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Mai 2018 - coolibri Düsseldorf und Wuppertal

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INTERVIEW R U H R G E B

INTERVIEW R U H R G E B I E T 8 Roland Klemann vorder ZecheProsper-Haniel(Bottrop) Wiewurde deineLeidenschaftfürsWandern geweckt? Ichwar schon in meiner Jugend gernezuFuß unterwegsund habeWanderurlaube in Irland,England undÖsterreichgemacht.AbAnfangzwanzig wuchsdann auch dasInteresse daran, in dernäheren Umgebung zu Wandern.Erstwarendas hauptsächlich bekannte Strecken im Bergischen Land undSauerland.Späterkam dasRuhrgebiet mitseinenIndustriedenkmälerndazu.Ich bininRecklinghausen groß geworden,dalag dasirgendwieauf derHand. Wiegehst du vor, wenn du neue Wanderrouten entwickelst? Ersteinmal besorge ichmir Kartenmaterialvon derangepeilten Region. Das geht am besten über „TIM-online“,einem kostenlosenOnlinedienst desLandesNRW.Dann schaueich,was es in derRegionanSehenswürdigkeiten gibtund welche Wanderstrecken schon existieren,die mangegebenenfalls einbeziehenkann. Außerdem wichtigbei derPlanung:Solleseine Strecken-oderRundwanderungwerden? VorOrt entscheideich mich aber auch oftspontan um,wennich denke, derBergist doch schönerals das TaloderdieserWeg dort drübensieht lohnenswerteraus. DeineRoutenimWanderführer heißenunter anderem„DieharteTour“ oder „Die Tour fürLangschläfer“. Wasgenau hatesmit dieser Kategorisierung aufsich? Ichwollteeinegroße Auswahlanbieten, sodass für jedenetwas dabeiist: Fürden sportlichen Wanderer,der sich einerHerausforderung stellenwill –und densteilen Trampelpfadander HaldeProsper-Haniel nichtscheut– genauso, wiefür eher gemütlicheLeute,die am Wochenende erst einmal ausschlafen unddann in Ruhe frühstückenwollen, um anschließend noch eine Rundezudrehen. DieBezeichnungen gebenalsodem Leserschon einenerstenAnhaltspunkt:Was könntezumir passen? Roland Klemann ist IT-Spezialist und leidenschaftlicher Wanderer.Seit 2007 betreibt er eine Webseite, aufder er Wanderrouten in NRWvorstellt. Nun hat der 43-Jährigeseinen ersten Wanderführer fürs Ruhrgebiet geschrieben. Im Gespräch mitLinaNiermann erzählt er,wie er neueRouten entwickelt, was man beimWandern unbedingt dabeihabensollte undwoerselbst am liebsten entlangläuft. Wandernd durchs Revier Wieviele Kilometer bist du bisher schondurchsRuhrgebiet gewandert? Puh, da müsste ichmal überlegen. Ichwandere schätzungsweise40bis 50 km proMonat alleine nurdurchsRuhrgebiet.Das wärencirca 480bis 600kmpro Jahr.Außerdemmache ichdas ja schoneinige Zeit.Das geht aufjeden Fall in dieTausende. Wassollteman aufeiner Wandertour unbedingt dabeihaben? Das Allerwichtigsteist vernünftiges Schuhwerk, dasbestenfalls wasserfest sein sollte. Ansonstenein Smartphonemit Karten-App.Für längere Tourenist einGPS-Gerät empfehlenswert,weilder Akku länger hältals beim Handyund dieGeräteinsgesamt robuster sind.Als Backup habeich auch immer gedruckte Karten dabei. Hast du eine persönlicheLieblingsstrecke? Herausgreifen kann mansicherlich dieTourenander Ruhr undüberdie Ruhrhöhen.InsbesondereimHerbsthat manvon derBurgBlankenstein einenfantastischen Ausblick: Wenn derFrühnebel noch über derRuhr liegt unddie Sonnenstrahlen durch diegefärbtenBlätter fallen,ist daseinfach schön. Gernemag ichauch dasNaturschutzgebietLangelohinder Nähe vonCastrop-Rauxel.Wovor einigenJahrennochein betonierterKanal war, fließtjetztein renaturierterBach. Es isttollzubeobachten,wie sich die Natur- undPflanzenweltdortentwickelt. Manchmal wundert mansich, wie schöndas Ruhrgebiet sein kann. Roland Klemann: Ruhrgebiet –Wandern.Kultur. Genuss Droste Verlag,ISBN: 978-3770020058 Preis: 16,99Euro wanderwege-nrw.de,Twitter:@wanderwege_nrw Abbildung: Droste Verlag Foto: privat

