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Januar 2018 - coolibri Oberhausen, Duisburg, Mülheim

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THEMA D U I S B U R G

THEMA D U I S B U R G Vor jeder Stunde in der Tanzwerkstatt räumt Barbara Brune erst einmal die Ballettbarren aus dem Weg. Einen klassischen Unterricht an der Stange gibt es bei ihr nicht mehr. Die Tanzpädagogin lehrt stattdessen Modernen Tanz nach der Luigi-Methode. Anders als beim Ballett werden dabei die Bewegungen nicht mechanisch nachgeahmt, sondern erst innerlich erspürt und dann individuell umgesetzt. Dabei soll jeder Tänzer seine eigene Ausdruckssprache finden. „Ich achte darauf, dass die Bewegungen physiologisch korrekt ausgeführt werden“, sagt Brune, „aber lasse dabei jedem die Freiheit für seinen eigenen Stil.“ Entwickelt hat die therapeutische Technik der Amerikaner Eugene Louis Facciuto, genannt Luigi. Nach einem Autounfall, bei dem der Tänzer schwer verletzt wurde, prophezeiten die Ärzte das Karriere-Aus, doch Luigi gelang mit dem selbst konzipierten Ansatz das Comeback als international erfolgreicher Tänzer und Choreograf. Barbara Brune hat diese Methode in den 80er-Jahren bei ihm gelernt und ist, laut eigener Aussage, deutschlandweit die Einzige, die sie unterrichtet. 12 Seit über 40 Jahren gibt Barbara Brune in Duisburg Tanzunterricht. Eine klassische Ballettausbildung, Stipendien in den USA und ein Lehrauftrag an der Duisburger Universität liegen hinter ihr. Während viele ihrer Kolleginnen längst in Rente sind, denkt die 63-Jährige gar nicht ans Aufhören. Ihr Ansporn: Sie möchte anderen helfen, ihren eigenen Rhythmus zu finden. Tanzen Barbara Brune ihr Rhythmus und Resonanz Für die Tanzpädagogin sind die Arbeit im freien Raum und die passende musikalische Begleitung essenziell. „Wir leben ein körperliches Sein und auch Musik ist etwas Körperliches. Sie erzeugt Resonanz“, erklärt Barbara Brune. Dieses Mitschwingen mit der Musik sei beim Tanzen immens wichtig. „Als klassisch ausgebildete Tänzerin hatte ich keinen Zugang zu meinem Herzen und meinem Rhythmus“, erzählt sie. Das habe sie erst bei dem New Yorker Nat Horne gelernt, einem weiteren Lehrer auf ihrem Lebensweg, der sie weg vom Ballett und hin zum Modern Jazz Dance führte. So energiegeladen wie Brune durch den Raum wirbelt, käme man nie auf die Idee, dass man es mit einer Frau Anfang sechzig zu tun hat. Allerdings merkt auch sie ab und an das Alter. „Der Körper widersteht, je älter er wird“, meint Brune, „an manchen Tagen denke ich, heute kannst du nicht unterrichten und dann gehe ich trotzdem zum Kurs. Fünf Minuten später ist alles weg.“ „Lasst das Kognitive sein“ Ob jung oder alt, durchtrainiert oder mit etwas Speck auf den Hüften, in Barbara Brunes Kursen darf jeder mitmachen. Einige ihrer Schüler sind schon seit über 30 Jahren dabei, so wie Kirsten Pauls. Die 58-Jährige hat Probleme mit ihrer Halswirbelsäule. „Wenn ich das Training mal ausfallen lasse, merke ich sofort, dass es schlimmer wird“, erzählt sie. „Ich habe die Arbeit mit Barbara im Laufe der Jahre sehr schätzen gelernt.“ Rita Nappenfeld-Weber ist hingegen noch Neuling und hat erst vor einigen Monaten begonnen. „Ich bin selbst Tanzpädagogin und habe einen Kurs gesucht, bei dem ich mich fallen lassen und in die Bewegung hineingeben kann“, sagt sie, „beim Training merke ich, wie ich Kraft bekomme.“ Dreimal wöchentlich finden Kurse statt, zweimal in der Sportschule Wedau und einmal in der Tanzwerkstatt Ulla Weltike. Neue Kursteilnehmer sollten eine gewisse Offenheit mitbringen und bereit sein, sich dem phänomenologischen Prozess auszusetzen. Einsteigern rät Brune: „Lasst das Kognitive sein, lasst euch auf das Abenteuer ein.“ Kriecher und Verstopfte „In der virtuellen Gesellschaft wird dem Körper kaum noch Bedeutung eingeräumt“, bemängelt die Tanzpädagogin. Auf den täglichen Spaziergängen mit ihrer Hündin Luce begegnet sie oft ist Leben Menschen, die vertieft auf ihr Smartphone starren oder sich mit riesigen Kopfhörern von ihrer Umgebung abschotten. Für diese Menschen hat sie sich extra Bezeichnungen ausgedacht: Die Handysüchtigen nennt sie „Kriecher“, die Kopfhörer-Träger „Verstopfte“. In der Digitalisierung sieht Brune eine große Gefahr. „Wenn Menschen den Bezug zu ihrem Körper verlieren, werden sie krank und depressiv.“ Für sie geht mit der Technisierung der Welt auch ein Stück weit die Lebendigkeit und Empathie innerhalb der Gesellschaft verloren. Vielen Leuten fehle heutzutage nicht nur die Verbindung zum eigenen Körper, sondern auch der direkte Kontakt zu anderen Menschen. Mit ihrem Tanzunterricht versucht sie dieser Entwicklung entgegenzusteuern. „Meine körperliche Arbeit setzt etwas Geistig-Psychisches in Gang“, davon ist sie überzeugt. Wenn man nach zwei Stunden Training völlig erschöpft, aber warm und zufrieden auf dem Tanzboden liegt, bekommt man eine Ahnung davon, was Barbara Brune meint. Lina Niermann Tanzkurse nach der Luigi-Methode: Kurs 1: Do, 19-21Uhr, Sporthalle Wedau Kurs 2: Fr, 18-20 Uhr, Sporthalle Wedau Kurs 3: Sa, 10-12 Uhr, Tanzwerkstatt Weltike Preis: 40 € / Monat, je belegter Kurs mail@tanzkunst.de 0203 5188408 barbara-brune.de Foto: Peter Brill

