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März 2017 - coolibri Dortmund

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T H E M A D U I S B U R

T H E M A D U I S B U R G coolibri präsentiert Leben wir in Zeiten des Umbruchs? Und mit welchen Folgen? Fragen, die mit Blick auf Politik, Gesellschaft und Technik gestellt werden. Die 38. Duisburger Akzente wenden sich eben diesem Thema zu und wollen Geschichten, Hintergründe, Wirkungen und Bewertungen von Umbrüchen erzählen. Frederike Haas in der Titelrolle „Stella“ Foto: Matthias Heyde Die Kunst in unruhigen Zeiten „Der Wechsel allein ist das Beständige“ stellte Arthur Schopenhauer fest. Er steht damit entgegen der Tatsache, dass der Mensch sich am liebsten in Bestehendem einrichtet; ist ja auch bequemer so. Dem Gewohnheitstier Mensch steht ein dynamisches Auf und Ab gegenüber, alles ist im Fluss. Veränderungen sind das Lebenselixier der Kreativen, daher finden die Festivalmacher der „38. Duisburger Akzente“ reichlich Vorzeigbares für ihr übergreifendes Thema 12 „Umbrüche“. Theaterstücke, Tanzperformances, Lesungen, Filmvorführungen, Vortragsreihen, Kunstaktionen und Konzerte ballen sich auf den gut 90 Seiten des übersichtlich gestalteten Programmhefts. Als neuen Spielort gibt es das Festivalzelt im Mercatorviertel mit Minimalmusic, Kabarett, Zirkus und mehr. Dort ist auch die Festivaleröffnung mit dem Musical „Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm“ der Neuköllner Oper Berlin. Es erzählt die unglaubliche Lebensgeschichte von Stella Goldschlag, der als Jüdin im Nazi-Deutschland die Gesangskarriere versagt blieb. Ihr Aufstieg zur Gestapo-Agentin kostete Hunderten verfolgten Juden das Leben und ihr Verrat an Gleichgesinnten zeigte ihren schwerwiegenden inneren Zwiespalt. Mehr Bühnenstücke liefert das Theatertreffen im Duisburger Musentempel mit populären Autoren wie Heiner Müller, Samuel Beckett, Lessing, Kleist.

T H E M A Dem Genre Psychothriller bedient sich Andrea Breths Regiefassung von „Diese Geschichte von Ihnen“ nach einer Verfilmung aus den 70er Jahren mit Sean Connery. Krisenbewältigung Vilnius, die Hauptstadt Litauens und Duisburgs Partnerstadt, präsentiert sich in einer Ausstellung im Stadtarchiv. Die Arbeiten junger Künstler erzählen von den zurückliegenden gesellschaftspolitischen Umwälzungen. Sie stellen, laut Festivalorganisator Gerd Bracht, „die Darstellung des Menschen in den Mittelpunkt, sodass sich eine ganz neue Bilderwelt erschließt“. Für einen Bruch mit Konventionen steht der Name Jana Sterbak, die in den 80ern mit ihrem Kleid aus rohen Fleischstücken Aufsehen erregt hat. Im Lehmbruck Museum lässt sich ihr Schaffensweg unter dem Titel „Life Size. Lebensgröße“ nachvollziehen. Bühnenthriller mit Andrea Clausen und Nicholas Ofczarek Foto: Bernd Uhlig Literarische Unterstützung Unterstützung in unruhigen Zeiten gibt es auch in der Literatur, Andreas Altmann hat seine „Gebrauchsanweisung für das Leben“ für den Notfall parat. Der bekannte Globetrotter liest aus seiner Anleitung zum Glücklichsein in der Bibliothek. Außerdem bitten u.a. Dirk Stermann, Axel Hacke, Thomas Frahm, Ilija Trojanow und die poetische Werkstatt Ruhrort um Gehör. Die Musikauswahl des Festivals reicht von Avantgarde über Jazz bis zum Chorkonzert. Passend zum Festivalmotto verwandelt sich in der Salvatorkirche der Erlösungsgedanke in Klänge Richard Wagners. Für eher skurrile Momente und Alpenstimmung sorgt das Duo von „Lausch“ mit Hackbrett und Jodeleinlagen. Zwischen Aufbruchstimmung und Krisenbewältigung, Duisburg geht mit diesen Akzenten gut gewappnet voran. enaira „38. Duisburger Akzente“, 10.–26.3. verschiedene Orte, Duisburg; duisburger-akzente.de

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