Events, Trends und Reportagen für die Rhein-Ruhr-Region
Aufrufe
vor 7 Jahren

Lust auf gesund - Nr. 2

  • Text
  • Menschen
  • Dortmund
  • Patienten
  • Arbeit
  • Ponys
  • Alltag
  • Klinik
  • Impfen
  • Behandlung
  • Burnout

S C H L A F S T Ö R U N

S C H L A F S T Ö R U N G E N Gute Nacht – ein netter Wunsch zum krönenden Abschluss eines anstrengenden Tages. Doch was, wenn man nach drei Stunden Herumliegen immer noch Schäfchen zählt und Probleme wälzt? Schlafstörungen können viele Ursachen haben. Was im Alltag hilft, um tatsächlich eine gute Nacht zu haben, verrät Dr. Martina Neddermann im Interview mit Irmine Estermann. Sie ist Fachärztin für Schlafmedizin, Innere Medizin und Nephrologie und gleichzeitig leitende Oberärztin der Schlaflabore des Thoraxzentrum Ruhrgebiet Bochum/ Herne und bei der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf. Von Lerchen und Eulen Ein Patentrezept gibt es bei Schlafstörungen nicht. Foto: Techniker Krankenkasse Was ist Voraussetzung für gesunden Schlaf? Ein geregelter Schlafrhythmus ist wichtig – leider auch am Wochenende. Und genau deswegen ist das auch so schwierig im Alltag umzusetzen. Denn Samstag und Sonntag wollen die meisten ausschlafen. Dadurch verschiebt sich der Rhythmus und Sonntagabend liegen sie wach im Bett. Übrigens ist das auch ein Grund dafür, dass man sich im Urlaub so gut erholt. Dort gibt es den Unterschied zwischen Wochenende und Arbeitstag nicht. Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte sich überlegen auch am Wochenende morgens einen Wecker zu stellen und zeitig zu Bett gehen. Ganz schwierig wird es mit geregelten Schlafzeiten bei Menschen, die im Schichtdienst arbeiten. Sie neigen deswegen eher zu Schlafproblemen. Wer ist noch anfällig dafür? Mütter, die stillen und Menschen, die einer hohen Stressbelastung im Job ausgeliefert sind, eben so Menschen mit Depressionen und Frauen in den Wechseljahren. Bei Letzteren ist das oft hormonell bedingt. Und dann gibt es da noch die genetische Komponente: Wir teilen uns in Lerchen und Eulen auf. Also Frühaufsteher und Nachtmenschen. Auch das muss jeder für sich berücksichtigen. Was können die Betroffenen tun? Es kann vieles helfen. Ein Patentmittel gibt es allerdings nicht: Jeder muss selbst herausfinden, was bei ihm am besten funktioniert. Der Mittagsschlaf ist zum Beispiel kritisch, aber für 16 Jemanden, der sehr früh aufsteht, vielleicht nötig. Wichtig ist, dass der Mittagsschlaf kurz ist; nicht länger als eine halbe Stunde und nicht später als 15 Uhr. Wichtiger ist allerdings der Abend: Der sollte vor allem ruhig angegangen werden. Also entspannt auf der Couch, vielleicht bei einem nicht allzu aufregendem Film oder mit einem Buch. Ein abendlicher Spaziergang entspannt auch. Was ist mit Sport? Sport sollte nicht allzu spät ausgeübt werden – vor allem kein Leistungssport. Wenn ich um zehn Uhr abends ins Fitnessstudio gehe, kann ich um zwölf Uhr mit Sicherheit nicht schlafen, dann ist der Körper ja noch auf 180. Etwas Ausdauersport nach einem stressigen Tag entspannt und bringt auf andere Gedanken. Wie sieht es mit Ernährung aus? Fettiges Essen am Abend kann der Schlafqualität auch schaden ebenso wie Alkohol. Ein Glas Wein am Abend kann Anspannungen lösen und förderlich sein für einen guten Schlaf. Mehr sollte es allerdings nicht werden, denn zu viel Alkohol bewirkt eine schlechte Schlafqualität in der zweiten Nachthälfte. Dann geht der Körper in einen Entzugszustand. Auch wenn man davon nicht immer aufwacht, nimmt man ihn unterschwellig wahr und wacht morgens gerädert auf. Bei Kaffee ist es eine Typfrage: Kaffee steigert den Blutdruck, dass kann sich auf den Schlaf Dr. Martina Neddermann positiv auswirken – auch ein Tässchen am Abend. Bei anderen wiederum führt Kaffeekonsum ab dem Nachmittag dazu, dass man kein Auge zu bekommt. Ein Ammenmärchen ist übrigens die Wirkung von heißer Milch mit Honig: Sie wirkt ähnlich wie „Gute Nacht Tees“ eher psychologisch. Sie können als eine Art Ritual vor dem zu Bett gehen helfen. Wie geht man damit um, wenn man nachts aufwacht und nicht wieder einschlafen kann? Dann sollte man das Bett am besten erst mal verlassen, damit es unterbewusst nicht mit der Schlafstörung verknüpft wird. Das Bett selbst ist zum schlafen da, dort sollte bei Schlafproblemen weder lesen noch ferngesehen noch gegessen werden. Was hilft, um wieder einzuschlafen, ist bei jedem anders. Wenn das Gedankenkarussell beginnt, kann es helfen, die Probleme aufzuschreiben. Vor allem Arbeitsstress können manche so bewältigen. Anderen hilft es, sich für kurze Zeit mit etwas abzulenken. Etwa 15 Minuten lang fernsehen oder in einem Buch lesen. Manche kochen sich einen Tee. Egal, was es ist, man bringt sich auf andere Gedanken. Wann sollte man wegen Schlafstörungen zum Arzt? Wenn man mal eine Nacht nicht gut schläft, ist das noch kein Grund zur Sorge. Bei Schlafstörungen über mehr als drei Wochen hinweg, sollte man zum Hausarzt gehen.

