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Lust auf Familie

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T R E N N U N G Kinder

T R E N N U N G Kinder brauchen Klarheit Worauf müssen Eltern sich einstellen, wenn sie Kinder über ihre Trennung informieren? Kinder reagieren darauf vielfältig: Manche Kleinkinder ziehen sich ängstlich zurück oder reagieren mit erhöhter Aggression. Sie haben auch Angstzustände, Schlafstörungen oder nässen wieder ein. Vor allem 3- bis 6-Jährige glauben, die Trennung verursacht zu haben, weil sie nicht lieb genug gewesen sind. Trauer und Verlustgefühle kommen häufig bei 8- bis 9-Jährigen und Zukunftsängste und Schuldgefühle bei 9- bis 12-Jährigen vor. Sie hoffen häufig, die Eltern wieder versöhnen zu können. Pubertierende Jugendliche sehen sich meist in der Verpflichtung, Partei zu ergreifen für einen der Elternteile – den ‚Schwächeren‘ – was zu ohnmächtigem Zorn und Überforderung oder Schulproblemen führen kann. Generell verhalten sich Jungen eher direkt verärgert und trotzig; Mädchen oft stiller, introvertiert und ‚vernünftiger‘. Wann sollten Eltern ihren Kindern sagen, dass sie sich trennen? Eine Trennung bedeutet für Eltern eine extrem belastende Zeit voller Schmerz und Unsicherheit. Es bedeutet, in kurzer Zeit emotional, wirtschaftlich und organisatorisch Höchstleistung zu bringen. Gleichgültig, ob Kinder es offen zeigen oder nicht: Sie brauchen Klarheit und Verlässlichkeit. Andeutungen und heimliche Aktionen verunsichern sie mehr als eine sachliche Information – möglichst im gemeinsamen Gespräch mit beiden Elternteilen. Auch die Gruppenleiterin im Kindergarten oder die Klassenlehrerin sollte über die familiäre Veränderung informiert werden, damit das Kind das Geheimnis nicht mit sich herum tragen muss. Sicherheit erhalten Kinder, wenn sie wissen, was als nächstes geschehen wird. Es hilft sehr, wenn sie von beiden Eltern gemeinsam erfahren, dass sie ‚nichts dafür können‘und Vater und Mutter sie auch weiterhin lieben. Wie sollten sich Eltern nach der Trennung verhalten? Ob ein Kind glücklich weiter leben kann, hängt davon ab, ob die wichtigen Beziehungen erhalten bleiben können. Das heißt Eltern bleiben Eltern – auch nach einer Trennung. Nicht die Quantität, sondern die Qualität und Zuverlässigkeit der gemeinsamen Zeit ist wichtig. Ein wichtiger Punkt ist dabei, dass Eltern aufhören zu kämpfen. Mütter und Väter sollten möglichst schnell wieder im Interesse der Kinder kooperieren und bei der Erziehung‚eine Linie fahren‘. Rituale geben Kindern Halt und Geborgenheit. Was ist, wenn die Elternteile neue Lebenspartner haben? Kommen neue Lebenspartner dazu, stellt das eine große emotionale Herausforderung für die Kinder dar. In Loyalität mit dem anderen Elternteil wird in der Regel der neue Partner zuerst als ‚Störenfried‘ erlebt. Außerdem wird dadurch die Hoffnung auf eine Versöhnung der Eltern zerstört. Deshalb ist es wichtig, verantwortlich mit der Vorstellung eines neuen Trennung und Scheidung sind für alle Beteiligten ein schmerzhafter Prozess. Oft haben die Partner das Gefühl, versagt zu haben oder sind gekränkt, dass der andere nicht an der Beziehung mitgearbeitet hat. Hinzu kommt das Bedürfnis, den anderen zu bestrafen und Sorgen um die Zukunft. Kinder erleben die Gefühle ihrer Eltern hautnah mit und leiden darunter. Schlimmer als eine Trennung sind für Kinder allerdings lang andauernde Streitereien und „Stellungskriege der Eltern. Die Dipl.-Sozialpädagogin und systemische Familientherapeutin (DGSF) Christa Reindl vom Sozialdienst Katholischer Frauen in Wuppertal berät Familien bei Trennung und Scheidung. Aus Erfahrung weiß sie: Der größte Wunsch der Kinder ist: „Die Eltern sollen sich nicht mehr streiten.“ Partners umzugehen. Wenn Eltern sich nach der Trennung wieder als Menschen respektieren können und Probleme konstruktiv lösen, dann können ihre Kinder an ihrem Vorbild lernen. Wann ist es bei einer Trennung sinnvoll, sich Hilfe zu holen? Die meisten Eltern schaffen es selbständig, die Krise zu meistern. Wenn Eltern stark belastet sind, brauchen die Kinder viel Zuwendung und reagieren auffällig – dies kann überfordern. Bisher vertraute Bezugspersonen innerhalb der Familie, im Kindergarten oder Schule können ihnen Sicherheit geben. Mitleid mit den Kindern hilft nicht weiter, sondern Zuversicht. Daneben es gibt fachliche Beratungsangebote und Mediation für Familien. Gemeinsam eine Lösung zu finden, ist in der Trennungs- und Scheidungsberatung das vorrangige Ziel. Die Beratung vermittelt im gemeinsamen Gespräch zwischen den Bedürfnissen der Familienmitglieder. Es gibt in Wuppertal mehrere Beratungsstellen zum Thema Trennung und Scheidung, wie kooperieren sie? Die Beratungsstellen sind in einem Facharbeitskreis verbunden und arbeiten bei Gruppenangeboten und Projekten zusammen. Die Beratung der einzelnen Familien erfolgt mit strikter Beachtung von Schweigepflicht und Datenschutz. Die Situation in den Beratungsstellen ist generell vielfältiger und schwieriger geworden: sehr komplizierte Familiengefüge, psychische Erkrankungen von Eltern und sehr belastende Arbeitsbedingungen sowie Eltern mit Migrationshintergrund und Sprachproblemen, stellen Herausforderungen dar. Haben Sie grundsätzliche Tipps für Familien in der Trennungszeit? Eltern können ihren Kindern sehr helfen und sollten das auch ernst nehmen. Beratungsstellen sind in dieser Ausnahmesituation für die Familie hilfreich und Sie haben ein Recht darauf, diese Unterstützung zu erhalten nach § 17 KJHG – Kinder- und Jugendhilfegesetz. Trennung bedeutet neben der Enttäuschung und Unsicherheit auch immer eine Chance und Erleichterung. Kinder sind auch stärker und meist kreativer, als die Eltern denken. Humor ist wichtig, und sei es nur Galgenhumor, der befreit von der Schwere der Situation.Trennung bedeutet neben der Enttäuschung und Unsicherheit auch immer eine Chance und Entwicklung für eine bessere Zukunft. Irmine Estermann Beratungsstellen: Jugendamt, Trennungs- und Scheidungsberatung: 0202- 563 2792 Caritasverband Wuppertal: 0202-389036010 Diakonie Wuppertal: 0202-97444 930 Katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung, 0202-456 111 Sozialdienst katholischer Frauen e.V. 0202-505520 und -429974 12 Städt. Beratungsstelle: 0202- 563 6644 22

