TITEL Am 4. Maistartetdie erste Ausgabe desAusstellungsprojekts„Ruhr Ding“ zum Thema Territorien. 22 Kunstprojektekönnen in denStädten Bochum, Dortmund, Essenund Oberhausen entdeckt werden. Durch Touren zu Fuß oder perRad in deneinzelnen Städten sowie durch städteübergreifendeTourenmit Radund ÖPNV istdie Bewegungzuden OrtenbereitsTeil der Kunsterfahrung.Stefanie Roenneke sprach vorabmit Britta Peters,KünstlerischeLeiterin vonUrbaneKünste Ruhr. Kokerei HansainDortmund Foto: Heinrich Holtgreve Wahrnehmen, was uns umgibt ZurGenesedes aktuellen Themas „Territorien“haben siemal gesagt, dass das Brexit-Votum und derwachsende Nationalismusunter anderem Auslöser waren. KönnenSie darauf noch nähereingehen? Mirist es wichtig, Themen zu nehmen,die mitder Region verbundensind. Gleichzeitig sollen siedas Potenzialhaben,globale Entwicklungenanzusprechen.Das istbei Territorien derFall.Esgehtmir aber nichtdarum, Thesen zumThema zu illustrieren.Jedes Projektist alssolchesinteressant –möchteich behaupten–underneutreizvoll, wenn manesnach seinem BezugzuIdentität undTerritoriumbefragt. Waswar Ihnen darüber hinaus beider Auswahl wichtig? Mein Interessegiltden Ideender Künstlerinnenund Künstler, –Gruppen undder Zusammenarbeitvor Ort. Insbesondere beiArbeitenimöffentlichen Raum finde icheswichtig,dassesfür einheterogenes undbreites Publikum unterschiedliche Anknüpfungspunktegibt. DieArbeitensindalso nichtzuabstrakt undselbstbezüglich, sondernehersinnlich attraktiv undmachenneugierig.Mir gefälltes, wenn es einenspontanen Zugang gebenkann undgleichzeitigdie Möglichkeit, immer weiter zu forschen undjenachInteressetiefer einzusteigen. Welche Wirkungerhoffen Siesich? DieProjektefungieren als Wahrnehmungsverstärker, weil wir keineneutralen,institutionellenRäume bespielen,sondern dieProjekteuntrennbar mitden Ortenverknüpft sind.Der Ortwirddurch dieProjektegeprägt undumgekehrt werden dieArbeitenauch durch denOrt geprägt.Das erhöhtdie Aufmerksamkeitfür das, waseinen umgibt. Warumist es wichtig, dassdie (Irrlichter-)Touren, die 8 „Inder Region bildet sich sehrvieles gleichzeitig ab.“ Britta Peters dazu einladen sich auch mitden Wegenzwischenden Kunstprojekten zu beschäftigen, alsTeildes Erlebnissesverstandenwerden? Wenn dieWahrnehmungdurch dasgemeinsameBeobachten undGesprächegeschärft ist, schaut manvielleichterstmal richtighin,wie es um einenherum aussieht. Dasbedeutetauch eine stärkereAufmerksamkeit für politische oder stadtplanerischeEntscheidungenund eingrößeresBewusstseindafür,dassdas alles gemachteEntscheidungensind, dieauch verändert werden können. Wiekann so einBewusstsein im Alltag ankommen? Eine Offenheit gegenüber derUmgebungkann zumBeispielein entspannteresVerhältnis zur Zeit bedeuten. Dass mannicht immer so gestresst, in kürzesterZeitvon AnachBkommen muss,sondern auch wahrnimmt, wasamWegesrandpassiert. DieseEinladungzum „Irrlichtern“ist gedanklicheBasis unsererTouren, diewährend desgesamten Ruhr Dings angebotenwerden. Wasist IhnenseitIhrem Antrittaufgefallen? In derRegionbildetsichsehrvielesgleichzeitigab. Diehistorischen Spurensindtotal präsent, gleichzeitig wirdvielüberbaut. Manchmal,wie zum Beispiel hier am Gerard-Mortier-Platz in Bochum, scheintdabei kein großer Masterplan vorhandenzu sein.Aberdas führtauch dazu,dassesviele,sehr merkwürdige Stadtansichten gibt.Das fasziniertund schockiert mich gleichzeitig,nochkannich mich aber darankaumsattsehen. Foto: Henning Rogge Ruhr Ding –Territorien:4.5.-30.6., mehrereOrte, Ruhrgebiet;Informationen zu denTourenauf urbanekuensteruhr.de
