Events, Trends und Reportagen für die Rhein-Ruhr-Region
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Dortmund - coolibri Dezember 2017

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TITEL R U H R G E B I E

TITEL R U H R G E B I E T Zahlreiche Zoos bieten tierische Begegnungen. Wasserspaß im Freizeitbad Heveney Spontane Entdeckungsreisen müssen nicht in die Ferne führen. Das Naheliegende kann genauso spannend sein. Die RUHR.TOPCARD bietet die Chance, den Abenteuern vor der Haustür auf die Spur zu kommen. Neue Ziele erweitern im kommenden Jahr das Spektrum. Fotos: RUHR.TOPCARD Heimaturlaub Heimaturlaub oder Wochenendausflug – die Region bietet zahlreiche Ziele für spontane Entdeckungsreisen. Ein Streifzug durch die Savannen Afrikas, ein Tag am Strand, der Abstecher in den Wilden Westen oder die rasante Abfahrt in der Skihalle lassen sich ohne langen Flug und teures Hotel erleben. Mit der RUHR.TOPCARD im Gepäck sind Abenteuerlustige noch günstiger unterwegs. Das kleine Kärtchen öffnet viele Türen kostenlos oder zum halben Preis. „Wir bemühen uns, jedes Jahr neue, attraktive Partner in das Angebot aufzunehmen, um es für die Kunden noch interessanter zu machen“, sagt Ruhr-Tourismus-Geschäftsführer Axel Biermann. Zwei Zoos gehören im kommenden Jahr zu den Schätzen im gut gefüllten Erlebniskoffer. Die Reisenden müssen sich zwischen dem Allwetterzoo in Münster oder dem Gaia Zoo im niederländischen Kerkrade entscheiden. Dort führt die Safari von der Graslandschaft Afrikas mitten hinein in den tropischen Regenwald. Unter exotischen Bäumen lassen sich verschiedene Affenarten beobachten, wie sie sich von Ast zu Ast hangeln. Auf der Dschungel-Tour mit Seilbrücken und Klettertürmen können die Kinder es 16 den Tieren nachmachen. Noch mehr tierische Tuchfühlung ermöglicht der Allwetterzoo in Münster. Die Besucher können Papageien und Elefanten füttern, Pinguine auf einem Spaziergang begleiten und Kängurus in ihrem Gehege besuchen. Das Westfälische Pferdemuseum auf dem Gelände vermittelt nicht nur Wissen rund um das NRW-Wappentier, es zeigt die Entwicklung vom Wild- zum Hauspferd an lebendigen Exemplaren. Freien Eintritt genießen RUHR.TOPCARDler von Anfang Januar bis Ende März. Zu den neuen Zielen mit kostenfreiem Zutritt zählt auch der Naturwildpark Granat in Haltern am See. Das 60 Hektar große Gelände durchstreifen Touristen auf den Spuren verschiedener Wildtiere. Neben Wanderrouten von bis zu zwei Stunden bieten sich am Wegesrand zahlreiche Rast- und Picknickmöglichkeiten und auf dem Spielplatz können die kleinen Gäste sich nach Herzenslust austoben. Ruhe und Entspannung verheißt dagegen das Solbad Vonderort in Oberhausen. Neben Sole und Sauna erwarten die Gäste Wassergymnastik und Wellness-Angebote. Wasserspaß lässt sich im Freizeitbad Heveney am Kemnader See auskosten. Riesenrutsche und Wasserkarussell machen besonders gute Laune. Spielerisch dreht das Binarium in Dortmund die Zeit zurück. Das Museum zeigt die Entwicklung der digitalen Kultur vom Ende der 70er-Jahre bis heute. Die Besucher bekommen aber nicht nur Computer aus der Grauzone der Menschheitsgeschichte zu sehen, sie können an Konsolen wie dem Atari 2600 oder der neuen Playstation selbst die entscheidenden Knöpfe drücken. Zum halben Preis bietet das Fußballmuseum einen Rundgang, lässt sich ein Schnuppersegeln auf dem Phoenixsee buchen oder im Kletterpark Hamm die Höhenangst überwinden. Ungeahnte Höhenflüge bringen den Körper im Trampolinpark Oberhausen in Schwung, während auf der Suche nach des Rätsels Lösung im Bochumer Think- Square Köpfchen gefragt ist. Weitere 130 Ziele warten auf Heimaturlauber und Wochenend- Touristen. Dominique Schroller ruhrtopcard.de coolibri verlost zwei Pakete mit jeweils 2 Erwachsenen- und zwei Kinder-Ruhrtop.Cards auf coolibri.de

