoffe mit Konfliktpotenzial. Zu diesen gehört das spannende Thema Inklusion, das der renommierte Dramatiker Thilo Reffert zu einem Kinderstück verarbeitet hat. Am 25. März gelangt „Mr. Handicap“ zur Uraufführung am Jungen Schauspiel. Vincent (Kilian Ponert) ist das, was man landläufig behindert nennt: Er sabbert, hat steife Ellenbogengelenke und noch ein paar mehr Handicaps. Eigens für ihn hat man an der Regelschule eine Inklusionsklasse eingerichtet, in der jedes Kind reihum für einige Tage sein Pate wird. Hannes (Jonathan Gyles) hat sich bisher erfolgreich davor gedrückt, doch nun ist er an der Reihe. Dabei können sich die Jungs nicht ausstehen! Bald bahnt sich eine zaghafte Freundschaft an, aber als ein Streit eskaliert, haut Hannes Vincent eine rein. Dass seine Mutter Vincent nach Hause einlädt, damit sich die beiden wieder vertragen, ist für Hannes ein weiterer Tiefpunkt. Zu allem Überfluss hat er auch noch das blöde Nachbarsmädchen Emine an der Backe. Doch dann geraten die drei in einen abenteuerlichen Roadtrip, der für alle mit überraschenden Einsichten endet … „Mr. Handicap“ handelt nicht nur von Behinderung und Teilhabe, sondern vor allem von Freundschaft, Mut und Solidarität. „Es ist ein hochpolitisches Stück“, sagt Stefan Fischer- Fels, künstlerischer Leiter des Jungen Schauspiels, „aber im Kleid einer Komödie für Kinder und Familien.“ Man fragt sich: Wer ist behindert? Was ist normal? Warum fällt es so schwer, mit Anderssein klarzukommen? Das größere Handicap hat Hannes: „Der hat ein Akzeptanzproblem, Vincent nur eine Gelenkschwäche.“ Regie führt Frank Panhans, Schauspielprofessor am Konservatorium in Wien, der mit Fischer- Fels schon während dessen erster Amtszeit in Düsseldorf (2003–2011) viele erfolgreiche Stücke inszeniert hat. Wie begeistert man Kinder und Jugendliche für das Format Theater? Indem man die Figuren und ihre Konflikte genauso ernst nimmt wie Erwachsene, sagt Panhans. Junges Publikum ist nicht weniger anspruchsvoll älteres: „Kinder kriegen ziemlich schnell mit, ob ihnen was vorgelogen wird. Ob ich Hamlet spiele oder Hannes, ist eigentlich egal.“ bk Mr. Handicap: 25. + 27.3. (weitere Aufführungen während der Spielzeit), für Kinder ab 9 Jahren, Junges Schauspiel, Düsseldorf; dhaus.de SA 11. (PREMIERE) + MO 13.03. SO 12.03. DI 14. + MI 15.03. ENDSPIEL THEATER DUISBURG DER AUFTRAG SCHAUSPIEL HANNOVER NATHAN DER WEISE MÜNCHNER VOLKSTHEATER DO 16. + MO 20.03. NAME: SOPHIE SCHOLL SPIELTRIEB – JUGENDCLUB IM THEATER DUISBURG FR 17.03. SA 18. + SO 19.03. DI 21.03. DER WEG ZUM GLÜCK JONAS SCHÜTTE PENTHESILEA SCHAUSPIEL FRANKFURT GIFT. EINE EHEGESCHICHTE DEUTSCHES THEATER BERLIN MI 22. (PREMIERE) + DO 23.03. MICHAEL KOHLHAAS KOPRODUKTION MIT BÜHNE CIPOLLA FR 24. + SA 25.03. SO 26.03. DIESE GESCHICHTE VON IHNEN BURGTHEATER WIEN JEDERMANN RELOADED PHILIPP HOCHMAIR www.theater-duisburg.de 79
März 2017 STADTMAGAZIN für Düsse
E D I T O R I A L W I R WIE S I N D
I N H A L T A B S E I T E 4 1 30 F
T H E M A Eine letzte Party wird es
I N T E R V I E W Foto: Elizaveta P
T H E M A Foto: Arkadiusz Goniwiech
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Düsseldorfer BASILIKA ST. LAMBERTU
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Düsseldorfer >>> Sa., 25. März 20
W U P P E R T A L den Musiker komme
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April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.