Moon Fotos (3): © A24 / DCM light „In Moonlight Black Boys Look Blue“ heißt das Theaterstück, auf dem der Film „Moonlight“ basiert. Der wurde schon mit einem Golden Globe für das Beste Filmdrama ausgezeichnet, für acht Oscars nominiert und von Kritikern in den Himmel gelobt. Zu Recht? „Moonlight“ erzählt in drei Episoden die Geschichte von Chiron. Jeder der drei Teile beleuchtet dabei einen prägnanten Moment zu unterschiedlichen Zeiten im Leben des Afro-Amerikaners. Als Kind wächst er unter den hilflosen Händen einer drogenabhängigen Mutter in einem der härteren Pflaster Miamis auf und interessiert sich wenig für das Gehabe der Gleichaltrigen, vergräbt sich und seine zartfühlige Persönlichkeit lieber in Einsamkeit. Und auch als Jugendlicher bleibt er ein Outsider, der in der Schule gemobbt wird, der in eine Opferrolle gedrängt wird, weil er die in seinem Milieu verlangten Rollenklischees nicht erfüllen kann. Erst als Erwachsener scheint er dem etwas entgegensetzen zu können, ist er doch plötzlich ein gewaltbereiter, drogendealender und ziemlich typischer Ghetto-Macho. Was in unserer Kultur gerne als Gewinn gesehen wird - das Abstreifen der Opferrolle, das Gewinnen der Oberhand, das „seinen Mann stehen“ - inszeniert der Film schlussendlich als Verlust. Chirons Kampf, den 38 er bis in seine Adoleszenz so verzweifelt führt, verliert er, weil er so lange gebogen und gebrochen wurde, bis er mit breiten Schultern, goldenen Grills und Knarre im Handschuhfach in die Form passt, in die die Welt um ihn herum ihn schon sein ganzes Leben pressen wollte. Erst im letzten Akt verrät „Moonlight“ dann, ob es einen Ausweg für das einsame Kind und den verletzlichen Teenager gibt, die sich irgendwo tief unter dem harten Panzer verbergen, den Chiron um sich gebaut hat. Das wohl erstaunlichste Drama des Jahres ist „Moonlight“ nicht nur wegen der äußerst raren Themenkombination, in der sich Fragen rund um Rasse, Klasse, Sexualität und Männlichkeit verbinden, sondern auch, weil der Film eine Ehrlichkeit und Natürlichkeit an sich hat, die sowohl im Drama-Genre, als auch in Narrativen über schwarz-geprägte Problemviertel selten sind. Manches Mal könnte man hier beinah vergessen, dass man einen Film schaut, dass hier jemand schauspielert, fühlt es sich doch viel mehr an, als wäre man gerade zufällig in einen Moment gestolpert, der eigentlich viel zu intim ist, als das man sein Zeuge sein sollte. Diese herausgeschnittenen Kuchenstücke aus Chirons Schicksal, die „Moonlight“ seinen Zuschauern serviert, erzählen von einem Leben im Spannungsfeld zwischen Anderssein und Anpassung, in dem das Erfüllen der großen Schimäre Männlichkeit zur Zerreißprobe für die eigene Identität wird. Mit Hilfe dieser intimen Geschichte fühlt „Moonlight“ ganz unaufgeregt, aber völlig gnadenlos unserer gesamten Gesellschaft auf den Zahn. Wahrlich, ein rarer Filmjuwel. USA 2016, R: Barry Jenkins D: Alex Hibbert, Ashton Sanders, Trevante Rhodes, Naomie Harris, Mahershala Ali coolibri verlost 5 Filmplakate auf coolibri.de Lukas Vering
K I N O Lion | Start: 23.2. Foto: Long Way Home Productions 2015 Tiefe Wurzeln „Lion“ erzählt die von einer wahren Begebenheit inspirierte Geschichte des indischen Jungen Saroo, der im Kindesalter von seiner Familie getrennt wird und sich plötzlich auf den harten Straßen Kalkuttas durchschlagen muss, bevor er von den Australiern Sue und John adoptiert wird und ein neues Leben in Tasmanien beginnt. Doch auch nach etlichen Jahren des privilegierten Lebens des Westens, spürt Saroo noch die tiefen Wurzeln, die zu seinem Ursprung führen und er beginnt eine wahnhafte Suche nach seiner Heimat. „Lion“ ist eine außerordentliche emotionale Reise, die sich nicht vor brutalen Realitäten, unschönen Wahrheiten und deftigen Schlägen in die Magengrube scheut. Besonders im ersten Teil beeindruckt der Film durch eindringlichen Erzählstil, der kaum Worte braucht, um seine Gräuel, seinen Zauber, seine Gefühle auszudrücken. Den Balanceakt zwischen Sentimentalität und dem Vermögen, ernsthaft zu bewegen, meistert „Lion“ bravourös. IND, AUS 2016, R: Garth Davis, D: Sunny Pawar, Dev Patel, Nicole Kidman, Rooney Mara coolibri verlost 3x2 Tickets plus Soundtrack mit Musik von Dustin O‘Halloran und Hauschka A Cure For Wellness | Start: 23.2. Foto: © 2017 Twentieth Century Fox Durstige Patienten Regisseur Gore Verbinski, dessen bunte Filmografie Titel wie „Fluch der Karibik“ und „Ring“ beinhaltet, lädt mit seinem neuesten Thriller in ein notorisch unheimeliges Schweizer Wellness-Schloss, dass er so visuell atemberaubend inszeniert, wie mit Horrorklischees überlädt. Hier soll der junge Börsensnob Mr. Lockhart den verschwundenen CEO seiner Firma aufspüren, stellt aber schnell fest, dass im Ressort wenig mit rechten Dingen zugeht und das lecker Wasser aus der Wellnessquelle nicht ganz koscher ist. Und hier liegt auch das Problem von „ A Cure For Wellness“: Was vor sich geht, dürfte man selbst mit wenig Genre-Vorwissen nach 30 Minuten verstanden haben, Verbinski braucht aber mehr als zwei Stunden, um zum Punkt zu kommen. Nichtsdestotrotz hat er einen prächtig aussehenden Streifen mit manch visionärem Bild geschaffen, der ein wenig Gesellschaftskritik mit deliziösem Oldschool-Touch vereint – nur dabei leider erzählerisch nicht wirklich überraschen kann. USA, DEU 2017, R: Gore Verbinski D: Dane DeHaan, Mia Goth, Jason Isaacs KINOWELT uci-events.de 39
Foto: zakk ➤ Ich, Judas, Soloperf
Foto: Reset Production DORTMUND ➤
Foto: Sanja van der ➤ Welche Wert
Foto: weberMESSE GmbH WeinFrühling
Foto: Nina Stiller coolibri präsen
Foto: Haus der Jugend Musical & Sho
Foto: Rhein-Konzerte coolibri präs
Foto: Dennis Lö coolibri präsenti
I M P R E S S U M - A n j a D i e k
JOBS Du hast Grundkenntnisse in Out
Reifer Mann NR. Devot, Dessousträg
V O R S C H A U C O O L I B R I P R
Laden...
Laden...
Laden...
April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.