M I X E D N E W S D O R T M U N D Z U H A U S E Dr. Sedat Spiekermann Foto: Daniel Dreyer Licht heißt Leben Dunkle Tage, eisige Nächte, fieses Wetter – kein Wunder, dass viele in der kalten Jahreszeit mit dem Winterblues hadern. Chronische Müdigkeit, andauernde Niedergeschlagenheit und wenig Antrieb sind die Folgen. Dagegen ankämpfen kann man mit einer Lichttherapie, wie sie die Dortmunder Praxis Dr. Spiekermann anbietet. Dabei wird ein spezielles Lichttherapiegerät verwendet, das mit simuliertem Sonnenlicht für wohlige, frühlingshafte Gefühle sorgt – sogar am grausten Wintertag. Das Besondere an der Behandlung bei Dr. Spiekermann ist die Kombination von Lichttherapie mit anderen, individuell abgestimmten Therapiemodulen wie Akupunktur, BrainLight-System, Vitamininfusion, Magnetfeldtherapie und mehr. So behält man die innere Balance und nimmt grauen Gedanken den Raum. lv Praxis Dr. Spiekermann: Hagener Straße 310-314, Dortmund, papomis.de O N L I N E App gegen Rückfälle in die Depression Wegweiser im Alltag Depressionen kann man mit einer Therapie behandeln. Ist das einmal geschafft, muss aber auch ein Weg zurück in den Alltag gefunden werden. Das ist für viele nicht einfach, Rückfälle sind keine Seltenheit. Die neue App DE-RENA soll bei der Nachsorge stationärer Patienten als Wegweiser und Stütze funktionieren. Die App soll helfen, die in der Therapie gelernten Verhaltensstrategien in den Alltag zu übertragen – dazu gehören Tagespläne und -bewertungen, aber auch Fragebögen und ein Auswertungssystem. So sollen die richtige Balance unterschiedlicher Lebensbereiche und individuelle Vorsätze gefestigt werden. Zudem sendet die App Informationen an einen Coach in der Klinik, der so das weitere Vorgehen in der Therapie planen kann. Die App befindet sich derzeit in einer Testphase, soll bald aber kostenlos und deutschlandweit für Patienten verfügbar sein. lv Foto: Lukas Vering Abgelaufene Medikamente müssen aussortiert werden. Hausapotheke ausmisten Wer mit starken Kopfschmerzen oder einer fiesen Erkältung aufwacht, möchte wohl eines am allerwenigsten: Sich anziehen, vor die Tür gehen und sich zur nächsten Apotheke schleppen. Vermeidbar ist das mit einer gut sortierten Hausapotheke. Die ist nicht nur im Notfall hilfreich, sondern vor allem auch bereit für die kleinen Wehwehchen des Alltags. Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) in Düsseldorf gibt deshalb Tipps, wie so eine Hausapotheke bestückt sein sollte, um möglichst schnell reagieren zu können. „In vielen Haushalten ist die Hausapotheke eine Sammlung von alten und abgelaufenen Medikamenten“, sagt Gerd Peters vom Serviceteam der KKH. Vor allem wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten würde, könnte die Einnahme des Medikamentes sogar gefährlich werden. Deshalb rät der Experte, regelmäßig den Bestand der Hausapotheke zu kontrollieren. Bei Medikamenten ohne Verfallsdatum sollte unbedingt das Kaufdatum notiert werden. Abgelaufene Arzneien gehören in den Hausmüll – sie können aber auch in der Apotheke zurückgegeben werden. Dort werden sie dann fachgerecht entsorgt. Auch Medikamente, die länger als ein halbes Jahr angebrochen sind, sollten entsorgt werden. Das sollte im Haus sein In die Hausapotheke gehören vom Arzt verschriebene Medikamente, Erkältungs- und fiebersenkende Mittel, Mittel gegen Schmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen und Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand. Ebenso drin sein sollten Elektrolyte zum Ausgleich eines Flüssigkeitsverlustes, Fieberthermometer und Splitterpinzette, Haut- und Wunddesinfektionsmittel, Verbandsmaterial. Und zu guter Letzt das, was auch ein Autoverbandskasten nach DIN 13164 enthält, also: Mull-Kompresse, Verbandsschere, Pflaster und Binden und Dreieckstuch. Die Hausapotheke selbst sollte übrigens kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Und – auch wenn es auf den ersten Blick sinnvoll erscheint – sie sollte nicht im im Badezimmer stehen. Denn dort ist es zu feucht. Am besten eignet sich ein Schrank mit freizugänglichem Verbandsfach und abschließbarem Medikamentenfach. blöm 17

coolibri Magazine 2020/21

coolibri Magazine 2019

coolibri Magazine 2018

coolibri Magazine 2017