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August 2018 - coolibri Hamm, Unna, Hagen

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TITEL coolibri präsentiert DieBonBonBudeinCastrop Rauxelzeigt alte Schmalfilmezum Thema „Fernweh“. Die Programmtüte ist prall gefüllt: Beim „2.Tag der Trinkhallen“ wird zwischen Hamm und Weseldie Budenkultur gefeiert,mit Kleinkunst, Musik, Spielenund Filmen. 50 Programm-Buden machenmit und viele weitere Trinkhallenstellen in Eigenregie etwasauf dieBeine. Wir haben einwenig in der gemischtenTütegekramtund für euch ein paar (Cola-)Kracher herausgefischt. Foto: Reinaldo Coddou Rabatz und Budenzauber FürSpielkinder Retrogamer,halteteure Daumenbereit: In der Gaming-Lounge vonostenhellweg.netkönntihr Spiele-Klassiker wieTetris,PongoderSuper MarioKartzocken.Damitman sich dabeinicht ins Gehege kommt,haben sich dieMacherangleich zwei Standorten häuslichniedergelassen. Am „Kiosk &Stehcafé“ in Mülheimund bei„DieBude“inMarl.Sollten trotzdem allePlätzebelegt sein,nicht verzagen,abzur „Trinkhalleam Stadtgarten“nachHerne.Dorthat derder Verein „InsertCoins“seine Flipper, Videospiel-Automatenund alte Gaming-PCs zum Highscore-Knacken aufgebaut. Im Zuge desTrinkhallen-Tages erfährtaberauch einanalogerKlassiker aus Kindertagen einRevival: dasQuartett. Statt Autoszuvergleichen,treten hier Budengegeneinanderan. UndzwarinKategorienwie Gründungsjahr,Größe,Öffnungsdauer undVielfaltan Klümpchen.Wie kommt mandran? EinViererset-Karten gibt’sanallen teilnehmenden Trinkhallen ab einemMindesteinkaufswertvon einemEuro. FürNostalgiker Hemmungslos in Erinnerungenschwelgen: Im Februarhatte dasProjekt „InterkulturRuhr“ Familien dazu aufgerufen,private Aufnahmen aus den1950er bis80erJahreneinzureichen. Fast 1.000 Filmekamen zusammen.Verschiedene Zusammenschnitte daraus werden an densogenannten„Filmbuden“ vorgeführt. An derBon- BonBudeinCastrop-Rauxel versammelt einZusammenschnittAufnahmenzum Thema„Fernweh“,inder Kilic TrinkhalleinDortmundstehen Familien-Feste im Mittelpunktund der K(uh)ioskinBottrop zeigtselbstgedrehteSpielfilmezwischen Science-Fictionund Slapstick. Wiesah dasLeben in derArbeitersiedlungaus, zwischen Feierabendbier,Nachbarschaftshilfe undder Geburt deserstenKindes? DieAntwort erhältman im „Heide Kiosk“ in Dinslaken,wo dasAlltagslebender 50er bis80erüberdie Mattscheibeflimmert. Ebenfalls in Dinslaken widmet sich derKiosk Temelmit einerFilm-Collageden feuchtfröhlichen Feiern aufder Kegelbahn,im StadionoderimPartykeller. FürFußball-Fans DerBall rolltwieder: Passendzum Bundesliga- Startgibt’snun dieProgramm-Sparte „Fußball“. In derEssener Bude „Zum Sporttreff“ lädt PhilippKöster, Chefredakteurdes Fußballmagazins 11 Freunde, zumKioskquiz.ImPottmeinenja viele, geborene Fußball-Experten zu sein.Bei derRate-Runde dürftesichdannaberschnell dieSpreu vomWeizentrennen.An„Antje& Jörg’sKiosk“inBochumgibtFrank Goosen gemeinsammit BenRedelings Fußball-Anekdoten zumBestenund am Bergmann KioskinDortmund gräbt JournalistChristoph Schurian in derGeschichtedes Reviersports.GeschichtlicheEinblickeliefertauch derHistoriker Dietrich Schulze-Marmelinginder Fortuna-Bude in Herne.Wer hätte gedacht,dassSchalke-und BVB- Spielersichfrühernachden Spieleninden Vereinskneipenauf einBiertrafen?Auf künftige Stadionbesuchekann mansichdann an der Ballerbude in Oer-Erkenschwickvorbereiten: Dort werden dielegendärstenKurvensongs und Fußballhymnen gespielt, zumMitgrölen. LN Damitman aufseinerBudentournichtsverpasst, hatdie Ruhr Tourismus GmbH sechsRadtourenzusammengestellt, dieals GPS-TrackoderÜbersichtskarteheruntergeladenwerdenkönnen.Außerdembietenverschiedene ADFC-Ortsgruppen fünf geführteRadtourenan. WeitereInfosunter: tagdertrinkhallen.ruhr 2. Tagder Trinkhallen:25.8. (15-22 Uhr), verschiedene Orte,Ruhrgebiet; tagdertrinkhallen.ruhr Eine Programmübersichtist alsFaltplananallenteilnehmenden Budenund online erhältlich. 16