A N Z E I G E Über uns: Die Pflege am Kloster GmbH ist ein ambulan ter Kranken- und Altenpflegedienst, der auf Grundlage des christlichen Menschenbildes den Menschen als Einheit von Geist, Körper und Seele beschreibt. Wir arbeiten nach dem Prinzip der aktivie renden Pflege, dies bedeutet vorhandene Fähigkeiten zu fördern und Unabhängigkeit zu erreichen. Alle pflegerelevanten Maßnahmen werden mit dem Hausarzt, den Fachärzten und Therapeu - ten in enger Zusammenarbeit abgesprochen. Wir helfen Ihnen bei Anträgen, wie z.B. dem Beantragen einer Pflegestufe,Verhinderungs pflege usw. . Unsere Dienstleistungen: Für Ihr Wohl nur das Beste! • Grundpflege • Tagespflege • Behandlungspflege • Palliativ-Pflege • Trauer- und Sterbebegleitung • Hauswirtschaft • Pflegepflichtbesuche • Individuelle Schulung der Pflegeperson vor Ort • 24-Stundenbereitschaft, Notrufsystem • Mobile Demenz- und Seniorenbetreuung • Demenzcafé „Zeit für dich“ • Senioren WG • Barrierefreie Wohnungen Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches Informationsgespräch zur Verfügung. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Pflege am Kloster Team Pflege am Kloster GmbH Beyenburger Freiheit 41• 42399 Wuppertal Anette Larkin-Klein Fax.: 0202 37 22 364 Web: www.pflege-am-kloster.de E-Mail: info@pflege-am-kloster.de Sie brauchen Hilfe bei der Betreuung Ihrer Angehörigen mit Demenz, einer psychischen Erkrankung oder geistiger Behinderung? §45 vermehrter Betreuungsbedarf 23

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