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Düsseldorf und Wuppertal - coolibri Dezember 2017

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K Ö LN G E W Ö L B E D

K Ö LN G E W Ö L B E D E P O T 2 Charlotte de Witte Foto: Marie Wynants Probenszene „Hool“ Foto: Nuran David Calis Flüstern im Dunkeln Die „Klubnacht“ schlägt zum Jahresende noch mal richtig auf die Trommel: Charlotte de Witte ist zu Gast. Das belgische Energiebündel begann bereits im jungen Alter von 17 Jahren mit dem Auflegen und wird mittlerweile als Belgiens meistgebuchtester DJ gehandelt. Ihre Musik steht in bester Tradition des belgischen Techno, der immer schon dunkel und hart war. Charlottes kompromisslose Peaktime-Sets werden oft durchwandert von flüsternden Vocalsamples, die sich scharf gegen die düsteren, funktionalen Klangwände aus wummernden Kickdrums und melancholischen Flächen absetzen. Hier und dort strahlen auch mal klassische Acid-Lines auf, um aber gleich danach vom nächsten schweißtreibenden Techno- Brett abgelöst zu werden. Den Start in die Nacht übernimmt Lokalheldin Sandilé. Klubnacht: 28.12. Gewölbe, Köln Halbwahrheiten Die Romanvorlage von Philipp Winkler gehörte zu den erfolgreichsten Neuerscheinungen des Jahres 2016 und schaffte es bis auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises. Der Roman erzählt die Geschichte von Heiko Kolbe und seinen „Blutsbrüdern“, den Hooligans. Am Schauspiel Köln nahm sich jetzt Nuran David Calis des Stoffes an. „Hool“ ist seine erste Arbeit nach der erfolgreichen Trilogie „Die Lücke“, „Glaubenskämpfer“ und „Istanbul“. Die Geschichte des Hooligans Heiko passt aber nur auf den ersten Blick nicht ganz in die Reihe von Calis‘ bisherigen Stücken. Auch diesmal geht es schließlich darum, dort genauer hinzuschauen und zu hinterfragen, wo allzu oft nur Halbwahrheiten und Klischees herrschen. da Hool: 15. (Premiere), 21., 29.12.,jew. 20 Uhr, Schauspiel Köln im Depot 2 O P E R A R T H E A T E R Leo Hussain Wuchtiger Klassiker Carl Orffs „Carmina Burana“ gehört zu den Werken, die einen ein Leben lang begleiten. Kaum jemand, der das auf einer mittelalterlichen Anthologie basierende Opus nicht irgendwann in der Schule analysieren musste. Ausschnitte wie der wuchtige Einstiegschor aus „O Fortuna!“ begegnen einem immer wieder in Werbespots und als Filmmusik. An der Kölner Oper kommt das Werk um Weihnachten an zwei Abenden auf die Bühne. Neben Komponist Leo Hussain (Foto) ist Chefbeleuchter Andreas Grütter zu erwähnen, der den Saal mittels aufwendiger Lichtregie zu einem zentralen Bestandteil des Abends macht. da Carmina Burana: 23. (Premiere) u. 30.12., jew. 19.30h, Oper Köln im Staatenhaus, Saal 2 28 Foto: Veranstalter / Pia Clodi Freund des Hauses: Fairmont Verehrte Freunde Traditionell wird die Silvesternacht im artheater mit Freunden, Wegbereitern, alten und neuen Helden gefeiert. Dieses Mal sind die Main-Acts allesamt Live-Musiker und Produzenten, die schon lange verehrt werden und die das artheater-Publikum bereits ausrasten ließen. Das ist zunächst Johannes Heil, Technoinventor der ersten Stunde, der in herausragender Konsequenz die komplette Evolution von Techno begleitet und maßgeblich beeinflusst hat. Ein erstaunlicher Musiker, der schon früh zum Freund des Hauses wurde, ist Jake Fairley aka Fairmont. Der Kanadier verbindet Techno und hochmoderne fragile Popstrukturen miteinander. Vom letzten „Neighborhood Festival“ ist Oliver Ho aka Broken English Club bekannt. Die Kölner Live-Acts werden durch Gabriel Ananda vertreten. New Year‘s Eve – The Live Edition: 31.12. 23 Uhr artheater, Köln Foto: FMLY London

K Ö LN I M M E D I A P A R K P A L L A D I U M Francesco Neri, At home, Faenza 2.4.2011, C-Print Foto: Francesco Neri, 2017 Schaffen den musikalischen Spagat: Enter Shikari Foto: Live Nation Germany Fotografisches Gedächtnis Die Photographische Sammlung gewährt durch die Ausstellung „Francesco Neri – Trophy and Treasure“ einen Einblick in das Schaffen Francesco Neris (*1982 in Faenza), in dem sich die Fotografie in ihrer Vielfalt erweist: als Objekt, Kommunikationsmittel und Dokument, Erinnerungsstück, Komposition, Reproduktion und als freies Kunstwerk. In der Wohnung seiner Großeltern entstanden, zeigen die Aufnahmen das private und berufliche Leben seiner Familie, in dem Medizin und Jagd eine besondere Rolle spielen. Aber auch Ausblicke in die Landschaft und Natur bestimmen Neris spezifischen Bilderkosmos. „Francesco Neri – Trophy and Treasure“: bis 28.1.18 (Do-Di 14-19 Uhr) Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im Mediapark 7 (1. OG), Köln Raumgreifend Enter Shikaris Trancecore ist eine Mischung aus wütend-getriebenem Post-Hardcore und raumgreifender Trancemusik – Stile, die eigentlich gegensätzlicher kaum sein könnten. Damit gelang den Musikern mit großem Erfolg ein Spagat, den nur wenige Künstler schaffen. Ihr viertes, 2015 veröffentlichtes Studioalbum „The Mindsweep“ stieg hoch in die internationalen Charts ein. Anfang des Jahres begann die Arbeit zum neuen Album „The Spark“, das Ende September erschien. Im Dezember kommen Enter Shikari im Rahmen ihrer großen Europa-Tour zum neuen Album auch für vier Konzerte nach Deutschland. Und die sind sehens- und hörenswert. Nicht nur wegen der ausgesprochen coolen Erscheinung des Enter Shikari-Frontmanns Roughton „Rou“ Reynolds. Der tritt am liebsten mit Sonnenbrille auf. ki; Enter Shikari: 3.12. 20 Uhr Palladium, Köln 29

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