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Januar 2017 - coolibri Düsseldorf

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K Ö L N S C H A U S P I

K Ö L N S C H A U S P I E L Erst mal abhängen Paranoia unter Papiertigern Mauschelei? Klüngel? Korruption? Bei Putin natürlich, bei Trump bestimmt, aber bei uns? Never! Wie wunderbar einfach korrupte Mechanismen den Gesellschaftsapparat manipulieren, hat kaum jemand so anschaulich erzählt wie Nikolai Gogol 1836 in seinem Stück „Der Revisor“. Foto: Matthias Horn Was ein anständiger Unternehmer sein will, ein rechtschaffener Beamter oder ein ehrbarer Politiker, der verordnet sich und den Seinen heutzutage ein paar Lektionen in Compliance. Das ist zeitgenössisches Denglisch für „Regeln einhalten“. Was man darf und was nicht, lässt sich in den Compliance-Fibeln, Codizes oder wie auch immer die schicken Regelwerke heißen mögen, nachlesen. Da steht drin, was eigentlich jeder wissen sollte und sich im Grunde auf einen Satz reduzieren lässt: Bestechlichkeit ist strafbar. Rumms! Warum fließen bei den Fifas, NOKs und VWs dieser Welt dann trotzdem ständig schwarze Dollars rein und raus? Das wusste vor 180 Jahren schon der russische 22 Autor Nikolai Wassiljewitsch Gogol so pointiert zu vermitteln, dass „Der Revisor“ noch heute ein gern gesehener Bühnengast ist. Regisseur Linus Tunström hat ihn am Düsseldorfer Schauspielhaus so rasant unterhaltend renoviert, dass ihn jetzt sogar die in Sachen Klüngelei bekanntermaßen besonders beschlagenen Kölner importieren (Im Gegenzug machen übrigens die „Geschichten aus dem Wiener Wald“ einen Ausflug von Köln nach Düsseldorf). Man kann sich das richtig vorstellen: Die nervöse Stimmung im Stadthaus, das Geflüster auf den Verwaltungsfluren, die diskreten Hinweise auf der Herrentoilette. Alles Getuschel hat nur eine Botschaft: Hast du ne Leiche im Keller? Dann schaff sie weg, pronto! Wir kriegen eine Revision. Der Typ wurde übrigens schon gesichtet. Soll im Brauhaus abgestiegen sein. Vielleicht gehen wir da mal ein Kölsch trinken? Lage checken, Eventualitäten sondieren – möglicherweise lässt der Kerl ja mit sich reden … Wie sich die Paranoia unter den Papiertigern breitmacht und welche Blüten sie treibt, ist lustig anzusehen – sofern man nicht selber Dreck am Stecken hat. Wie schaut’s aus? Bei euch alles compliant? Sebastian Züger „Der Revisor“: 10. und 28.1. 19.30 Uhr Kölner Schauspiel

K Ö L N L A N X E S S A R E N A Grande Finale Das Ende ist nah! Das aufregende wie ausschweifende Tourleben von Black Sabbath feiert im Februar sein Finale. Vorher kommen Ozzy Osbourne, Tony Iommi und Geezer Butler aber noch einmal nach Köln. Mission: Abschiedsrock. „13“ heißt das letzte Album der Band, erschienen 2013. Die dazugehörige Welttournee endet am 4. Februar 2017 in Birmingham, der Heimatstadt der Urväter des Heavy Metal. 49 Jahre ist es dann her, dass Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward (in der aktuellen Besetzung vertreten von Tommy Clufetos) zusammenfanden, um die Menschheit das Fürchten zu lehren. Die Auswirkungen des Ganzen sind bis heute zu spüren: „Paranoid“ gehört nach wie vor zum guten Ton der elektronischen Gitarrenmusik und versetzt auch Zuhörer, die während der Anfangszeit von Black Sabbath noch nicht einmal in den Windeln steckten, in Verzückung. Ein weiteres Album, so munkelt man, könnte sich zumindest Gitarrist Tony Iommi vorstellen. In die Stahl- und Walzblechfabrik, in der er früher jobbte, kann Iommi nicht mehr zurück, seit er an einer Maschinenpresse zwei Fingerkuppen ließ. Trotz des Handicaps wuchs er zu einem der begnadetsten Krachmacher der westlichen Hemisphäre heran. Warum aufhören mit etwas, das man besser beherrscht als alle anderen? Wenn einer dem teuflischen Treiben der immer noch langhaarigen Metalheads ein Ende setzen kann, dann allenfalls der liebe Herrgott. SZ Black Sabbath: 17.1. Lanxess-Arena, Köln So viele Jahre, so viele Umbesetzungen, so viele Drogenexzesse, so viele öffentliche Abstürze und Wiederauferstehungen ist das schon her, dass es Staunen macht, dass die schwarzmelierten Herren noch zu einer koordinierten Abschiedsvorstellung in der Lage sind. Doch auch, wenn Ozzy sich zwischendurch am Mikroständer stützen muss: Das Zusammenspiel der betagten Herren funktioniert. Sogar so gut, dass zwar das Getoure, nicht aber das gemeinsame Musizieren ein Ende haben soll. Abschiedsvorstellung Foto: Dirk Becker Entertainment Von Heute. Von Morgen. Von Relevanz. Informationen am Morgen Montag bis Freitag 5:00 –9:00 Samstag 6:00 –9:00 Alles von Relevanz. UKW, DAB+ und im Netz

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