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Lust auf Familie - Tipps für Dortmund Nr. 2

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SENIOREN S Ö D E R H O

SENIOREN S Ö D E R H O L Z 24 Schlaglöcher für Kinder. ? www.schutzgemeinschaft-fluglaerm.de Dieses Haus haben die Senioren eigens für ihr WG-Projekt gebaut. WG-Leben für Senioren Im Alter allein zu sein – das kam für Renate Rüpprich nicht in Frage. Gemeinsam mit ihrer Freundin Gertrud Walter beschloss die Dortmunderin, eine Wohngemeinschaft für Senioren zu gründen. Sie fanden ein Grundstück und ließen ihre Idee – unterstützt von anderen Interessierten – verwirklichen. In den Eigentumswohnungen leben nun 16 Personen zwischen 60 und 92 Jahren unter einem Dach. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Senioren-WG zu gründen? Durch den Vortrag einer Frau, die ein Beginenhaus mitgegründet hat. Der Bericht hat bei meiner Freundin und mir den Wunsch geweckt, in einer Gemeinschaft alt zu werden. Wir haben ein Grundstück und einen Architekten gesucht, der ein Konzept erstellt hat. Dann haben wir über einen Zeitungsartikel weitere Interessenten gesucht, mit denen wir uns einmal im Monat getroffen haben, um alles zu besprechen. Insgesamt hat es zehn Jahre gedauert, doch es hat sich gelohnt. Wie haben Sie Ihre Mitbewohner ausgesucht? Da wir den monatlichen Stammtisch hatten, brauchten wir nicht viel zu suchen. Einige sind unterwegs ausgestiegen, andere sind hinzugekommen, darunter viele, die in ihre Heimat Söderholz zurückkehren wollten. Wie gestalten Sie das Zusammenleben im Alltag? Jeder hat seine Wohnung, wo er tun und lassen kann, was er möchte. Daneben haben wir einen Gemeinschaftsraum, wo sich montags die Canastarunde trifft, wo regelmäßig Klönabende, Kaffeekränzchen oder kleine Feste stattfinden. Die Teilnahme ist jedem freigestellt. Bei uns herrscht eine sehr offene und herzliche Atmosphäre. Wir helfen uns gegenseitig bei Kleinigkeiten und ich gehe selten aus dem Haus, ohne vorher ein Schwätzchen zu halten. Wo liegen die Vor- und Nachteile? Für mich gibt es keine Nachteile. Als totale Optimistin bin ich überzeugt, dass alle Probleme im Gespräch lösbar sind. Der große Vorteil ist, sich jederzeit zurückziehen zu können und trotzdem nie allein zu sein. Was ist für Sie die wichtigste Erfahrung? Dass zwei alte Frauen, Gertrud Walter ist 84, ich bin 76, so ein Projekt initiieren konnten, um dort glücklich zusammen zu leben und gemeinsam älter zu werden. Wir haben uns damit einen Traum erfüllt und diese Erfahrung möchte ich nicht missen. ds Foto: Renate Rüpprich

SENIOREN I N N E N S T A D T - O S T Alle Beteiligten singen mit Leidenschaft. Singen gegen das Vergessen Mit Musik die Seele zu berühren und verschüttete Fähigkeiten hervorzuholen – das ist die Idee des Dementi-Chors. Als Projekt gestartet, hat er sich innerhalb weniger Jahre zum Erfolgsmodell entwickelt. Wenn die ersten Töne am Klavier erklingen und sich zu einer bekannten Melodie formen, beginnen die Augen der Sänger zu leuchten und sie vergessen die Welt um sich herum. „Sie sind auf einer Zeitreise und schwelgen. Gerade Stücke von Peter Alexander oder Katharina Valente erinnern sie an den aufkommenden Wohlstand in den 50er Jahren, die eigene Familiengründung und den ersten Urlaub in Italien“, berichtet Chorleiter Jürgen Kleinschmidt. Für ihn sind die monatlichen Proben mit Demenzbetroffenen und ihren Angehörigen im Wilhelm-Hansmann-Haus eine Herzensangelegenheit. „Das mache ich sehr gerne, weil es mir so viel zurückgibt. Die Begeisterung der Mitwirkenden ist einfach unglaublich.“ Sie sollen für anderthalb Stunden die Hürden des Alltags im Kampf gegen das Vergessen hinter sich lassen und unbeschwert den Moment genießen. „Gerade in einer häuslichen Pflegesituation kann die Beziehung zwischen Ehepartnern oder Eltern und Kindern sehr belastet sein“, sagt Jürgen Kleinschmidt. Diese Spannungen sind jedoch mit der ersten Note verflogen und dann zählt nur noch der gemeinsame Gesang. Wenn sich dabei mal jemand im Ton vergreift, dazwischenklatscht oder mitpfeift, lässt sich davon niemand aus dem Takt bringen. Das Repertoire umfasst Schlager ebenso wie Volkslieder und aktuelle Popmusik. „Wir haben auch schon mit anderen Chören zusammen musiziert und dafür neue Stücke gelernt. Das geht auch“, erzählt Jürgen Kleinschmidt. Er hat gemeinsam mit dem Chor ein Liederbuch entwickelt, das aber nur der groben Orientierung dient. Denn jede Probe ist auch ein bisschen Wunschkonzert. „Wenn jemand spontan eine Melodie summt, singen wir das sofort. Unser Pianist ist da sehr flexibel.“ Häufig weckt die Musik sehr intensive Emotionen. „Manchmal rührt sie zu Tränen, weil sie bei der eigenen Hochzeit oder beim ersten Kuss mit der Partnerin gespielt wurde. Überwiegend weckt sie jedoch pure Lebensfreude. Sie berührt Singende und Hörende so, dass sie die Demenz eine Zeitlang ausblenden.“ Häufig sind die Angehörigen erstaunt, wenn die Mutter, die schon lange nicht mehr spricht, plötzlich zu singen beginnt. Dominique Schroller Dementi-Chor Dortmund, jeden 3. Dienstag im Monat, 16 – 17.30 Uhr Wilhelm-Hansmann-Haus Märkische Straße 21. Foto: Jürgen Kleinschmidt Premium-Asphalt für Airlines. Sie können sich wehren. Mitder Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund / Kreis Unna e.V. haben die Dortmunder Eine halbeMilliarde Euro bisher "investiert". Bürgerinnen und Bürger www. schutzgemeinschaft-fluglaerm.de 25

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