THEATER B O C H U M Schöne Momente Filmemacher Aki Kaurismäki hat in „Mann ohne Vergangenheit“ ein bekanntes Sujet aufgegriffen: Ein Fremder mit totalem Gedächnisverlust sucht seine Identität, dessen Umgebung reagiert misstrauisch, der Zuschauer tappt im Dunkeln. In der Regel wird daraus eine Krimihandlung. Benjamin Grüter, Ronny Miersch, Michael Kamp Foto: Diana Küster Aber Kaurismäkis Film ist voller zarter Ironie und Melancholie, wenige Dialoge umreißen die Gedanken seiner Charaktere. Regisseur Christian Brey deutet die Vorlage um und entwirft im großen Haus ein fast fröhliches Singspiel, das vor allem die Langsamkeit zelebriert. So wird beispielsweise in einer Szene ein Wasserkocher angestellt und schweigend gewartet, bis der Inhalt brodelt. Geduld ist angebracht, wenn man diesen dreistündigen Theaterabend genießen möchte. In der zweistöckigen Schiffskulisse von Anette Hachmann hausen ein gutes Dutzend gestrandete Figuren wie in einer beengt wirkenden Puppenstube. Eisschollen im Vordergrund lassen vereinzelte Aktionen einfrieren. Die große Lust des Regisseurs an Gags und Wiederholungen durchbricht zwar die stets drohende Tristesse der Geschichte, manches Mal erzeugen die Albernheiten aber auch unnötige Längen. Köstlich, wie Ronny Miersch sich als tollpatschiger Ordnungshüter Antilla immer wieder blamiert. Dessen Hundebestie Hannibal (als echter Vierbeiner auf der Bühne!) ist entgegen seiner Ankündigung nur ein Kuscheltier und wird zum besten Freund von „M“, dem Mann ohne Vergangenheit. Michael Kamp zeigt ihn als Suchenden, leise, manchmal unsicher, mit feinem Humor findet er ein neues Leben und in Irma (Juliane Fisch) seine neue Liebe. Das gesamte Stück fragt er nach Feuer für seine Zigarette, erst am Ende geht die Flamme auf, wenn er zu Irma zurückkehrt. Die dreiköpfige Band (Leitung: Tobias Cosler) spielt sich souverän durch neu interpretierte Popsongs, Jazz, Tango, Balladen. Ein Song von Axel Prahl („Wilde Welle“) fällt ganz besonders auf. Einer von vielen schönen Momenten in der Bochumer Aufführung. Ariane Schön Mann ohne Vergangenheit: 16., 21., 30.12., Schauspielhaus Bochum PREMIEREN IM DEZEMBER BOCHUM 7.12. Malalai – Die afghanische Jungfrau von Orléans von Robert Schuster, Julie Paucker nach Friedrich Schiller (R: Robert Schuster), Kammerspiele 9.12. The Humans. Eine amerikanische Familie von Stephen Karam (R: Otto Kukla), Schauspielhaus 52 CASTROP-RAUXEL 16.12. Jesus liebt mich von David Safier (R: Urs Alexander Schleiff), Westfälisches Landestheater DORTMUND 2.12. Eugen Onegin von Peter Tschaikowsky (R: Tina Lanik), Opernhaus 16.12. Biedermann und die Brandstifter/Fahrenheit 451 von Max Frisch/Ray Bradbury (R: Gordon Kämmerer), Schauspielhaus; 17.12. Übergewicht, unwichtig: Unform von Werner Schwab (R: Johannes Lepper), Schauspielhaus 29.12. Der Kirschgarten von Anton Tschechow (R: Sascha Hawemann), Schauspielhaus 30.12. Der Theatermacher von Thomas Bernhard (R: Kay Voges), Schauspielhaus DUISBURG 15.12. Maria Stuarda von Gaetano Donizetti (R: Guy Joosten), Theater Duisburg ESSEN 1.12. Willkommen von Lutz Hübner, Sarah Nemitz (R: Thomas Ladwig), Grillo- Theater 2.12. Der Troubadour von Giuseppe Verdi (R: Patrice Caurier, Moshe Leiser), Aalto-Theater