THEMA Lutz Jäkel zeigtSyrienvor demKrieg. Fotos (2): ©Lutz Jäkel /laif Der Toleranz-Aktivist Syrien ohne Krieg–heuteschwer vorstellbar.Dochgenau davonberichtetder Reisejournalist Lutz Jäkel in seinen Live-Vorträgen. Bis2011war er regelmäßig vorOrt. Wieerzum Reisen gekommenist und wasihn antreibt,hat er Nadine Sole erzählt. EndeMärzverkündeteDonaldTrump,die letzte Bastion derIS-MilizimsyrischenBaghussei eingenommen.Wie beurteilstdudie Lage in Syrien? Zunächst sind Zweifel angesagt,obDonaldTrump Recht hat. Es scheintso zu sein,dassdie TerrormilizISweitgehendvertriebenwerdenkonnte. Der IS istdamitzwar militärisch besiegt, aber ideologisch noch langenicht. DerKrieg in Syrien istnicht durchden Kampfgegendie Islamistenund Dschihadistenangefacht worden,sondern durchdie zunächstfriedlichen Proteste derSyrer fürpolitischeFreiheitenund gegen Unterdrückung.Diese Proteste wurdenseitens desRegimes brutal unterdrückt,wodurch sich auch dieProtesteradikalisierten.Erstspäterwurde daraus auch ein KampfgegenIslamisten. Inzwischen istdie Situationunüberschaubar geworden.Daher sprecheich bewusstvom syrischenKrieg,nicht vomBürgerkrieg. Vordem Ausbruchdes Krieges2011hastduregelmäßig Reisen nach Syrien unternommen.Vom „LandohneKrieg“schilderstduinLive-Vorträgen. WiehastduSyrienerlebt? Syrien istfür mich dasspannendste,vielfältigste Land in derarabischen Welt.Ein historisch,kulturell undvor allem menschlich reichesLand. Das betone ichauch in meiner Live-Reportage undzeige es anhandvon Fotos undErzählungen. DieMenscheninSyrienbegegneneinem in derRegel mitNeugier undOffenherzigkeit. Das habeich kaum in einemanderen Land so intensiv erlebt,und es stehtinKontrastzur Außenwirkungdes Landes,das manfastnur noch als Land desKriegeswahrnimmt.Selbst vordem Krieg haben nichtwenigedas Land als einesder Länder „der Achse desBösen“verortet. Das isttragisch,eigentlich ist–jenseits despolitischenSystems –Syrien dasGegenteil. Wann und wiehastdubemerkt,dassdichdie Fernereizt? Ichglaube,behauptenzukönnen,dassmir dasfastindie Wiege gelegt wurde.Durch denBeruf meines Vaters haben wir einige Jahre in Istanbul gelebt.Dawar ichnochein Kind, unddiese Zeit war fürmichsehrprägend. Ichhabemichsehrwohlgefühlt in derTürkei undtue es noch. Somitwar orientalisches Auslandschon immerTeilmeinerKindheit, damitTeilmeinesLebens, dasmir vertraut erscheint. Schonals Kindhabeich mich gerneauf Flughäfen aufgehalten. Menschenaus aller Welt,das wollte icherleben. Genaudas tueich als Fotojournalistund Autor, derberuflich viel durch dieWeltreisendarf. Ich habeeinen Traumjob,das istmir bewusst. Wiekamst du dazu, vondeinenErfahrungenzuberichten? Eher durchdie Hintertür.Ich binwährenddes Studiumsvielgereist,meist mitdem Rucksack.Ich habefotografiert, Freundenvon denReisenerzählt, angefangen,darüber zu schreiben. Bisirgendwann Freundegesagt haben,dassich daswohlziemlich gut kann.Und da mirdas ja selbst eine großePassion ist, habeich daszum Berufgemacht.Und nichteinen Tag bereut. WelcheErfahrungen hast du mitVorurteilengemacht? Ichbin studierter Islamwissenschaftler undhabemichauf denarabischen Raum spezialisiert,auch wenn ichinvielenanderen Teilen derWeltunterwegs bin. Wenn manmit denThemenIslam,Muslime, Migrationund Geflüchtetezutun hat, wirdman ständigmit Vorurteilenkonfrontiert. Gerade in diesen Zeiten.Das istnicht immer einfach. Aber darinseheich meinen Anspornund meineAufgabe,diesenVorurteilen entgegenzutreten.Hardy Fiebig,einer derGründervon Grenzgang, nannte mich kürzlich einen„Toleranz-Aktivisten“. Das gefälltmir,das trifft es sehr gut. „Reisenveredeltwunderbar denGeist und räumtmit allunseren Vorurteilenauf“: Dieses Wilde-Zitatziert deineHomepage.Was gibstduReisemuffelnund Fremdelnden mitauf denWeg? GenaudiesenSatzzubeherzigen. Wenn mannicht reisen kann oder möchte, sollte manzumindest gut zuhören.Meist istdas Verbindendemit demvermeintlich Fremden größerals dasTrennende.Man mussnur genauhinschauen, so können sich auch Vorurteile abbauen. Lutz Jäkellive: 5.5.,Volksbühne, Köln (ausverkauft);7.5.,Bahnhof Langendreer, Bochum,10.5.,Kulturfabrik, Krefeld; 12.5., SavoyTheater,Düsseldorf; grenzgang.de Lutz Jäkel 9
FUSSBALLWAHNSINN TRIFFT GRILLFIEBER
Zärtlicher sehr sympathisch ausseh
VORSCHAU COOLIBRI PRÄSENTIERT Joss
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April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.