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Lust auf gesund - Nr. 2

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B U R N O U T Ausgleich

B U R N O U T Ausgleich ist alles Das beste Mittel gegen Burnout ist eine gesunde, ausgeglichene Lebensweise. Denn das „Ausgebrannt-Sein“ entsteht in der Regel aus zu viel Stress im Arbeitsleben – wer auf sich achtet und Ausgleiche schafft, minimiert das Risiko. Hier sind einige Tipps, wie man erste Burnout-Anzeichen bei sich und anderen erkennen und Überlastung vorbeugen kann. Foto: Techniker Krankenkasse Stress hat jeder mal. Wenn dieser Stress aber andauert und sich auch durch Urlaub und Wochenenden nicht mehr ausgleichen lässt, dann läuft etwas schief – womöglich steuert man auf ein Burnout zu. Davor ist übrigens niemand gefeit; wenn die Umstände ungünstig sind, kann es jeden treffen, meint Dr. Stefan Grönniger vom Marien Hospital Dortmund (siehe Interview auf S. 6/7). Meistens führt die Kombination eines bestimmten Persönlichkeitstyps und dem Arbeitsumfeld zum Burnout. Welche Symptome und Krankheiten – sowohl körperlicher als auch psychischer Art – daraus entstehen, ist zwar individuell; manche Anzeichen sind dennoch fast allen Patienten gemein. 10 Fast immer ist ein Erschöpfungszustand zu beobachten, der über normale Müdigkeit hinausgeht. Oft lässt in dieser Phase die Arbeitsleistung nach und das ganze Verhalten einer ansonsten engagierten und leistungsstarken Person ändert sich. Es werden bestimmte Verhaltensweisen beobachtbar, die nicht zum eigentlichen Wesen passen: Wer seinen Job immer gerne gemacht hat, verliert völlig die Lust und fängt beispielsweise an, auf Mitarbeiter, Vorgesetzte oder das Klientel zu schimpfen. Engagement für den Job kann in Zynismus umschlagen, die emotionale Erschöpfung zu extrem leichter Reizbarkeit führen. Wer einen solchen Erschöpfungszustand bei sich selbst erkennt, hat schon viel geschafft, meint Dr. Grönniger. Das Wahrnehmen, Akzeptieren und Annehmen des Problems sei der erste, schwierige Schritt. Wer aber verstanden hat, dass er etwas ändern muss, kann zunächst seine Gewohnheiten überdenken. Quell des Übels sind nicht selten besonders hohe Ansprüche an sich selbst im Job und eine übersteigerte Bedeutung der Arbeit für das eigene Leben. Hier ist es am wichtigsten, Ausgleiche zu schaffen. Der typische Burnout-Betroffene bleibt zu lange im Büro und hat danach auf nichts mehr Lust, Familie und Freizeit kommen zu kurz. Ein kritischer Blick auf die Work-Life-Balance kann bewirken, dass wieder aktiver für Entspannung gesorgt wird. In einem zweiten Schritt sollten Burnout-Kandidaten mit ihren Vorgesetzten sprechen. Denn diese haben durchaus Interesse daran, einen guten Mitarbeiter zu behalten und zeigen oft viel Verständnis. Manche Unternehmen haben ihrerseits bereits Konzepte zur Burnout-Prävention ausgearbeitet. ip

B U R N O U T 10 Tipps zur Burnout-Vorbeugung Die eigene Haltung zur Arbeit überprüfen Der Inbegriff des Traumberufs ist ein erfüllender Job, mit dem man sich identifiziert. Aber Vorsicht: Zuviel Engagement ist ungesund und schlägt bei dauerhafter Überlastung ins genaue Gegenteil um. Nicht ständig erreichbar sein Arbeit und Freizeit klar zu trennen, ist für die dauerhafte Leistungsfähigkeit unabdingbar. Ein Anruf nach Feierabend ist okay – das Diensthandy mit ins Bett zu nehmen aber ein No-Go! Die Freizeit aktiv gestalten Echter Ausgleich will gut geplant sein. Zur Entspannung auf dem Sofa fernsehen ist in Ordnung – aber nicht jeden Tag. Besser: Freunde treffen, Hobbys nachgehen oder einem Ehrenamt, das auf ganz andere Gedanken bringt. Erfüllung auch in anderen Lebensbereichen als im Job zu finden, hält gesund! Entspannung in den Alltag integrieren Eine volle Arbeitswoche braucht Entspannungspausen. Yoga oder autogenes Training sind eine Möglichkeit – zusätzlich bieten sich Spaziergänge, Meditationsübungen oder ein heißes Bad an. Ein Acht-Stunden-Tag sollte eine echte Mittagspause enthalten – und nicht nur das Löffeln des Fertiggerichts am Schreibtisch. Sport machen Insbesondere Ausdauersport wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren hält nicht nur den Körper in Bewegung, sondern macht auch den Kopf frei. Auch gut als Rückfallprophylaxe. Auf Freunde und Kollegen hören Das soziale Umfeld merkt oft als erstes, wenn etwas nicht stimmt. Besorgte Fragen von Freunden und Kollegen sollte man daher unbedingt ernstnehmen! Genug schlafen Gelingt den Wenigsten – und tut doch so gut. Deshalb: Öfter mal auf den eigenen Körper hören, wenn er früh ins Bett will. Das Aufstehen fällt umso leichter. Genuss einplanen Bei aller Disziplin im Alltag sind Genussmomente wertvoll fürs Wohlbefinden. Ein gutes Essen, ein Lieblingsfilm, eine kleine Shopping-Runde o.ä. sollten kein seltener Luxus sein. Überforderungsmomente erkennen Das Gefühl, sich im Alltag aufzureiben, kennt fast jeder – diese Momente sollte man als erste, kleine Warnsignale verstehen und Ausgleiche finden. Ständig die Zähne zusammenzubeißen, ist auf Dauer die falsche Strategie. ip Ausgewogene Ernährung Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, Zucker und Koffein in Maßen und dafür täglich reichlich Wasser sorgen für ein gutes Körpergefühl. Grafik: Techniker Krankenkasse 11

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