EUROPAKOLUMNE Zwölf Monate. Zwölf Kolumnen. 13 Interviewpartner.Mit derAugustausgabe ist auchdas Ende des einjährigen Projekts„Europakolumne“gekommen. Ein Rückblick mit Aussicht. Ziel derKolumne war es,wenig beachteteLebensrealitätensichtbarzumachen. Das Mikro weiterreichen Fotomontage: Chantal Stauder Siehaben Freunde fernabihresGeburtstortes, machen Ausgrenzungserfahrungen, führenFamilienlebenüberLändergrenzen hinwegund haben verschiedene Strategien füreinen Umgang damit entwickelt. VonvielenErzählungen meiner Interviewpartner war ich gerührtund beeindruckt, habegestaunt undgelacht undnachjeder Kolumnenochvielübermeine und ihre Geschichtennachgedacht. Wasich dabeigelernt habe? In Zeiten, in denenpolitischeKonflikte unüberwindbarund Krisen allgegenwärtigscheinen, können MenschenGeschichten gut gebrauchen,die ihnen Denk-und Fühlweisen eröffnen,die siesich selbst wohl niehättenerschließen können.Ich bindankbardafür, dass 13 Menschen ihre Sichtauf Europa mitmir geteilthaben. MitJohnhabeich über dieAnfänge derEU, dieÖffnung dereuropäischenGrenzen unddie Zerrissenheit derBriteninder Brexitfrage gesprochen.Ritahat mir davonberichtet, wieesist,ineinem so großenLandwie Russland aufzuwachsen, dasvon Europäern schnellgleichgesetztwirdmit seinerRegierung.Leonora hatsich gefragt, warum beisportlichen Wettkämpfenein flexiblerUmgang mitHerkunftund Nationalität möglichist,bei Migrationaber nicht. Ichdenke an Markus,den Ausbilder undGärtner,der aus seinerKomfortzone getreten istund Freude am Reisen undneue Freunde gefundenhat.Mir fällt Fabioein, derjunge Mann,den seineErfahrungen so starkbeeinflussthaben, dass er bewusstentschieden hat, in Zukunftdie politischenDimensionender Welt um ihn herum aktiv mitgestalten zu wollen.Ich erinneremichanDaniele, derItalien undden IT-Bereich verlassen hat, um sich stattdessen derSozialen Arbeit mitJugendlichenzu widmen.Ich erinneremichandie Bulgarin Teodora, diesichberuflich undprivatfür kulturellen Austausch einsetztund berichtethat, dass sieVorurteilen vorallem mit Humorbegegne.Ich denkeanAhmad aus Syrien,dem aufgefallen ist, dass in DeutschlandLeistung undLogik belohntwerdenund hierzulande Autos–anders als in denNiederlanden–in derVerkehrshierarchie ganz klar vorFahrrädernund Öffentlichen Verkehrsmittelnstehen. Dilan hatvon ihren Erfahrungenals kurdischeAlevitin in Europa berichtetund ihre Angst im Hinblick aufErdogansTürkei undeinen möglichen EU-Beitritt geschildert. Jannis engagiert sich politisch aufvielenEbenenund wünscht sich,dassMenschen noch mehr darüber nachdenken, dass es einenUnterschied macht, ob wir in einemEuropader Konzerne oder einemEuropader Bürger leben. Lisa haterzählt, wassie sich fürdie Ukrainewünscht und warumihr mehr Gerechtigkeitfür alle Länder Europassowichtig ist. MitDavid habeich über Österreich, Privilegienund seinen ägyptischenVater gesprochen.Natalie hatvom Leben„dazwischen“als „unsichtbare Migrantin“ berichtet underklärt, wasessoschwierig macht,als Kindnicht-deutscher Eltern in Deutschlandaufzuwachsen. Mirhat dasProjekt vorallem gezeigt, dass es eine großeAnzahl vonGeschichten gibt,die MenscheninEuropanochzuselten anhören. DieIdee derInitiatoren dieser Kolumnewar genaudas:Lebensrealitätensichtbarmachen, dieein Großteil derMenschennur schwer aus eigener Erfahrungkennen. Das Projektsollteden Blick aufdie Vielfaltder Bürger in Deutschlandund Europa richten undzeigen,welcher Gewinn es sein kann,offen aufMenschenzuzugehen. DieEuropakolumne lässt sich vielleicht am leichtestenfortführen, indemman bewusst das MikroanMenschenweiterreicht, derenLebenswirklichkeiten selten vorkommenund derenGeschichtendaher weniggehörtwerden. ChantalStauder 17

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