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Januar 2019 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne

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KINO Glass |Start:17.1.

KINO Glass |Start:17.1. Foto: Jessica Kourkounis ©Universal Pictures TheFavourite –Intrigen undIrrsinn |Start:24.1. Foto: 2018 Twentieth Century Fox Unerwartete Wendungen FilmemacherM.Night Shyamalankröntesicheinst mit„TheSixth Sense“ zumMeister derschockierendenWendungen.Nur kamerdanacherst nichtmehranden Erfolg heranund später nichtmal mehr ansatzweise an dieQualität. Bis2017„Split“ in dieKinos kamund mitzweibesonderen Wendungenbegeisterte: Erstens war es einbrillanterHorrorstreifen, zweitens offenbartedie letzte Einstellung, dass er im gleichen Universumwie Shymalans„Unbreakable“ aus 2000 spielt. „Glass“ istnun dieKulmination beider Geschichten, in derder unverwundbare (alsoquasiunbreakable) DavidDunn aufdie Bestie in Menschengestalt aus „Split“trifft–während im Hintergrundder Bösewicht Elijah Price alias Mr.Glass dieFäden zieht. „Glass“ist schon jetzt einesder spannensten undunvorhersehbarstenKinoprojekte desJahres. Ob es gelingt? Erfährtman erst am Ende... R: M. NightShyamalan;D:Bruce Willis,SamuelL.Jackson,James McAvoy Andere Art von absurd RegisseurYórgosLánthimos („TheLobster“, „Dogtooth“)wagtmit „The Favourite“etwas Neues: Stattdie Absurdität unseresDaseins durch Entrückungund stilisierteKälte zu unterstreichen,lehnt sich dasKostümdrama voll inslaute Gefühlchaos.Das entsteht hier in derDreiecksbeziehung dreier Frauen im 18.Jahrhundert:Queen Anne,ihrer engen Vertrauten Lady Marlborough undderen vomAdelsglückgefalleneCousine Abigail,die sich ihrenWeg zurücknachobenintrigiert. Lánthimos beweist dabeiein geniales Händchen fürCharakterkonstellationenund perfideMachtspielchen,die er vondreiphänomenalen Darstellerinnen austragen lässt.Dazu geselltsichein genüsslichdüstererHumor,der nichtwie vonLánthimos gewohnttrocken zwischen denZeilenklebt,sondern launischaus allen Ecken sprüht.Ein verzückend durchtriebenes StückKino. R: YórgosLánthimos;D:EmmaStone,RachelWeisz,OliviaColman RobinHood |Start:10.1. Foto: Studiocanal GmbH /Larry Horricks Creed 2|Start: 24.1. Foto: Barry Wetcher ©Metro-Goldwyn-Mayer Pict Inc &Warner Bros. Ent. Ralphreicht’s2:Chaos im Netz |Start:24.1. Foto: 2018 Disney. All Rights Reserved. Qual des Hood Abermals wirdder armeRobin Hood voneinem franchise-hungrigenStudio an derSehne seines Bogensaus demSherwoodForestgezerrt,um sich durch dienächste Möchtergern-originelle, leidvoll modernisierte,aberleider nurblamabel inkompetenteNeuauflagezuquälen. VomaustauschbarenLooküberblasse Charakterebis zu logikfremden Actionszenen ziehtdieserStreifen alles aus demKöcher, wasesfür einenFlop benötigt. Unddas istdannschon wieder faszinierend,wennman sich fragt: Wiezum Teufel ist dieser Unfall zustande gekommen? R: Otto Bathurst;D:Taron Egerton, Jamie Foxx 38 Rache im Ring Derachte Film desberühmten Boxfilm-Franchises„Rocky“ fokussiert zumzweiten Malden jungen BoxerAdonis Creed,dessen VaterinTeil vier derSerie vomsovietischenBoxerIvanDrago im Ring getötet wurde. NunkämpftCreed Jr. gegenDrago Jr.und zwischen inspirierenden Motivationsreden undanspornendenTrainingsmontagen entfaltetsichein Film,der derFormel desFranchises mittreuemHerzenfolgt.Ausreichendneue Ideen, herausragendeDarsteller undvielHerzlassen„Creed 2“ dennochalles andere alsalt aussehen. R: Steven CapleJr.;D:Michael B. Jordan Fallstricke imNetz In ihremzweiten Abenteuergeht’sfür dieArcade-Game-CharaktereRalphund Vanelloperaus aus derSpielhalleund rein insInternet, wo sie nacheinem Ersatzteilfür einkaputtesSpiel jagenund dabeiallen Netzfallen desWWW begegnen. AusdiesemStoff kann manbelanglosen Schrottwie denEmoji-Filmmachen, oder einen witzigen,cleveren, charmantenund bedeutendenFilmüberFreundschaft, Selbstentdeckung undOnline-Kultur.Nicht nurLetzteres istDisneymit „Ralph reicht‘s 2“ gelungen,auch eine Parade an Gastauftritten beliebterCharaktere konnte dieFirmaunterbringen. Hit-Material! R: Rich Moore, Phil Johnston; D: RalphRuthe