THEATER H A G E N Ensemble mit Projektchor Zwischen Kitsch und Kunst Im orchestralen Finale, komponiert von Andres Reukauf, singt das Ensemble mitsamt Projektchor die Titelfigur Daniel Daréus ins Jenseits. Schauspieler Andreas Kunz (erwachsener Daniel) hält Joshua Schettner (junger Daniel) an der Hand und schwebt mit bunten Luftballons hinauf ins Wolkenpanorama. Regisseur Thomas Weber-Schallauer hat keine Angst vor Kitsch und die Zuschauer reißt es von ihren Sitzen vor Begeisterung. Die Bühnenfassung von „Wie im Himmel“ nach dem Film von Kay Pollak ist ein Chor-Märchen für Erwachsene, das zwar kein richtiges Happy End hat, aber eben viel Zuversicht verströmt. Nach einer lebensbedrohlichen Herzattacke kehrt der erfolgreiche Dirigent Daniel Daréus in das Dorf seiner Kindheit zurück und wird dort mit der Leitung des Kirchenchores beauftragt. Der Künstler lernt die Sorgen und Nöte von „normalen“ Menschen kennen und er trifft seine Jugendliebe wieder. Der erste Teil der Geschichte wird in schnell wechselnden Bildern erzählt und kommt dadurch nicht so richtig in Fluss. Bis dahin werden viele Klischees bedient (wie vertrottelte Dorfbewohner, prügelnde Ehemänner), die Dialoge wirken ein wenig hölzern. Wie zu erwarten, entwickelt der Amateur-Chor neuen Ehrgeiz, mit Grausen sieht der Pfarrer seine Macht über seine Schäflein schwinden. Nach der Pause wird das Ensemblespiel intensiver, die zuvor schwelenden Konflikte brechen hervor. So gibt es beispielsweise eine eindringlich gespielte Ehekrise zwischen dem Pfarrer (Ralf Grobel) und seiner Frau (Antje Lewald). Herausragend sind Daniel Heck, der den geistig behinderten Tore mit faszinierender Präzision spielt. Aber auch Judith Guntermanns zerbrechliche Gabriella beeindruckt mit ihrer Befreiung vom misshandelten Mauerblümchen zur unabhängigen Frau. Musikalisch besiegelt sie in „Gabriellas Song“ den Aufbruch in ihr neues Leben. Weber-Schallauer zeigt, wie der Gemeindechor Gabriellas gewalttätigen Ehemann mit dem Lied „In einem kühlen Grunde“ in die Flucht schlägt. Auch das kann die menschliche Stimme in dieser Hommage an die Kraft der Musik bewirken. Ariane Schön „Wie im Himmel“ 8.12., Theater Hagen foto: theater Hagen STAATLICHES RUSSISCHES BALLETT MOSKAU SCHWANENSEE 27. +28.12.2017 - Philharmonie Essen | 29.12.2017 - Recklinghausen, Ruhrfestspielhaus 23.01.2018 - Düsseldorf, Capitol Theater | 25.01.2018 - Duisburg, Theater am Marientor DER KLEINE PRINZ DAS MUSICAL VON DEBORAH SASSON & JOCHEN SAUTTER 17.02.2018 - Essen, Colosseum Theater 18.02.2018 - Düsseldorf, Capitol Theater FALCO DAS MUSICAL 28.03.2018 - Essen, Colosseum Theater 21.04.2018 - Düsseldorf, Capitol Theater 29.03.2018 - Dortmund, Westfalenhalle 3a HAIR DAS MUSICAL THE AMERICAN TRIBAL LOVE-ROCK MUSICAL 14.03.2018 - Düsseldorf, Capitol Theater SIMPLY THE BEST DAS MUSICAL 2018 31.03.2018 - Dortmund, Westfalenhalle 3a 02.04.2018 - Essen, Colosseum Theater 12.05.2018 - Düsseldorf, Capitol Theater MARY ROOS & WOLFGANG TREPPER IN ”NUTTEN, KOKS UND FRISCHE ERDBEEREN” 26.04. & 14.09.2018 - Wuppertal, Historische Stadthalle 15.04. & 13.09.2018 - Düsseldorf, Capitol Theater 27.04. & 06.09.2018 - Essen, Colosseum Theater ELVIS DAS MUSICAL 19.02.2018 - Düsseldorf, Capitol Theater 25.02.2018 - Essen, Colosseum Theater HAIRSPRAY DAS BROADWAY MUSICAL 18. - 20.04.2018 - Düsseldorf, Capitol Theater DAN AYKROYD & JUDITH BELUSHI PRESENT THE BLUES BROTHERS 07.03.2018 - Essen, Colosseum Theater | 11.03.2018 - Düsseldorf, Capitol Theater - APPROVED - Ein Sezen Aksu-Liederabend von Selen Kara, Torsten Kindermann und Akın E. Şipal GELSENKIRCHEN 2.12. Moby Dick von Tom Sijtsma, Guus Ponsioen nach Herman Melville (R: Carsten Kirchmeier), Musiktheater im Revier 23.12. Jesus Christ Superstar von Andrew Lloyd Webber, Tim Rice (R: Michael Schulz), Musiktheater im Revier HAGEN 2.12. Frau Luna von Paul Lincke (R: Holger Potocki), Theater Hagen MÜLHEIM 16.12. Ya Kebir von Collective Ma’Louba (R: Rafat Alzakout), Theater a. d. Ruhr OERS 14.12. The Suitcase – Verloren in Moers von Francois Sarhans (R: Francois Sarhan), Schlosstheater OBERHAUSEN 1.12. Die Freiheit in Abrede von Dirk Laucke (R: Dirk Laucke), Theater Oberhausen Karten online oder unter 0234 / 33 33 55 55 53
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April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.