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Lust auf gesund - Nr. 2

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I N T E R V I E W D O R

I N T E R V I E W D O R T M U N D Stefan Ludwig mit Komiker und Moderator Bernhard Hoëcker am Dortmunder Phoenix-See Stefan Ludwig ist Dortmunder – und kennt ganz schön viele Leute. Lokalpromis aus Kultur und Sport. Aber auch andere, die etwas zu sagen haben. Mit 52 Personen ist er eine Runde um den Phoenix-See gegangen – mit Rollator, denn er hat eine spastische Gehbehinderung. Aus den Interviews, die dabei entstanden, hat er ein Buch gemacht. Mit Lust-auf-Gesund-Autorin Inga Pöting drehte er eine 53. Runde. Fotos:StefanLudwig 52 Mal Phoenix-See Stefan, gestern Abend war die Buchpremiere – wie wach fühlst du dich? Ich freue mich, heute hier am See zu sein, denn frische Luft tut gerade richtig gut. Bei mir ist noch ganz viel Kopfkino von gestern. Die Buchpremiere war in der Buchhandlung Transfer, hier in Hörde, eine kleine, sehr engagierte Buchhandlung. Es waren 60 Leute da, ausverkauft! Ich habe etwas Muskelkater in den Beinen von gestern Abend, weil ich so lange gestanden habe. Auch hat das Adrenalin verhindert, dass ich sofort einschlafen konnte. Und heute morgen war ich früh wach und noch voller Eindrücke. Also ein sehr besonderer Abend? Ja, auf jeden Fall! Ich war früher Veranstalter und hatte einen Kulturladen in Witten. Dort ist zum Beispiel der Liedermacher und Kabarettist Fred Ape aufgetreten, bei einem Abend mit Kleinkunst im Schaufenster. Er war gestern auch bei der Buchpremiere. So hat sich einiges jetzt umgedreht – gestern ist zum ersten Mal in meinem Leben alles für mich ausgerichtet worden. Mein Name stand auf einer Eintrittskarte, von mir gab es ein Plakat. Das sind neue Erfahrungen. 22 Dein Buch heißt „52 Runden, 52 Interviews“. Alle Interviewpartner sind Bekannte von dir, darunter viele Personen des öffentlichen Lebens. Wie war es, mit bekannten Gesichtern am See zu sein? Mit Bernhard Hoëcker war ich an einem Sonntag unterwegs, bei Sonne und 25 Grad, um 16 Uhr. Da dachte ich: Na super, soll ich dem jetzt ’ne Papiertüte aufsetzen? Das Gesicht kennt jeder! Ich hab mir das anstrengend vorgestellt, dass wir viel unterbrochen werden und so weiter. Aber ich wurde positiv überrascht, denn die Leute waren überhaupt nicht aufdringlich! Es kam vielmehr das brave, grüßende Nicken, dann weitergehen, und dann der Begleitung mal kurz in die Seite knuffen: War das nicht eben...? Mit Neven Subotic war das anders. Da sprangen die Mütter aus den Cafés auf und wollten Autogramme für ihre Söhne. Neven meinte, das sei ganz normal, Sportler in der Öffentlichkeit eben. Das war dann auch in Ordnung, eben ein ganz anderes Extrem. Es kommen aber auch Unbekannte in deinem Buch zu Wort. Stimmt, bei den 52 Interviews ist so ziemlich alles dabei. Ich denke, dadurch wird das Buch für jeden interessant. Denn jeder ist neugierig auf

I N T E R V I E W Menschen. Und auf Antworten auf die Frage: Wie gehe ich mit Herausforderungen um? Das ist also der rote Faden? Ja, man kann sagen, das ist die Grundfrage, die mich beschäftigt und auch angetrieben hat, diese 52 Leute auszusuchen. Alle Interviewpartner haben mit meiner Biografie zu tun. Sie alle sind Menschen, von denen man sich was abgucken kann, die eine Berufung haben oder einen Beruf so ausüben, dass es zum Teil Berufung ist. Das sind Begegnungen, wo man etwas mitnehmen kann. „Mit Hennes Bender hab ich kräftig über den neuen James Bond gelästert.“ Manchmal geht‘s aber auch einfach um alltägliche Dinge. Mit Hennes Bender hab ich zum Beispiel kräftig über den neuen James Bond gelästert, wir hatten den beide am Tag zuvor im Kino gesehen. Das macht die Sache kurzweilig, auch dadurch wird es für die Leser interessant. SCHIESSSTRAßE 52 40549 DÜSSELDORF Hast du eine Lieblingsfrage, die du immer gerne stellst? Grundsätzlich habe ich ohne Fragekatalog gearbeitet, hatte für die Interviews zwar einen Spickzettel in der Tasche, den hab ich aber nicht einmal rausgeholt. Vor allem wollte ich Begegnungen auf Augenhöhe herstellen und keine Standard-Fragen abarbeiten. Es gab aber eine Bedingung, die bei jeder Runde gleich war. Ich habe am Anfang den Gesprächspartner gebeten, sich selbst kurz vorzustellen. Ich wollte nicht vorfärben, was derjenige über sich sagen möchte. Dann stell du dich doch jetzt mir mal vor! Mein Name ist Stefan Ludwig, ich bin 38 Jahre alt, gelernter Verlagskaufmann. Ich habe bei einer Tageszeitung in Dortmund gelernt, lebe in Dortmund, bin gebürtiger Wittener und arbeite heute bei einem christlichen Unternehmen in Witten, das sich mit dem Thema 500 Jahre Luther beschäftigt und das Pop-Ovatorium 2017 auf Tour bringt. Letztes Jahr war die Welturaufführung in der Westfalenhalle und davon gibt es 2017 eine Tour mit 2000 verschiedenen Sängern in jeder Stadt, fast 20 000 Mitwirkende insgesamt. Du bist 52 Mal um den See gegangen – da gibt es sicher viele Lieblingsmomente. Kann ich dich auf einen festnageln? Eine schöne Anekdote ist, wie ich hier am See Melissa kennengelernt habe. Sie war auf Inlinern unterwegs und ich, wie immer, mit Rollator. Auf Inlinern war sie natürlich deutlich schneller. So sind wir mehrfach aneinander vorbeigefahren, und von Mal zu Mal haben wir uns immer breiter angegrinst. Am Ende ihrer letzten Runde, also am Ende meiner einen Runde, haben wir uns zusammengesetzt und uns erzählt, was wir so machen und was uns beschäftigt. Sie sagte, sie überlege gerade, ein neues Studium anzufangen, ob sie das wagen solle. Und sagte dann: „Während ich so überlegte, habe ich dich gesehen und gedacht: O Mann, wie beschwerlich! Aber du lachst ja die Ganze Zeit dabei.“ => Fortsetzung auf der nächsten Seite „52 Runden – 52 Interviews“: 332 S., 16,90€; twentysix.de GEBURTSTAGSFEIERN KINDERGRUPPEN LEIHAUSRÜSTUNG SPASS FÜR DIE GANZE FAMILIE ÖFFNUNGSZEITEN KONTAKT MO. - SA. SONNTAG 09:00 BIS 23:00 09:00 BIS 22:00 0211-54416636 WWW.MONKEYSPOT.DE FACEBOOK.COM/MONKEYSPOT 23

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