KINO BeautifulBoy |Start:24.1. Foto: Francois Duhamel ,Courtesy of Amazon Studios Benisback|Start: 10.1. Foto: Mark Schafer Dunkle Kreise Basierendauf denMemoirendes JournalistenDavid Sheffund denenseinesSohnesNic erzählt „Beautiful Boy“ vonNicsDrogensucht unddem KampfseinerFamiliemit eben jener. Es istein schmerzhaftanzusehender Film,der denleidvollen Kreislauf vonBesserung undRückfall immer und immer wieder durchspielt. Wehtut dasbesonders,weilesdem Film schnellgelingt,Intimität zu denCharakteren aufzubauen unddie innige wiekomplexe Vater-Sohn-Beziehung greifbarzumachen. Ist„Beautiful Boy“ dabeiaufgrunddes ständigenKreisedrehens im erzählerischen Sinne frustrierend,spiegelt dies doch adäquat dieGefühle wieder,die Nics Familieüberdie JahreseinerSuchtertragenmussten.Getragenwirdder Film vonzweiherausragenden Schauspielern, dieinjeder Szeneabsolut überwältigende weil nuancierteund glaubhafte Leistungen abliefern. R: Felix vanGroeningen; D: SteveCarell, Timothée Chalamet,Maura Tierny Tiefe Abgründe Drogen-Kids-Drama, dieZweite–diesmalmussMutterran.Dennin„Ben is back“steht dertitelgebende Sohn Benzum Weihnachtsfest unvermittelt vorm trautenFamilienheim underbittetEinlass. Weil er eigentlich in einerWohngruppefür Suchtkranke sein sollte,erntetererstmal Zweifel undMisstrauenvon derFamilie. Fortan fokussiert derFilm eineneinzigen Tag, die24Stunden,die Mutter HollykeinAugevon ihremSohnlassenwill, underschafft eine spannungsgeladene undwendungsreicheStory,die keineAbgründe scheut. Und besondersgut alsVehikel fürherausragende Schauspielleistungen vonJulia Robertsund LucasHedgesdient.Der wurde hier nichtgecastet, weil sein VaterPeter Hedges für Regieund Drehbuch verantwortlich ist, sondernweilereiner derfähigstenJungdarsteller im Geschäft ist. Wieman in „Ben is back“beobachten kann. R: PeterHedges; D: JuliaRoberts,Lucas Hedges,CourtneyB.Vance Raus |Start:17.1. Foto: Anke Neugebauer ostlicht filmproduktion DieFraudes Nobelpreisträgers|Start: 3.1. Foto: SquareOne Entertainment /Graeme Hunter Schöner Ausstieg „Raus“aus derfiesenGesellschaftwillder jungeGlocke, dernacheiner eskaliertenProtestaktion vonder Polizeigesuchtwird. Gelegenkommt da eingeheimnisvoller Internetaufruf zumAusbruchund Neuanfanginder Schwarzwald-Wildnis. Zusammen mitvieranderen Jungspundengeht’s alsorausindie Naturund rein in denVersuch,das richtige Lebenimfalschenzufinden. Regisseurund DrehbuchschreiberPhilippHirsch inszenierthierein visuell opulentes Festmahl,dassdanktonnenweise Kreativitätund Probierfreudeeinefrischeund treibendeLustamFilmemachenerkennen lässt.Inhaltlich reißtder Film anfangs zwar massigFässerauf undbeweistein Gespür für dieQualender jungen Generation im Aufstand, verflacht aber letztlichzueinem allzu gut bekanntenAusreißer-Drama. „Raus“hat zwar wenigzusagen,dafür aber viel zu zeigen.Lohnt sich! R: PhilippHirsch, D: MattiSchmidt-Schaller, Milena Tscharntke Vergoldete Preise „The Wife“imOriginaltitel, „Die Frau desNobelpreisträgers“imDeutschen, erzähltdie Geschichte einesAutors, genanntJoe Castleman, dermit dem Nobelpreis fürLiteratur geehrtwird. Aufdem Flug zurPreisverleihung in Stockholmreist er mitFrau, Sohn undeifrigemReporter, derseine Biografieniederbringen will–undhiertatsächlich pikanteDetails aus derLebensgeschichte desEhepaars Castlemanserviertbekommt.Schon allein derTitel „Die Frau desNobelpreisträgers“ darf als Provokationverstanden werden –schließlich wirdBesagte hier nurals Eheweib statt als vollständige Person genannt. DieThemenGleichberechtigungund Geschlechterverhältnisse gebendem Film seinen Anschwung, über dieZielliniekickt ihndie legendäre GlennClose.Für diesolleshierfür,lauteinstimmiger Meinungder Fachpresse,goldene Statuenregnen. R: BjörnRunge; D: GlennClose,Jonathan Pryce, MaxIrons,Christian Slater 39

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