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Mai 2016 - coolibri Ruhrgebiet

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F E S T I V A L S

F E S T I V A L S 26.–28.5. ROCK IM REVIER, WESTFALENHALLE, DORTMUND Eine echte Marke Iron Maiden Foto: John McMurtrie / Warner Music Spätestens nach dem Betrachten der filmischen Dokumentation „Flight 666“ ist klar: die weltweite Anbetung von Iron Maiden als eine der populärsten Heavy-Metal-Bands des Planeten hat schon manchmal religiöse Züge. Auf jener Tour reisten Steve Harris & Co. in 45 Tagen um die Welt, legten dabei 80 000 Kilometer zurück und spielten 23 kolossale Konzerte in Indien, Südamerika und Europa. Wenn man dann zusätzlich noch weiß, dass Sänger Bruce Dickinson diese Maschine (eine umgebaute Boeing 757) während der ganzen Tour geflogen hat, wird es schon fast unheimlich. Was können Maiden eigentlich nicht? Für Sänger Bruce Dickinson ist das alles eine Frage der Konzentration: „Wenn ich singe, dann bewege ich mich in der Rock’n’Roll-Welt, dann ist da für nichts anderes Platz. Und wenn ich ein Flugzeug fliege, ist das genauso. Ich setze immer den Fokus genau auf das, was ich gerade tue.“ Das trifft auch auf ihren Erfindungsreichtum zu. Denn selbst bei der Schöpfung von Merchandise-Produkten sind Maiden einsame Spitze: mit der Entwicklung vom „Trooper Bier“ haben Iron Maiden einen echten Coup gelandet. Nach einer Spezial-Rezeptur, auch hier hat Alleskönner Bruce Dickinson mitgewirkt, ist dieses dunkle Bier in Auftrag gegeben worden. Gebraut wird es bei der Privat-Brauerei „Robinsons Brewery“. Dickinson erklärt: „Viele Bands sind ja gerade auf dem Trip und bringen Rotwein-Editionen heraus, ich finde das ein bisschen komisch“, sagt er pointiert und outet sich als eiserner Hopfen- und Malz-Fan: „Ich mag lieber Bier und so sind wir das Projekt im Jahr 2013 angegangen. Zuerst haben wir ein paar Gespräche geführt, aber mit den Leuten von der Robinsons Brauerei haben wir uns direkt auf Anhieb verstanden. Wir wollten nicht einfach ein Maiden-Etikett auf ein Billigprodukt pappen, sondern eine echte Marke mit einem adäquaten Bier entwickeln.“ Das ist gelungen. Bislang wurden vom Trooper-Bier mit dem Maskottchen Eddie auf dem Etikett insgesamt zehn Millionen Pints verkauft. Das entspricht einer Menge von 47 310 Hektolitern – eine beachtliche Größe. Doch die Schattenseiten des Lebens kennt Bruce Dickinson auch. Im Dezember 2014 wurde Zungenkrebs bei dem Sänger festgestellt und hierzu unterwarf er sich einem speziellen Behandlungsprogramm. Vor gut einem Jahr gab das Management von Iron Maiden öffentlich bekannt, dass die Therapie erfolgreich abgeschlossen sei. Bruce ergänzt dazu: „Ich denke aber doch, dass ich mich wegen der Krebskrankheit im Großen und Ganzen nicht verändert habe. Vielleicht bin ich etwas ungeduldiger mit mir selbst geworden, weil ich manchmal denke, dass ich keine Zeit mehr zu verlieren habe. Ich habe nämlich noch was vor in diesem Leben.“ Ihr letztes Album „The Book of Souls“ ist sicher nicht das überwältigende Meisterwerk ihrer Karriere, hat aber dennoch ein paar großartige Momente parat. In der Westfalenhalle werden sie für „Rock im Revier“ sicher ein paar Überraschungen haben. Peter Hesse coolibri verlost 2x2 Drei-Tages-Ticktes für Rock im Revier auf coolibri.de Rock im Revier: 26.–28. Mai: mit Mando Diao, Garbage, Powerwolf, Prime Circle (Donnerstag), Iron Maiden, Sabaton, Ghost, Tremonti, The Wild Lies, The Raven Age (Freitag), Nightwish, Slayer, Anthrayx, In Extremo, Gojira, Apocalyptica, Suicidal Tendencies (Samstag); rock-im-revier.de 30

F E S T I V A L S 16.5. EHEM. STRANDBAD IM LÖWENTAL, ESSEN 13.–15.5. AMPHITHEATER, GELSENKIRCHEN coolibri präsentiert Foto: Melih Akyazililar Foto: Kadavar Pfingst Open Air Werden Hat Essen eigentlich das coolste Jugendamt des Landes oder kann dieses mit dem Rockförderverein einfach auf einen erstklassigen Veranstalter zurückgreifen? In jedem Fall spendiert das von beiden organisierten Pfingst Open Air ein trendy Line-up für Umme. Junge Besucher dürften sich vor allem auf LGoony freuen. Der 20-Jährige ist gerade erfolgreich dabei, Rap-Deutschland den Swag via Trap zu bringen und bekam dafür schon Props von den Orsons und Casper. Ebenfalls Fans sind Zugezogen Maskulin, die mit alternativen Texten Hirn in selbiges Genre regnen lassen. Wer sich eher den Gitarrenjungs verschrieben fühlt, hat die Wahl zwischen den Gute-Laune-Garanten von den Donuts oder anspruchsvollem, angesagtem 80s-Sound von Drangsal. Die elektronische Wiese wird unter anderem von Martinez und Tim Engelhardt übernommen. lis Rock Hard Im Mai halten die schweren Gitarren wieder Einzug ins Amphitheater Gelsenkirchen. Drei Tage lang präsentiert das Rock Hard Festival einen Mix aus Metal, Punkrock und natürlich Hard Rock. Den Headliner-Posten am Samstag haben sich die Hanky-Coder Turbonegro gesichert. Seit drei Jahrzehnten hält die norwegische Band die Turbojugend mit ihrem Mix aus Punkrock und Metal zusammen. Ebenfalls Reptilien aus den Achtzigern sind die Headliner am Freitag und Sonntag: Tag eins wird von den Thrash-Metal-Urgesteinen von Sodom abgeschlossen, den Sonntag übernehmen Blind Guardian. Es scheint, dass gute Gitarrenmusik vor allem dem gereiften Musiker vorbehalten ist. Eine erfrischende Ausnahme bildet da die Berliner Band Kadavar. Die klingt mit ihrem temporeichen, schmutzigen Sound original wie aus der Zeitmaschine der psychedelic 70s. lis Foto: tawanlubfah / fotolia.de 31

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