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Februar 2017 - coolibri Düsseldorf

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T H E M A K l a s s i k

T H E M A K l a s s i k i m R e m i x Zum dritten Mal findet das Schönes Wochenende Festival statt. Unter dem Motto „Music, Mix, Mashup“ präsentiert die Tonhalle drei Tage ganz im Zeichen der Neuen Musik. Von Tossia Corman T O N H A L L E Sidsel Endresen, Sängerin des norwegischen Kollektivs Punkt, ist Fan der Materie: „Mich begleitet die kontemporäre klassische Musik schon lange. Besonders faszinierend sind die unorthodoxen Rollen der Instrumente und der Einsatz von Elektronik.“ Die Eröffnung findet im NRW-Forum statt. Solisten des Ensembles Musikfabrik geben simultan kurze Solo-Konzerte, die das Punkt-Kollektiv aufzeichnet und bearbeitet. Im anschließenden Teil werden die Remixe dann auf die Bühne gebracht. Endresen erzählt, dass sich das Kollektiv bei jedem Konzert komplett der improvisierten Musik hingibt: „Wir wissen nie genau, was auf uns und das Publikum zukommt.“ Besonders sei, wie das Konzept „Remixen“ umgesetzt wird: „Wir benutzen die ursprüngliche Idee eines Werkes als Inspiration für unser eigenes Konzert.“ Und da zeigt sich das Motto des Festivals in der Praxis – neben der originalen Komposition steht gleichberechtigt der eigene, kreative Umgang damit. Das Duo GrauSchumacher und der Pianist Martin Tchiba präsentieren am Samstag Stücke, in denen es um das Phänomen Multimedia geht. Zu späterer Stunde wartet das siebenköpfige Decoder Ensemble (Foto) aus Hamburg mit außergewöhnlicher Besetzung auf. Die Befreiung des Techno von der Elektronik fordert das Technokollektiv Sonic Robots. Die Musik, sonst auf elektronischem Wege hergestellt, wird hier von zahllosen Robotern live erzeugt. Und zum Tanzen eignet sich das Ganze auch. Am Sonntag treten die Düsseldorfer Symphoniker aufs Parkett, unter anderem mit „Rewriting“ von Michael Gordon, der Beethovens 7. Symphonie bearbeitet hat. Sidsel Endresen freut sich auf das Festival und auf Düsseldorf: „Ich war noch nie in der Stadt, aber zu wissen, dass sie eines der Zentren für Neue Musik ist, reicht mir!“ Schönes Wochenende Festival: 3.-5.2, Tonhalle, Düsseldorf; tonhalle.de „Unorthodoxe Rollen der Instrumente“ Foto: Lorin Stroh 14

S Z E N E F F T J U T A Ausnahmezustand: Lukas Und Produktives Unbehagen Hü oder Hott, hopp oder top? Gemeinhin gilt Entscheidungsfreudigkeit als positiv. Wer sich nicht klar positioniert, guckt in die Röhre. Fernab vom schnellen Entweder-Oder-Zeitgeist, entwirft das Düsseldorfer Künstlerkollektiv Lukas Und Parallelwelten. Eine davon, das „Universum (verschwommen)“, ist im Februar auf der Bühne zu bewundern. „Wir entwerfen Paralleluniversen, in denen wir Mensch und Welt, Material und Körper auf besondere Weisen aufeinandertreffen lassen können“, beschreiben Alice Ferl, Stine Hertel und Johanna Seitz ihre Arbeit. Das verschwommene Universum, ein Teil der Theater-Trilogie der Düsseldorfer, soll dabei „weder ein Lösungsvorschlag noch eine Drohung“ sein, sondern lediglich ein Gedankenspiel. Dabei inszenieren sie auf der Bühne eine Neuordnung, während sich ein Parlament, ein Thronsaal und ein Chemielabor übereinander legen und – verschwimmen. Dabei ist die Vermischung, das Unbestimmte, keinesfalls ein Nachteil, wie das Kollektiv erklärt: „Unklarheiten strukturieren Orientierung und Bedürfnisse neu und eröffnen die Möglichkeit, sich in Grauzonen aufzuhalten, anstatt Verschwommenes als visuelles oder strukturelles Manko zu verwerfen.“ Sie gehen sogar noch weiter und sind sicher: „Unordnung, Auflösung und Ausnahmezustand bedeuten eben auch Rausch, Ansteckung, heillosen Spaß.“ Logisch, dass es so etwas wie abgesteckte Grenzen im von Lukas Und geschaffenen Theaterraum nicht gibt. Fünf bis sechs Personen oder Wesen sind dort zugegen und verwandeln die Bühne in stetig neuen Gewändern. Niels Bovri, ein Sound-, Raum- und Performancekünstler, Jascha Fidorra, angehender bildender Künstler und Kunstlehrer, und Maykon Junkes, Schauspieler und Performer, rütteln dabei zusammen mit dem Performancetrio am Universum. Nichts wird in seinem ursprünglichen (Aggregat-)Zustand gelassen, alles wird geprüft, vorgeführt, neukombiniert. Ob Wissenschaft, Gegenstand oder Geschlecht. Ein großer Vorteil des Theaterraums, wie die Drei bemerken: „Im Alltag gibt es ausreichend Strategien für einen rein pragmatischen Umgang mit unserer Umgebung – das Theater dagegen kann ein Ort sein, an dem die gewohnten Bedingungen in Frage gestellt werden können, ein Raum für produktives Unbehagen.“ NaB das Universum (verschwommen): 16., 17.+21.2., 20 Uhr, FFT Juta, Düsseldorf; fft-duesseldorf.de Foto: Lukas Und Ein eigener Laden - das wär’ doch was! Bei uns bekommen Sie den Schlüssel für Ihre Träume. www.ladenlokale-in-krefeld.de Düsseädorfer >>> Sa., 25. März 2017 35 MuSEEn und GAlErIEn Von 19 uHr bIS 2 uHr* lIVE-bAndS, lESunGEn, PErforMAncES, dJs, SHuTTlE-buSSE, füHrunGEn … nacht-der-museen.de / Info-Hotline: 0211 89 99 555 Ticket: 14 Euro** / d:ticket-Hotline: 0211 237 001 237 * je nach Museum versch. Schlusszeiten ** VVK & Abendkasse; VVK in Museen & an VVK-Stellen 15

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