INTERVIEW Büchergehören für vielezum Alltag. Ob in der Frühlingssonne im Straßencafé, im Sommer am Strand oder gemütlich mit einerTasse Teeauf dem Sofa –bei fast nichts anderemkann manden Alltag so schön hinter sich lassenund in neueWelten eintauchen, wie mit einem guten Buch. Doch wie ist es eigentlich, die Frau oder der Mann hinter den mitaußergewöhnlichen,lustigen oder spannenden Geschichtenzusein? TossiaCorman hatmit drei Autorenaus Düsseldorf gesprochen, über Orte der Inspiration, das nötige kreative Chaosund ganz persönlicheHelden in derLiteratur. Horst Eckert Wasinspiriertdich, wiekommst du auf neue Ideenfür deineBücher? Mich inspirieren diemenschlicheNatur undihreSchattenseiten, diePolitik,das Leben. Manchmal auch einArtikel in der Zeitung, eine MeldungimRadio,Filme,andere Bücher. AktuellesBuch: „Der Preisdes Todes Genaue Struktur oder kreativesChaos? Wo undwie schreibt es sich am besten? Ichhabegelernt,dassein Schriftsteller am besten mitexaktem Plan und aufgeräumten Schreibtischarbeitet. Warumesaberbei mir jedesMal zwischenzeitlich in Chaosausartet(dasich natürlich gern „kreativ“ nenne), kann ichmir nichterklären. Ob Winniethe Pooh,Macbeth oder RonjaRäubertochter, die Weltliteratur wirdvon ganz unterschiedlichenCharakterenbevölkert.Was istdeine persönlicheLieblingsfigur? Stetsjeweils dieHauptfigur meines jüngstenRomans, im Moment alsoSarahWolfaus „Der Preisdes Todes“.Dennimmerhin habeich dieletzten 18 Monate mitihr verbracht,und daswar eine sehr intensive, aufregendeund schöneZeit. horsteckert.de Foto: Kathie Wewer Schreiben verpflichtet Gina Mayer AktuellesBuch:_ „Leonoreund ihre Töchter“ Wasinspiriertdich, wiekommst du aufneue Ideenfür deineBücher? Eigentlich kommen dieIdeeneherauf mich. Siefliegenmichan–im Garten,im Schwimmbad,beimSpazierengehen oder Zugfahren. Diemeisten schüttele ichziemlich schnellwiederab, aber andere sindechthartnäckigund verfolgenmichüberJahre.Und manchmal wirddann einBuch draus. Genaue Struktur oder kreativesChaos? Wo undwie schreibt es sich am besten? Beimir geht es nurmit Struktur undeiner gewissen Verbohrtheit.Wenn ichnicht gerade aufLesereise bin, dann sitzeich um halb neun am Schreibtischund dortbleibeich,bis mein TagespensumanSeiten, Sätzen undWortenerfülltist.Manchmal binich mittagsschon fertig, manchmal quäleich mich biszum Abend. Am nächstenTag überarbeite ichdas Geschriebeneund schreibe weiter.Irgendwann istdas Buch fertig,dann fange ichdas nächstean. Ob Winniethe Pooh,Macbeth oder RonjaRäubertochter, die Weltliteratur wirdvon ganz unterschiedlichenCharakterenbevölkert.Was istdeine persönliche Lieblingsfigur? Am besten finde ich, glaub ich, Frau Mahlzahn aus„JimKnopf undLukas derLokomotivführer“ vonMichael Ende.AmAnfangist sieein bitterböser scheußlicher Drache undamEndewirdsie zumgoldenenDrachender Weisheit.BeideSeitenhat sieabervon Anfanganinsich, dasBöseund dasGute. Genauwie wiralle. Das macht siesowahrhaftig. ginamayer.de Foto: Sibylle Pietrek Jan Michaelis Wasinspiriertdich, wiekommstduauf neue Ideenfür deineBücher? DieIdeenspringenmichan, daskann beieinem Spaziergang sein oder wenn ichinder Bahn sitze. Dann istesaberFleiß, daraus eine Erzählung undein Buch zu machen. Ichsammlemeine Einfälleund nehmesie mir dann vor, wenn ichschreiben will. So fangeich nieganzbei Null an. Genaue Struktur oder kreativesChaos? Wo und wieschreibtessichambesten? Eine Geschichte,die icherzählenwill, hatkeine Struktur,sondern einen rotenFaden.Der entwickeltsichaberauch oftdurch daszusammenspinnenmehrererFäden,Chaos istdaauch nötig, ab er ohne denFaden wird es keine Geschichte. Ichschreibenormalerweise an meinem Pult im StehenamLaptopoderauch am Küchentisch mitPapierund Stift,manchmalauch im Bett.Das geht alles.Und natürlichmache ichRecherchenvor OrtinBilk undDerendorf, dann schreibe ich, wasich sehe undentdeckeund höre aufinmeinNotizbuch. Ob Winniethe Pooh,Macbeth oder RonjaRäubertochter, dieWeltliteratur wirdvon ganz unterschiedlichenCharakteren bevölkert. Wasist deinepersönlicheLieblingsfigur? AktuellesWerk: „ErnestFlatter -einVampirinPrag“ Lieblingsfiguren habeich nicht. Es gibt Autoren, diemitreißendschreiben, dann fiebereich auch mit, unddie Figuren sind vorübergehendIdentifikationsfiguren. autor-michaelis.de 9 Foto: Judith Michaelis

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