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coolibri CAMPUS No 04

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N E W S Foto: Mart Vares

N E W S Foto: Mart Vares D O R T M U N D Ewert and the Two Dragons Dauerkarte für Hochgefühle Gibt es ein Abo auf Hochgefühle? Eine Dauerkarte für schönen Herzschmerz? Ein Stempelsammelsystem für feines Gedankengut? Vermutlich nicht. Was es aber gibt, ist ein Abo für die Popschiene des Dortmunder Konzerthauses, das mit Zuverlässigkeit experimentierfreudige Indiebarden und versierte Singer & Songwriter auf seine Bühne bucht. Im Konzertsaal mischen sich dann junge Kenner und neugierige Best Ager, um das wohlkurierte Programm im bestmöglichen Sound und bei immer vorzüglicher Sicht zu genießen – bestens geeignet für jeden, der mal abseits verschlammter Festivalgründe oder enger Clubbunker seinem Lieblingsact lauschen oder die Dauerempfehlung der befreundeten Musiknerds entdecken will. Wer für die Flatrate mit Garantie auf den erwählten Sitzplatz zu skeptisch ist, kann jeden Termin natürlich auch einzeln besuchen. Den Startschuss zur Spielzeit zünden die Tindersticks (13.11.16). Die britische Band setzt auf atmosphärisch dichten Tragik-Pop. Düster, sehnsüchtig und lauernd klingen die orchestralen Tracks, die sich mit Experimentierfreude und abgefahrenen Instrumenten an Jazz, Soul und Rock abarbeiten. Kurz darauf steht mit Radical Face (18.11.16) ein vielfältiger Ausnahmekünstler auf der Bühne. Dessen Musik klingt nach Wäldern, Bergen, Sommerabenden und Heimat. Streicher, Akustikgitarren und klimpernde Klavierklänge sind die Zutaten solch wohlklingender Kompositionen wie das radiobekannte „Welcome Home, Son“. Das neue Jahr eröffnet die Alternative-Country-Band Lambchop (17.2.17) aus Nashville, Tennessee. Deren reichhaltiges musikalisches Aufgebot berührt etliche Genregrenzen, die von Sänger Kurt Wagners tiefer, warmer, rauchiger Stimme verbunden werden. Klingt wie weite amerikanische Prärie zu allen Jahresund Tageszeiten. Darauf folgt ein junger, ursympathischer Singer-Songwriter von der Insel: Charlie Cunningham (25.3.17). Der überzeugt nicht nur mit herzschmelzender Stimme, sondern vor allem durch rassiges Flamenco-Gitarrenspiel, das auf irritierende Weise mit den ruhigen, nachdenklichen Melodien harmoniert. Den Abschluss macht Estlands wohl schönster Musikexport namens Ewert and the Two Dragons (17.6.17). Die klingen nach holzigem Folk, poppigem Indie und großem Kino. Im Klangrepertoire stehen zierliches Glockenspiel, akustische Gitarre und tänzelndes Schlagzeug, die mal an Seeräuberchantys, mal an Vintagewohnzimmer und manchmal auch an Wollmützenhipster erinnern. Wärmste Empfehlung! lv Foto: Konzerthaus Dortmund 50 Sommersemester 2016

N E W S Foto: allrounder.de M Ö N C H E N G L A D B A C H Heiß auf Eis 800 Kubikmeter Schnee, 130 Tonnen Stahl und 275 000 Watt aus der Musikanlage – für den ersten Big Air Doppelweltcup Europas hat man sich ordentlich gegönnt. Kein Wunder, erwartet man doch nicht nur über 130 der weltbesten Schneesport-Athleten aus rund 20 Nationen, sondern auch große Musikprominenz. Sind die dann endlich am 2. und 3. Dezember an der mehr als 16 Stockwerke hohen Rampe eingetroffen, die extra für das Event im Sparkassenpark in Mönchengladbach hochgezogen wurde, wird gesprungen, gewirbelt und gerockt, bis der Schnee schmilzt. Na gut, schmelzen soll er natürlich nicht, immerhin wird die weiße Pracht als Austragungsfläche für gleich vier Weltcups in den Disziplinen Freestyle Ski und Snowboard gebraucht. Außerdem werden schon hier Olympia-Qualifikation für die Spiele im Jahr 2018 in Südkorea entschieden. Besagte Rampe wird beim ARAG Big Air Freestyle Festival nicht wie man meinen könnte als bloße Sprungschanze für den weitesten Flug auf Skiern genutzt, sondern als Abschusskanone für Schrauben drehende, Salit schlagende und Tricks reißende Freestyle-Athleten. Diese wagen die hohen, halsbrecherischen Sprünge auf Skiern oder Snowboards, bewertet werden dabei Höhe, Style, Schwierigkeit und Landung. Vor Ort wird das etwa Lisa Zimmermann demonstrieren, die amtierende Weltmeisterin im Slopestyle und Abräumerin beim Big Air-Event in Boston. Ebenfalls aus dem Team der Deutschen Ski Freestyle Nationalmannschaft kommt Flo Preuss, der sich als gebürtiger Sprockhöveler hier als Lokalmatador bezeichnen darf. Mit Silvia Mittermüller und Maxi Preissinger stehen zudem Shootingstars der Szene bereit für fette Absprünge. Neben so viel jungen Sportlern stehen aber auch noch ein paar alte Hasen im Schnee bereit. Die sorgen aber nicht für krasse Freestyle-Tricks, sondern für fette Beats und große Gefühle. Gemeint sind die Beginner (2.12.) und Sportfreunde Stiller (3.12.), die hier die Bühne kapern. Erstere haben sich dieses Jahr mit einem fulminanten Comeback ein Ehrendenkmal in den Annalen der deutschen Musikszene gesetzt. Lange klang deutscher Hip Hop nicht so rund, echt und legendär. So wie der Hip Hop der Beginner ein passender Soundtrack für jedes Freestyle- Event ist, ist der Name der Sportfreunde Stiller allein schon die Einladung zu einem der coolsten Sportevents des Jahres wert. Zum Abschluss sorgen die für Kuschelstimmung. lv 2.+3.12. Sparkassenpark Mönchengladbach, arag-bigair.com Sommersemester 2016 51

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