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Mai 2016 - coolibri Ruhrgebiet

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K I N O The Witch |

K I N O The Witch | Start: 19.5. Foto: © Universal Pictures Bauernopfer – Spiel der Könige | Start: 28.4. Foto: Studiocanal / Takashi Seida Grusel im Großhirn Guter Horror muss mehr können als Gewalt, Ekel und billiges Erschrecken. Die Nerven muss er zerreiben: mit Spannung, Atmosphäre und Heimtücke. „The Witch“ dreht an genau diesen Schrauben. Der Horrorthriller spielt auf einer Familienfarm im Neuengland des 17. Jahrhunderts, auf der unerklärliche und verstörende Geschehnisse das gutchristliche Leben unbescholtener Puritaner zerwerfen. Rund um die Frage, ob eine Hexe aus dem Wald oder gar die eigene Tochter Schuld am wachsenden Dilemma ist, entwickelt sich ein fieses Familiendrama. Während Kritiker sich überschlagen, dürfte der Otto Normalhorrorverbraucher hier am Ende kopfkratzend vor vielen Rätseln stehen. Denn massentauglich ist kluger Horror eigentlich nie – soll er aber auch nicht. USA/CAN 2015, R: Robert Eggers D: Anya Taylor Joy, Kate Dickie, Ralph Ineson Kampf mit dem Kopf „Bauernopfer“ erzählt vom Leben des Bobby Fisher, einem Schachexzentriker zwischen Arroganz und Autismus mit ausgewachsener Paranoia, die aus einem Leben im Kalten Krieg gewachsen ist. Der Film unterstreicht mal zärtlich, mal brachial, dass Fishers Schachpartie gegen den russischen Weltmeister nicht ein Brettspiel, sondern den Krieg zweier Ideologien zum Zentrum hat, der die Kontrahenten zu Spielfiguren auf dem Schachbrett der Weltmächte macht. Mit richtigem Gleichgewicht von Tragik und Komik, stimmigem 60s-Flair und einem Tobey Maguire, der seine angeborene Drolligkeit zu überspielen und zwischen unausstehlichem Arschloch und fragilem Hysteriker zu changieren weiß, wird daraus ein fluffiges Gesamtpaket, das trotz ausbleibender Überraschungen eine unterhaltsame Erzählung dieser wahren Schachlegende bildet. USA 2014, R: Edward Zwick, D: Tobey Maguire, Liev Schreiber, Lily Rabe Angry Birds | Start: 12.5. Foto: © 2016 Sony Pictures Releasing GmbH El palacio, Nicolás Pereda, Mexiko, 2014 Foto: Internationale Kurzfilmtage Oberhausen Vögel mit Wutproblemen Wer hätte gedacht, dass aus einem lapidaren Videospielchen, in dem man Vögel auf Schweine schleudert, mal ein hübsch animierter Spielfilm wird? Viel Plot oder ausgefeilte Charaktere als Vorlage hatten die Macher dabei nicht, zum Glück aber Erfahrung dank Projekten wie „Rapunzel – Neu verföhnt“ oder „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“, beides gelungene Animationsfilme mit Substanz. So stehen die Zeichen gut, dass das Abenteuer rund um den wutkranken Vogel Red die richtigen Portionen Humor, Tiefgang und Weisheit abbekommt und die Spielfiguren mit Charakter gefüllt werden. Den Angry-Birds-Erfindern wäre es zu gönnen, deren Firma schreibt gerade rote Zahlen und kann Aufwind gut vertragen. Vielleicht könnte ja auch mal jemand „Moorhuhn – The Movie“ machen... USA/FIN 2016, R: Clay Kaytis, Fergal Reilly D: Christoph Maria Herbst, Smudo, Axel Stein, Anja Kling, Axel Prahl 42 Kurzes mit Würze Schon zum 62ten Male flimmert in Oberhausen eine weltweit einzigartige Mischung von Kurzfilmen über die Leinwände – 550 Filme aus 55 Ländern in fünf Tagen werden hier in diversen Kategorien wie internationale Filme, NRW-Streifen oder Musikvideos gezeigt und mit Preisen prämiert. Zudem gehören erstmalig auch eine eintrittsfreie Ausstellung im Verein für aktuelle Kunst/Ruhrgebiet, sowie Lesungen und eine Videoinstallation zum Kurzfilmspektakel. Besondere Blicke wirft dieses übrigens auf das Werk des chinesischen, crossmedialen Künstlers Sun Xun, sowie im Themenprogramm mit der Losung „el pueblo“ auf Identitätssuche in lateinamerikanischen Künstlerfilmen. 62. Internationale Kurzfilmtage: 5.–10.5. Lichtburg Filmpalast, Kino im Walzenlager, Zentrum Altenberg, Oberhausen Programm auf: kurzfilmtage.de

