BLICKPUNKT: SELF-PUBLISHING B O C H U M, H A G E N & K R E F E L D Jens Boelealias ByronWeigand Die einen feiern es als Demokratisierungdes Verlagsgeschäfts,andere meinen, es führezueiner Schwemme minderwertiger Publikationen: dasSelf-Publishing. Büchereinfach selbst zu veröffentlichen, statt daraufzuwarten, dass VerlageInteresse am eigenen Manuskript bekunden, ist verlockend. Wie viel Arbeitabertatsächlich dahintersteckt, worauf es zu achten gilt undwas siegegen Vorurteile tun, verraten drei Self-Publisher ausder Region. Foto: Lina Niermann Die Selbst-Publizierer Im Werbevideo vonAmazonsieht alles ganz einfach aus.Mit einpaarMausklicksseinManuskript hochladen,eineBuchbeschreibung eingeben, Covergestalten,Preis festlegenund schon fließendie Tantiemen. Entwederdurch E- Book-Verkäufeoderden Verkaufvon Taschenbuch-Exemplaren, die‚on demand‘, also aufNachfrage gedrucktwerden. Wer tiefer in dieMaterie eintaucht, merkt jedoch schnell,ganzsoeinfachist es dann doch nicht. Wieerreiche ich, dass meineBücherauch im Buchhandelerhältlich sind?Wie bekommt mein Buch im Publikations-Dschungel diegewünschteAufmerksamkeit? Und wiegestalte ichein ansprechendesCover?Diese undähnlicheFragentreiben verlagsunabhängige Autoren in Blogsund Forenum. Sein Coverselbstzugestalten, istfür Jens Boele kein Problem, schließlich istder Bochumer gelernterMediengestalter.„Mansollteals Self- 8 Publisherschon einwenig Ahnung vonGrafik undDruckvorstufe haben“, sagt der43-Jährige, derunter demPseudonymByron Weigandseine Bücher veröffentlicht. Self-Publishing-Plattformenverlangen in derRegeldruckfähigePDF-Dateiendes Manuskripts sowie eindruckfähiges Cover, wasfür Laien nichtsoohneWeiteres zu erstellenist.Wer ohne einengroßenVerlagimRückensein Buch selbst veröffentlichen will,mussalles in Eigenregiemachen. Das sollte manlautBoele nichtunterschätzen: „Die Zeit,die ichfür Promotionaufwende,ist ungefähr genausolang, wiedie fürs Schreiben.“ DemMediengestalter gefälltes, dievollständige Freiheit darüber zu haben,wie sein Buch am Ende inhaltlichund optischaussehenwird. Gleichzeitig istihm ehrliches Feedback wichtig. VoneinemBuchhändlerinder Bochumer City bekam „Die Zeit, dieich für Promotion aufwende, istungefährgenauso lang, wiedie fürs Schreiben.“ er zu seinem ersten Romanzuhören, dass er zu vieleRechtschreibfehlerenthalte. FürseinzweitesBuch,eineTrue-CrimeGeschichtemit dem Titel„Hurensohn“, hatBoele deshalb 1000 Euro für einLektoratausgegeben. VielGeld,das sich aber bezahltgemacht habe, meintder Bochumer. „Die Resonanz istvielhöher gewesen.“ Vorurteile abbauen Eine Einschätzung, dieauch Vera Nentwich, Autorin underste Vorsitzendedes Selfpublisher- Verbands in Krefeld,teilt:„Self-Publishersollten aufjeden Fall in einordentliches Lektoratund in einprofessionelles Coverdesigninvestieren, dasist einfachein Muss.“ DerSelfpublisher-Verband,der mittlerweile rund 500Mitglieder zählt, will verlagsunabhängigenAutoren helfen, qualitativhochwertige Bücherzupublizieren.Er bietet WeiterbildungeninFormvon Web-Seminarenan, veranstaltet Mitgliedertreffeninganz Deutschlandund istauf allengrößerenBuchmessen vertreten.Die Messepräsenzdient
