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Hamm, Unna, Hagen - coolibri Oktober 2017

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HAMM, UNNA, HAGEN Sri Lanka Entdecken Sie mit Ihrem Marco Polo Scout verwunschene Tempel und den Sitz der Wolkenmädchen. Pilgern Sie in Kandy zur heiligsten Reliquie des Landes, schnuppern Sie in Gewürzgärten und relaxen Sie an Traumstränden. Marco Polo Live: Helfen Sie den Teepflückerinnen auf der Ceylon- Plantage bei der Arbeit und erfahren Sie mehr über die Herstellung des bernsteinfarbenen Getränks. Linienflug, 9 Übernachtungen mit Frühstück in 3- und 4-Sterne-Hotels, Marco Polo Scout 12 Tage Entdeckerreise ab €1644,– S C H W E R T E Andrea Marschke auf dem Ruhrtal-Radweg Fotos (3): Lina Niermann Meine Entdeckung. On Tour Ihr Revier liegt zwischen Geisecke und Westhofen. Täglich befahren die Schwerter Ruhrtalranger mit ihren Rädern die etwa 13 Kilometer lange Strecke an der Ruhr. Sie sind Ansprechpartner für Radtouristen und Spaziergänger, helfen bei Problemen weiter und halten die Wege in Schuss. Lina Niermann hat eine von ihnen einen Tag lang begleitet. 30 Jahre lang hatte Andrea Marschke auf keinem Fahrrad mehr gesessen und trotzdem sagte sie sofort zu, als das Jobangebot kam. Seit Juni ist die 59-Jährige als Rangerin unterwegs. Jeden Morgen trifft sie sich um Viertel vor zehn mit ihrer Kollegin Silvia Stojanov vor der Schwerter Tafel. Aus einem Schuppen holen sie zuerst ihre E-Bikes, um dann in rasantem Tempo Richtung Ruhrtal zu brausen. Heute ist Andrea Marschke jedoch auf sich allein gestellt, die Kollegin ist krank. Aufräumarbeiten Der Sturm der vergangenen Tage hat viele Zweige auf die Strecke geweht. Alle paar Meter hält die Rangerin an, um Äste zur Seite zu tragen. „Damit sich nichts in irgendwelchen Speichen verfängt oder jemand stürzt“, sagt sie. In ihrer Fahrradtasche hat sie einen Verbandskasten, Arbeitshandschuhe und ein Kehrblech dabei. In erster Linie ist Andrea Marschke zwar Ansprechpartnerin, aber sie räumt auch Scherben weg, sammelt Müll ein oder verarztet verletzte Radler. Bei größeren Ästen oder Verschmutzungen informiert sie den Baubetriebshof. Die Orientierung verloren oder eine Reifenpanne? Kein Problem, nach vier Monaten kennt die Rangerin die Strecke wie ihre Westentasche und beschreibt auch gerne den Weg zur nächstgelegenen Reparaturwerkstatt. Verwirrende Schilder An einer bestimmten Kreuzung muss die 59-Jährige besonders häufig weiterhelfen. „Wer aus Richtung Fröndenberg kommt und nach Ergste oder zur Rohr- undurchsichtiger Schilderwald 18

HAMM, UNNA, HAGEN meisterei möchte, kann an dem Schild nicht ablesen, dass er dazu auch einfach nach links fahren kann“, sagt Marschke. Gerne erklärt sie das den Radlern. Während der Woche befahren meist buntbejackte Rentner die Strecke, an den Wochenenden und in den Ferien sind auch Familien mit Kindern und Touristen aus ganz Europa unterwegs. Andrea Marschke grüßt jeden, der ihr entgegenkommt. „Das gehört dazu“, sagt sie, „im Sommer kam ich allerdings manchmal aus dem ganzen Nicken gar nicht mehr raus.“ Mittlerweile sind sie und ihre Kollegin richtig bekannt. „Einige fragen uns auch schon mal, ob sie ein Foto mit uns machen dürfen“, erzählt sie. Allein die Rennradfahrer sind ihr manchmal ein Dorn im Auge: „Die glauben oft, ihnen gehöre die Strecke ganz allein.“ Das Projekt Neben Schwerte gibt es die Ranger auch in anderen Städten entlang der Ruhr, darunter Arnsberg und Witten. In Schwerte ist die S.I.G.N.A.L.-Gesellschaft der Projektträger. Die Ruhrtalranger werden über das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ finanziert. Ziel des Programms ist es, Langzeit-Arbeitlosen einen Anteil am Arbeitsleben zu ermöglichen und ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verbessern. Um als Ranger anfangen zu dürfen, müssen sie mindestens vier Jahre lang Hartz-IV-Empfänger sein und gesundheitliche Einschränkungen haben. Andrea Marschke erfüllt beide Voraussetzungen. Aufgrund ihrer Sehbehinderung darf sie kein Auto fahren. „ Mit Ende fünfzig und ohne Führerschein ist es schwer, einen Job zu finden“, sagt sie. Ursprünglich stammt die 59-Jährige aus Hoppegarten, einem kleinen Ort nahe Berlin. Wie viele andere kam sie nach der Wende in den Westen und lebt seit 1990 im Ruhrgebiet. Im Ruhrtalmuseum Auf ihrer Tour fährt Andrea Marschke oft am Ruhrtalmuseum in der Altstadt vorbei, denn dort liegt die Touristik-Information. Uwe Fuhrmann, der Touristik-Beauftragte von Schwerte, versorgt sie stets mit druckfrischem Info- und Kartenmaterial, das sie dann an die Radler weitergibt. Der Ruhrtal-Radweg ist vom ADFC als Vier-Sterne-Radweg ausgewiesen. „Schwerte hat da Geld reingesteckt und Strecken und Brücken erneuert, um die Qualität sicherzustellen“, erzählt Fuhrmann. „Außerdem leisten die Ruhrtalranger einen Beitrag, wenn sie dort als Ansprechpartner unterwegs sind und sich um den Zustand der Wege kümmern.“ Von Fuhrmann hat Andrea Marschke auch die Rosenschere, mit der sie Brombeerranken stutzt, die in die Strecke hineinragen. Das Spannendste, was sie bisher unterwegs erlebt hat, war ein Zwischenfall mit einem russischen Windhund. Der junge Barsoi hatte sich zu weit in die Ruhr vorgewagt. „Er kam wegen einer Unterströmung nicht mehr alleine raus, also bin ich rein“, berichtet die Rangerin. Zwei Passanten halfen ihr, das mehr als 30 Kilo schwere, durchnässte Fellknäuel aus dem Fluss zu ziehen. Die Besitzerin Elvira Sürig bedankte sich später bei der Retterin mit einem kleinen Präsent. Noch bis Dezember 2018 werden Andrea Marschke und ihre Kollegin anderen aus der Patsche helfen und für freie Fahrt entlang des Ruhrtal-Radwegs sorgen.. Den jungen Barsoi zog Andrea Marschke aus der Ruhr. Zu jedem belegten Körnerbrötchen mit Käse gibt´s einen großen Kaffee gratis! LeckererinDortmund www.baeckerei-boehmer.de Das Angebot gilt nur bei Vorlagedieser Annonce und für den Zeitraumvom 1.-30.10.2017 in allen 9Böhmer-Fachgeschäften Bäckerei Böhmer -Backstube •Uhlandstraße40•44147 Dortmund •Fon: 0231 82 39 49 19

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