K I N O Heimat ohne Klischee 2009 gründeten Nils und Till Beckmann zusammen mit ihren Schwestern Lina und Maja das Kollektiv „Spielkinder“. Nach zahlreichen Leserevuen mit Ruhrgebietsliteratur und Ralf-Rothmann-Abenden kam die Idee auf, den Rothmann-Roman „Junges Licht“ als Bühnenwerk zu erarbeiten. Daraus wurde dann nichts, denn eine Filmidee war geboren. Nils und Till verfassten das Drehbuch zusammen mit Regisseur Adolf Winkelmann. Warum sie sich für die Geschichte um den zwölfjährigen Arbeitersohn im Ruhrgebiet der 1960er-Jahre entschieden haben, verrät Nils im Interview. Was hat euch an „Junges Licht“ besonders fasziniert? Dieser Roman stellt das Ruhrgebiet so dar, wie wir es eigentlich immer noch erleben: klischeefrei, ehrlich, mit Liebe zu den Figuren, nicht ausgestellt, nicht verschönt, nicht extra ins Absurde oder Prollige getrieben, sondern einfach menschlich. Der Film spielt in den Sechzigern. Aber was macht ihn so gegenwärtig? Das ist die Hauptfigur Julian: Ein Junge, der so ganz anders ist als die restlichen Figuren in der Bergwerkssiedlung. Das Feingeistige und Künstlerische an ihm steht für das heutige Ruhrgebiet. Julian erlebt in einem Sommer Veränderungen, die gut und schlecht sind, aber unheimlich viel mit ihm machen. Und das ist das, was im Ruhrgebiet passiert: Es findet ein ständiger Wandel, eine ständige Reibung statt. Und natürlich: Als Kind, das hier aufgewachsen ist, kennt man das. Man kennt diese Enge und gleichzeitig die Weite, die Möglichkeiten bietet. Das vollständige Interview gibt’s auf coolibri.de Szene aus „Junges Licht: Julian (Oscar Brose) auf dem Balkon Muss man beim Thema Ruhrgebiet besonders aufpassen, nicht das Klischee zu schrammen? Ja, da muss man aufpassen. „Junges Licht“ ist ganz klar ein Heimatfilm. Aber der Film tappt nicht in die Klischeefalle, auch der Roman schon nicht. Und uns interessieren die Geschichte, die Figuren, die Sprache und die Poetik. Uns interessiert nicht das Klischee. Habt ihr jetzt Blut geleckt, um ein weiteres Drehbuch zu schreiben? Auf jeden Fall, denn es hat wahnsinnig Spaß gemacht, auch weil wir mit Adolf Winkelmann den richtigen Ansprechpartner hatten, der sich eingesetzt und Türen geöffnet hat. Und es gibt Ideen – also wir hoffen, dass wir noch mal dürfen. sr Junges Licht: Deutschlandpremiere 1.5. (19 Uhr), Lichtburg Essen Foto: © Slama - Winkelmann LÄ FT BEI UNS. Das Girokonto PSD 4[u] mit vielen Extras für junge Leute. Omas Sparbuch hat ausgesorgt. Das kostenlose Girokonto PSD 4[u] ist eine Kombination aus klassischem Konto und Sparbuch extra für junge Leute (bis 25 Jahren). Und mit 1,50%* Zinsen macht das Sparen auch noch richtig Spaß. 1,50% * Vergleiche das mal mit den Anderen! * Gilt bis zu einem Kontoguthaben von 3.000 Euro. Bei darüber hinausgehenden Guthaben gilt die Verzinsung des PSD Girodirekt. Variable Zinssätze. Stand 01.03.2016. Online psd-rhein-ruhr.de Telefon 0211 1707-9911 Filialen Dortmund, Essen

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