EUROPAKOLUMNE Dilan M. ist 22 Jahre alt, kommt aus Lünen- Brambauer und lebt seit zwei Jahren in Dortmund. Sie macht seit vergangenem August eine Ausbildung. Nebenbei studiert sie. Dilan ist kurdische Alevitin und gehört damit zur zweitgrößten Glaubensgruppe in der Türkei, die sich allerdings in einigen Punkten vom islamischen Mainstream unterscheidet. Aleviten beten zum Beispiel nicht in Moscheen und Glaube ist eher Privatsache. Männer, Frauen und Kinder beten immer zusammen. Es gibt keine Geschlechtertrennung. Im Alevitentum ist Homosexualität nicht verpönt. „Es gibt türkische und kurdische Aleviten“, erklärt Dilan. Manche Leute würden sagen, Aleviten seien keine Muslime, weil sie nicht nach dem Koran lebten. Auch mit dieser Begründung wurden sie jahrhundertelang verfolgt – vor allem von Muslimen, die sich als Hüter des Islams verstehen. Vorurteile gegenüber Aleviten gibt es auch heute noch. „Sunniten reagieren häufig nicht so gut“, so Dilan. Aber auch als Kurdin schlägt ihr Abneigung entgegen: Auf der Realschule beschimpften Jungs sie als „Scheißkurde“. Ab der 8. Klasse begann sie sich gegen die Beleidigungen zu wehren. Sie versuchte zu argumentieren und entschied, sich bei der alevitischen Jugendorganisation ihrer Gemeinde zu engagieren. „Manchmal ist Jugendlichen der Hintergrund nicht bewusst“, sagt die 22-Jährige. „Sie wissen nicht, was es bedeutet, wenn man Alevitin ist.“ Seit dem Zeitpunkt setzt sie sich ehrenamtlich in der Ortsjugend ihrer alevitischen Gemeinde für Tierschutz und gegen Homosexuellenfeindlichkeit ein. Als Kurdin hat sie in manchen Punkten eine schwierige Beziehung zum türkischen Staat. Sie erzählt die Geschichte von Dersim, der Heimatstadt ihrer Eltern in Ostanatolien. Dort hat das türkische Militär 1938 mit 50 000 Soldaten die Dilan M. weiß, wie man ein Leben zwischen mehr als nur zwei Stühlen meistert: Als kurdische Alevitin ist das Leben in Deutschland manchmal genauso eine Herausforderung wie der Umgang mit den politischen Entwicklungen in der Türkei. Gegen das kurdische Bevölkerung der Region angegriffen. Die Soldaten haben bis zu 70 000 Menschen erschossen, erstochen, bombardiert, deportiert. Dersim heißt heute Tunceli. Auch deswegen engagiert sich Dilan – gegen das Vergessen und für mehr Verständnis. Vergessen Dilan M.: „Europa gibt mir den Mut, meine Meinung zu sagen.“ In den Ferien macht sie regelmäßig Urlaub in der Türkei, um ihre Familie zu besuchen, aber immer häufiger gebe es Probleme bei den Kontrollen am Flughafen. „Ich fühle mich dort unwohl. Nicht wie in Europa. In Europa behandeln einen die Menschen nicht anders. Überall herrschen ähnliche Gesetze. Man kann sich in jedem Land wohlfühlen“, sagt Dilan. Einige aus ihrer Familie haben ein Einreiseverbot in die Türkei bekommen. Einmal pickten Beamte ihre Cousine bei einer Grenzkontrolle heraus, nahmen ihr das Handy ab und hielten sie 24 Stunden lang fest. Als Kurdin ist sie Teil einer in der Türkei verfolgten Gruppe und hatte Erdogan-kritische Inhalte auf ihrem Handy. „Sie durfte nicht in die Türkei einreisen. Am nächsten Tag haben sie sie zurück nach Hause geschickt“, so Dilan. Wenig später passierte ihr genau das Gleiche. Als die türkischen Grenzbeamten Dilan das Handy wiedergaben, sagten sie: „Sie haben Nachrichten bekommen, während wir ihr Handy an unseren Computer angeschlossen haben.“ Dennoch: Dilan darf einreisen. Die 22-Jährige findet, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sollten aufhören: „Europa gibt mir den Mut, meine Meinung zu sagen. In der Türkei werden Menschen schon für die falsche Ansicht in den Knast gesteckt.“ Chantal Stauder Was denkt der Pott über Europa? Die Europakolumne erscheint monatlich und ist ein einjähriges Projekt des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerkes e.V. (IBB), der Auslandsgesellschaft NRW e.V. sowie der Stadt dortmund und dem Jugendring Dortmund. programm programm 20172018 halbjahr halbjahr 02 01 Das neue Programmheft 1/2018 Die VHS Dortmund startet mit über • Körperschulung, Bewegung, Yoga 2.100 Veranstaltungen in das erste Halbjahr 2018. • Kochen und Ernährung Das Programmheft bietet neben den Klassikern • Sprachen aktuelle Trends u. a. in den Bereichen: • Politik, Gesellschaft, Ökologie •MSOffice, ... Vielfalt erleben www.vhs.dortmund.de 17

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