THEMA R U H R T O P C A R D HIER TOBEN HIER TOBEN die Gefühle. Tiger Jump Trampolinpark Drei mal Winter-Ausflug Der Weihnachtsbraten ist verzehrt, die Kinder haben Ferien und draußen ist es kalt und nass – da kann die Stimmung schon mal frostig werden. Dagegen hilft nur, raus aus der Wohnung und rein ins Vergnügen. Wir haben drei Routen zusammen gestellt, die sich mit der Ruhrtopcard günstig bereisen lassen. Foto: Ruhr Tourismus Dortmund ist Borussia und Bratwurst, Schwarz-Gelb und Südtribüne. Da liegt es nahe, dass es dort auch im Museum rund geht. Sich einmal wie ein Weltmeister fühlen und dem Pokal ganz nahe kommen, in der Reporterkabine das Spiel kommentieren oder auf dem Kleinspielfeld die eigenen Fähigkeiten testen, dazu lädt das Deutsche Fußballmuseum ein. Das Tor zur virtuellen Welt öffnet sich im Binarium. Während die Eltern im Museum der Digitalen Kultur in Erinnerungen an Disketten und Pacman schwelgen, können die Kinder an verschiedenen Konsolen zocken. Ausrutscher gehören in der Eishalle Wischlingen dazu. Auf zwei Ebenen ist jedoch genügend Platz, das Gleiten auf den schmalen Kufen zu lernen. Oberhausen liegt am Meer. Haie, Rochen und Seepferdchen lassen sich im Sea Life wie durch eine Taucherbrille beobachten. Eintauchen in die Welt der eigenen Fantasie können Familien auch im Lego Discovery Center. Stein auf Stein entstehen dort einzigartige Gebilde. Hoch hinaus geht es im Tiger Jump Trampolinpark. Auf den 100 Sprungtüchern kann jeder fliegen lernen. Rasant abwärts gleiten Ski-Sportler im Alpincenter Bottrop. Die 650 Meter lange Piste hat das ganze Jahr feinsten Pulverschnee und der Einkehrschwung ist inklusive. Kalte Schauer sind im Grusellabyrinth garantiert. Im Reich der Finsternis lauern dunkle Gestalten und zwielichtige Gesellen auf gutgläubige Gäste. Essen schärft die Sinne. Das Phänomania Erfahrungsfeld auf Zollverein bietet genügend Gelegenheiten, den naturwissenschaftlichen Gesetzen auf den Grund zu gehen. Anfassen ist dabei unbedingt erlaubt. Köpfchen ist dagegen beim Ruhrescape gefragt. Nur wer sich geschickt zur Rätsels Lösung durchkombiniert, findet auch einen Ausweg aus der geschlossenen Gesellschaft. Augen auf ist in der Laserzone entscheidend. Denn nur wer geschickt reagiert, kann den Strahlen aus den feindlichen Pistolen ausweichen und seine Mission erfolgreich beenden. Dominique Schroller ruhrtopcard.de So klingt nur Dortmund. S0 21.01.18 CAPPELLA ANDREA BARCA & SIR ANDRÁS SCHIFF Schaghajegh Nosrati Bach, Mozart FR 26.01.18 MAHLER CHAMBER ORCHESTRA & DANIELE GATTI Beethoven, Schumann MO 29.01.18 AFRO-CUBAN ALL STARS Moderne kubanische Musik in der Tradition des Buena Vista Social Club MI 31.01.18 KLAVIERABEND JAN LISIECKI Chopin, Schumann, Ravel, Rachmaninow KARTENVERKAUF UNTER konzerthaus-dortmund.de FR 02.02.18 HAYDN »DIE SCHÖPFUNG« Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble, Thomas Hengelbrock, Solistenensemble SA 03.02.18 SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS & MARISS JANSONS Yefim Bronfman DI 06.02.18 MUSIK FÜR FREAKS – ANTOINE TAMESTIT Werke für Viola solo von Barock bis Moderne MI 07.02.18 VERDI-GALA SONYA YONCHEVA 13

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