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Juni 2020 - coolibri

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MUSIK V ON HIER Foto:

MUSIK V ON HIER Foto: Fools Errant Foto: Quent Foto:Bastido Bastido –Departures DerEssener MusikerBastido erfreut sich dank Spotify einerglobalen Zuhörerschaft.Fast200 000 monatlicheHörerhaben ihn dort abonniert, um seinem traumverhangenen Lo-Fi Hip-Hop zu lauschen. Das neue Album„Departures“ isteinemusikalische NacherzählungseinerInterrail- Fahrtdurch Europa,bei dersich chilligeBeats mitJazz-Attitüdemischen. Dieser internationale Flair wirkt,man hörtverschiedeneStationen derReise undfühlt sich in dieFerne transportiert. Besondersinder Single-Auskopplung„postcardstograndma“, diewie einmodernisiertes, Hip- Hop-infiziertesStückvon Yann Tiersenaus „Die fabelhafte Welt derAmélie“ anmutet.Die 22 instrumentalen Tracks sind perfektzum Abschalten, tiefenentspanntauf derWiese liegen, Sonnegenießenund dasLeben einfach malfür einenMomentLeben sein lassen. Jap, Bastidos „Departures“ istein feinesGegenmittelgegendie Sorgen deraktuellen Zeit. VÖ:8.5. Quent –Quent Seit 15 Jahren machen Lars Schmidt vonder Düsseldorfer Band Subterfuge undVeitKönigvon derKölner KomboMikrovolt gemeinsamMusik –ohnesichdafür auch nureinmal getroffenzuhaben.Gewerkeltwurde über Mail-Verkehrund Online-Bastelei. Siesindalsoquasidie ersten Quarantänemenschen. Dazu addiert sich auch noch dieSingle„Rückwärtsevolution“, diedas ständige Haschennachdem schönen,besseren Gesternaufgreift.Runde Sache. Klanglich überzeugtdas Debütalbum mit knalligemMix aus Indierock, Electronica-Pop undNeuerDeutscher Welle. Quent(diePlatteund dieBand) fälltirgendwozwischenNew Order, Supershirt, MajorTom undFrittenbude.Inhaltlichkritisiertman malauf Deutsch, malauf Englisch gesellschaftlicheund zwischenmenschliche Phänomene.„Quent“ hatDurchschlagskraft,viele tanzbare Momenteund erfrischendvielinhaltliche Dichte. GroßeEmpfehlung! VÖ: 24.4. FoolsErrant–Decade Schon2013wurde dieDuisburger Rockband FoolsErrantJurygewinner beim BandcontestBestofUnsigned. Seitdemhaben dieJungs stetig an sich gearbeitet undihren(musikalischen) Wegstrebsamweiterverfolgt. Ihr inzwischen viertesAlbum „Decade“ überzeugtmit ausgereiftemSound,starkem Songwritingund demperfektenGleichgewicht von musikalischer Stringenzund Abwechslung. AlsInspirationen gebensie Blues, Hardrock,Metal undauch Popan–unddas hört man. Starke Riffs undunermüdlichesSchlagzeugtreffen aufeinen ausgeprägten Fokusauf eingängige Melodien,die auch jedenPophit beflügelnkönnten. MalklingenFools Errantals wäre ihr AlternativeRockfrisch aus 2002 eingeflogen, malwie ne seit Dekadentourende Metalgottheit, malwie 3Doors Down,mal wieMatchbox20. EinbeeindruckendesAlbum,aus demmerklich viel Herzblut fließt. VÖ:24.4. Foto: IRRSINN Tonträger Foto: Mängelexemplar Foto: Ozka Goldroger – Diskman Antishock II Geschickteingefädelt: Deraus Dortmund stammende Rapper Goldroger hatseinneustes Werk „Diskman Antishock“ in zwei Teilegespalten.Part 1wollteschon letztenNovemberauf denMarkt undbegeistertemit siebenfeisten Tracks voll Jugendnostalgieund KritikamJetzt,darunteretwa „Lavalampe Lazer“.Siebenneue Songsaus demDiskman-Universum desGoldrogersstehennun aufPart2 bereit.Klanglich fügen sich beideTeile zu einemGanzenzusammen: Staccato-Rapstreffen aufmelancholischeMelodien,sphärische Stimmungen aufoldschooligeBeats.Thematisch drehtsichder inzwischen in Köln residierende Rapper weiter um Erinnerungen, Popkulturund Daseinsbeobachtungen.Der Kreis schließtsich, dieSilberscheibe im Diskmanist endlich ganz.Goldroger istein Rapper wiekeinZweiter in derdeutschen Szene. Persönliche Meinung: Vielleichtsogar derBeste. VÖ: 8.5. Mängelexemplar – nonplusultra Schonseiteiner Dekade treibenJoa H. undLilli B. aliasMängelexemplar durchden nationalen Musikkosmos. Das DüsseldorferSynth-Duo bringt heftigeSynthiesmit unausweichlichen Melodien, inspiriertvom New Wave derfrühen80er. Schön elektronisch undtanzbar,dann wieder sphärisch,aberauch brachial geht es aufihrem viertenAlbum „non plus ultra“ zu.Nostalgisch futuristisch sind dieKlanglandschaften mitrepetitiven Minimal-Wave-Strukturen, der Gesang gernekraftwerkigroboterhaft.Die Stimmunghat stetsetwas von dystopischer Brachlandschaft, in derRaver mitNeonknicklichtern abtanzen, während Robo-Herrscher mitScheinwerfernjagen.Textlich bleiben dieDüsseldorfer nichtimGestern verharrt, sondernbeschäftigen sich mit kontemporärenThemenwie Konsumwahn undkünstlicher Intelligenz. Wobeiauch dasinden 80s en voguewar. VÖ:1.3. O.Z.K.A–Ozkaner Im Rapgeschäftsinddie Ruhrpottler Ollysee, Zyankali undKon schonlängerunterwegs.Zum Beispiel beiden MülheimerPottpoeten mischen sie mit. Anfang desJahreskam dann daserste Album vomTrioO.Z.K.A auf denMarkt,das HipHop mitAttitüde undklugenTextenpusht.Aufserste Hören klingt viel nach üblichem Gangsterrap, hörtman beiden Lyrics aber hin,setzensichO.Z.K.A vomgenreüblichengeistlosenMachoschrott deutlich ab.InhaltlichgehtesinZeilenwie „This is wo ichherkomm zwischenSchland undSahara, im Spagat derKulturenals Exportschlager“etwa um denIdentitätsdruck vonMenschenmit Migrationshintergrund.Der Track„Übernahme“ eröffnet dasAlbum mitPottliebe: „Rap-Armada, die Sonnescheint übermRuhrpottlager, wasein Panorama“. Sauber! VÖ: 2.2., demnächstauchals Vinyl LukasVering 26

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