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Lust auf Familie

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W I N Z I G S T I F T U

W I N Z I G S T I F T U N G Großes für die Kleinsten Rüdiger Theis gründete 2002 die Winzig Stiftung, die bis heute das Ziel verfolgt, Großes für die kleinsten Mitbürger der Gesellschaft zu schaffen. Im Interview erklärt er die Arbeit der Stiftung, woher das Engagement für die frühe Kindheit rührt und was es mit den Winzig-Dollars auf sich hat. Herr Theis, was genau ist denn die Winzig Stiftung? Angefangen hat alles mit der Neugierde, was denn im frühkindlichen Bereich überhaupt geschieht. Und aus dieser Neugierde ist dann immer mehr Wissen geworden. Heute sehen wir es als Hauptaufgabe, jungen Eltern dabei zu helfen, ihre Kinder zu beruhigen und zu leiten. Wer aber frisch gemachte Eltern kennt, der weiß, dass die alles andere als beruhigt sind, weshalb wir vor allem ein Umfeld schaffen wollen, um die Eltern zu beruhigen, damit sie ihre Kinder beruhigen können. Warum gibt es denn diesen besonderen Fokus auf die frühe Kindheit? Als mein ältester Sohn 1992 geboren wurde, war das Einzige was mir zum Thema „Kopf“ gesagt wurde: „Den muss man festhalten, sonst bricht er ab!“ Aber ich wollte wissen, was denn da drinnen im Kopf geschieht. So entstand die Neugierde, mehr über die geistige Entwicklung in der frühen Kindheit zu lernen. Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich als Unternehmer in Einstellungsgesprächen immer wieder festgestellt habe, dass es oft mehr die charakterlichen Eigenschaften sind, die für mich relevant bei der Auswahl waren. Und wie die sich ausprägen bestimmt sich eben recht früh im Kindesalter – in der Phase brauchen die Kinder jederzeit verfügbare und möglichst souveräne feste Bezugspersonen. Rüdiger Theis Foto: Winzig Stiftung Wie wollen Sie das erreichen? Wir arbeiten nicht direkt mit den Eltern, sondern mit den Fachkräften, die sie betreuen – die können dann als Multiplikatoren das Wissen immer weiter verbreiten und weitergeben. Deshalb fördern wir vor allem Fachkräfteschulungen, die von anderen Anbietern organisiert werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Angeboten, die in der frühsten Kindheit ansetzen. Darüber hinaus gibt es noch einige andere Angebote, bei Kultur am Vormittag arbeiten wir etwa direkt mit Grundschulkindern zusammen, während sich der Winzig-Dollar direkt an frischgebackene Eltern richtet. Wie funktioniert denn das System mit den Winzig-Dollars? Wie gesagt, die Winzig-Dollars richten sich direkt an die Eltern. Sie sollen bei der Finanzierung von Angeboten helfen, die Eltern wahrnehmen wollen. Dazu bekommen die Eltern eine gewisse Summe an Winzig-Dollars, die sie zur Verfügung haben und eine Broschüre mit Informationen zu den Angeboten in ihrer Nähe und den Du bist willkommen! Unser Angebot Unsere Kindertagesstätte besteht aus drei Gruppen für jeweils 15 Kinder: · Eine integrative Gruppe: 3 bis 6 Jahre · Zwei altersgemischte Gruppen: 0,4 bis 6 Jahre Öffnungszeiten montags bis donnerstags: 7.00 bis 16.30 Uhr freitags: 7.00 bis 16.00 Uhr Kontakt Leitung: Nadine Nachbauer Schützenstraße 87 -91 . 42281 Wuppertal T 0202 . 70 51 055 . F 0202 . 51 50 142 www.hokuspokus-wuppertal.de 8

W I N Z I G S T I F T U N G jeweiligen Preisen – ausgeschrieben in Winzig- Dollar plus einem Eigenanteil. Die Eltern können dann selbst entscheiden, welche Angebote sie wahrnehmen wollen. Was steht denn so im Angebot? Wir haben da eine wirklich riesige Datenbank mit über 300 Angeboten, von Babyschwimmen über Babymassagen bis hin zu Kursen in Familienbildung. In der Broschüre finden sich übrigens auch Informationen zu kostenlosen Programmen für Schwangere und junge Eltern. Alle Angebote finden sich auch Online auf der eigenen Homepage für Winzig-Dollar. Und worum geht es bei dem von Ihnen angesprochenen Angebot „Kultur am Vormittag“? Das ist ein Projekt, das uns zugefallen ist. Soll heißen: Das Projekt haben wir von einer anderen Stiftung geerbt, die insolvent gegangen ist. Weil ich fand, dass es das beste soziale Format ist, das wir in Wuppertal haben, wurde es von der Winzig Stiftung zusammen mit einem Förderkreis gerettet. Das Projekt sieht vor, dass Künstler in Grundschulklassen gehen und dort mit den Kindern auf eine andere Art, als es der normale Schulbetrieb zulässt, arbeiten. Das passiert einmal die Woche über drei Jahre hinweg. Entscheidend ist dabei, dass die Kinder in einem künstlerischen Schaffensprozess geführt werden, was eine ganz andere Logik abverlangt, als das schulische Lernen. Dabei ist vor allem schön, dass Variationslust gefeiert und nicht frustriert wird, wie es in der sehr starren Schulbildung nun mal oft geschieht. Im künstlerischen Prozess aber kann jede Variation als Erfolg gefeiert werden. Das stärkt das Selbstwertgefühl der Kinder, die sich nicht nur in der Schule deutlich wohler fühlen, sondern auch ein gestärktes Miteinander erkennen lassen. Dieser positive Effekt überträgt sich auf das ganze Schulsystem und Klassen, die an dem Projekt teilnehmen, sind auch im normalen Unterricht effizienter. Was für Projekte stehen denn aktuell noch an? Wir arbeiten mit unserer Datenbank für Angebote derzeit viel mit der Stadt zusammen und wollen dadurch noch mehr Vernetzungsarbeit leisten. Ein ganz neuer Gedanke ist ein Feedback- Kanal, auf dem die Eltern, die ein von uns gesponsertes Angebot wahrgenommen haben, den Fachkräften eine Rückmeldung geben können. Lukas Vering winzig-stiftung.de, winzig-dollar.de Foto: ladysuzi - Fotolia 9

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