BLICKPUNKT: S ELF-PUBLISHING nichtalleinzum Netzwerken,sondern wird vomVerband auch dazu genutzt, um Vorurteile abzubauenund dieSichtbarkeit vonSelf-Publishern zu erhöhen.Nicht zuletztdarum hatder Verbandgemeinsam mitder MVB, einerTochtergesellschaft desBörsenvereins desDeutschen Buchhandels,den „Deutschen Selfpublishing- Preis“ insLeben gerufen.Dieserwirdseit 2017 einmal jährlich aufder Frankfurter Buchmesseverliehen.Autoren können hier entwederden mit10000 Euro dotiertenJurypreis oder einenPublikumspreisinHöhevon 2000 Euro gewinnen. 2018 gabesrund1200Einreichungen. An Wettbewerbenhat ManfredSchloßer indeskeinInteresse.Für den67-jährigen Hagenerist dasSchreiben vonBüchern inzwischen einreinesHobby. „Ich binehrlich, ichhabeeshaltmit einemrichtigen Verlag nicht geschafft“, sagt er.Für ihn sind Self-Publishing-Plattformendeshalb eine gute Option, seineWerke überhauptindie Öffentlichkeit zu bringen. Insgesamt elfRomanehat derehemalige Leiter einesJugendzentrumsschon beider Plattform BooksonDemand(BoD) veröffentlicht. Geld verdient er damit keins. Im Gegenteil, wenn er Einnahmenund Kosten gegeneinanderrechnet, istesoft sogarein Verlustgeschäft voneinigenHundert Euro proVeröffentlichung. „Ich mache das, weil es mir Spaß macht.Andere gebenGeld fürihre Modelleisenbahnaus,ich für meineBücher.“Besonders schätzt er beiseinemHobby denAustausch mitMenschen, denenerauf seinen Lesungen begegnetund die gelegentlichen Interviews mitder Lokalpresse. Sein Erstling„Straßnroibas“,enthieltnochfarbige Fotosund war über 400Seitenstark. Dadurch stiegendie Produktionskosten,was schließlich auch denVerkaufspreisindie Höhe trieb. „Als Anfängerist einemvielesnicht so klar“, meintSchloßer. Mittlerweile verzichtet er Vera Nentwich ManfredSchloßer „Belächelt wird man eigentlich nur noch vondenen,die sich nicht auskennen.“ beiseinenKrimisauf solche kostspieligen Details,weilergemerkt hat, dass Leserbei einem Preisvon unterzehnEurobereitwilliger zugreifen. Bücher zweiterKlasse Vera Nentwichwehrt sichallerdings dagegen, Self-Publishingals reineNotlösungzubetrachten: „Esgibtviele erfolgreiche Foto: Thomas Nentwich Autoren, diesichbewusst für diesen Wegund gegeneinen Verlag entschiedenhaben.“ Aber haftet Self-Publishing- Werken nichtimmer noch der Makelan, Bücher zweiterKlasse zu sein? Vera Nentwichverneint. „Belächelt wirdman eigentlich nurnoch vondenen,die sich nichtauskennen.“ Und tatsächlich haben großeVerlage schonlängsteinenFuß in diesem Marktsegment. Random Houseund BooksonDemandhaben sich beispielsweise zusammengetan,umden Self-Publishing-Verlag Twentysixzugründenund hinter denPlattformen epubli sowie Neobooks steckt dieVerlagsgruppe Holtzbrinck.Viele Verlagslektorenlesen heute nichtmehrnur eingereichte Manuskripte, sonderndurchforstenaußerdem einschlägige E-Book-Bestsellerlistenoder, wieim Fall vonTwentysix, dieeigene Plattform aufder SuchenachvielversprechendenAutoren,die sieunter Vertragnehmenkönnen. Self-Publishingkann also auch einSprungbrettins klassische Verlagsgeschäftsein, zumindest für diejenigen,die weiterhin diesen Traumträumen. LinaNiermannn Foto: privat 5000 JahreHochkultur wieder erwacht Shen Yuns einzigartige künstlerische Vision erweitert das Theatererlebnis zu einer mehrdimensionalen Reise durch einen der größten Schätze der Menschheit –die fünf Jahrtausende währende traditionellechinesische Kultur. „Eine Botschaft der Hoffnung. Wirklich ein Hauch des Himmels.“ —DanielHerman, tschechischerKulturminister „Die absolute Nr.1 Tanzshow der Welt!“ —KennWells,ehem. leitenderTänzer desEnglish National Ballet „ Ich habe schon über 4000 Shows gesehen, aber nichts ist mit dem zu vergleichen, was ichheute Abend sah.“ —Richard Connema,Broadway-Kritiker 11.–12.Februar 2019 Aalto TheaterEssen 18.–19.Februar 2019 TheaterDortmund, Opernhaus 030-364287 707| ShenYun.com/DE WEITERETERMINE IN BERLIN,BREMENUND LUDWIGSBURG
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April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.