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August 2018 - coolibri Düsseldorf, Wuppertal

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FAMILIE D Ü S S E L D O

FAMILIE D Ü S S E L D O R F Wenn es zuhause nichtmehrgeht, weil die Eltern krank oderüberfordertsind,ist eine Pflegefamilie oftder Rettungsanker für ein Kind.Was kaum jemand weiß: Auch Menschen, dienicht in derklassischen Vater-Mutter-Kind-Konstellationleben, könnenPflegeelternwerden. Siewerdendringend gesucht. DieDiakonie Düsseldorfkommuniziertdas Thema, indem sie für mehr Vielfalt wirbt. BorisWellssowvon derDiakonieDüsseldorf Foto: Diakonie Düsseldorf Neue Heimat 22 Im Frühjahr startete dieDiakonieDüsseldorfeine Plakatkampagne:„Wirhaben einLeben verändert“. Schwarzweißfotoszeigten Menschen, dieeinem Pflegekindein neuesZuhausegegebenhaben.Amgrößtenwar dasmediale Echo zu Benund Michael, einhomosexuelles Ehepaar,das einentraumatisierten Jungen aufgenommen hat. Vater, Mutter,Kind, Reihenhaus,Hund–das tradierte Familienbild spukt zwar noch in vielen Köpfen,dochdie Wirklichkeit siehtlängstanders aus.„Das istnicht mehr dieLebensrealität vieler Menschen“, sagt Boris Wellssow,Abteilungsleiter ZentrumPflegekinderhilfe derDiakonieDüsseldorf. DemRechnungzutragen, seidie Intentionder Kampagne gewesen. Benund Michastünden hierfür alsSymbol. „Wir möchten wenigerspezielle Gruppenansprechen, sondern dieVielfaltinsgesamt erhöhen.“ Dassauch gleichgeschlechtlichePaare,Singles, Alleinerziehendeund Unverheiratete einPflegekind aufnehmenkönnen, istkeinNovum, aber in derÖffentlichkeit weitgehend unbekannt. Nach derPlakataktionbekundeten rund 80 Personen mitganzunterschiedlichem Background ihr Interesse. „Michhaben sehr berührende E-Mails erreicht vonLeuten, diedachten,sie kämendafür überhauptnicht infrage.“ Gründe,ein Kindvon seiner leiblichen Familiezu trennen, gibtesmannigfache.Meist sind dieEltern überfordert, oftspielenSucht- oder psychische Erkrankungen,GewaltoderMissbraucheine Rolle. „Inobhutnahme“ isteinestaatlicheAufgabe undläuftimmer über dasJugendamt. Manche Familien bitten vonsichaus um Hilfe, wenn siesichnicht mehr um ihr Kindkümmern können,weilsie akut fürsichselbstsorgen müssen. Betroffen sind ca.450 Kinderaus Düsseldorfund Umgebung –300 Pflegeelternsind derzeitbei derDiakonieregistriert,ein Pool sehr „Wir suchen immereineFamilie für einKind, nicht umgekehrt.“ unterschiedlicher Menschen. Das seiauch gut, meintWellssow,dennjedesKindist anders:„Wir brauchen eingrößtmöglichdifferenziertes Angebot.“ Fortwährende Begleitung Pflegemutter,-vateroder-eltern kann werden, werein erweitertespolizeiliches Führungszeugnis sowieein Gesundheitszeugnisvorlegt und finanziellabgesichert ist. Das Jugendamt zahlt einenZuschuss, derfürsKindgedacht ist; eine rein monetäre Motivation istnicht erwünscht. Ferner sollte manüberausreichend Wohnraum undeinegewisse Erziehungskompetenzverfügen. „Davon haben wir aber keine schablonen-

FAMILIE hafteVorstellung,Erziehung istsounterschiedlich wiedie Menschen selbst.“ Gut aufgehoben Erster Schritt fürInteressenten sind dieInfoabende, dieregelmäßigvon derDiakonieveranstaltetwerden. Wasist mach- undvorstellbar;traut mansichzu, einkrankes oder traumatisiertes Kindaufzunehmen?Bewerber dürfen auch Wünsche äußern,aber: „Wir suchen ja immereineFamiliefür einKind, nichtumgekehrt.“ Mitder großen Herausforderung, einemKindein neuesZuhausezugeben,wirdniemand alleine gelassen.Die Diakonie berät undbegleitet dieZiehelternwährend dergesamten Dauer desPflegeverhältnisses; Fort-und Weiterbildungensindobligatorisch.Etwa zumThema Herkunft,das unvermeidbaraufsTapet kommt.„Wieviel Wahrheitbrauchtdas Kind?“ heißtein Seminar.„Unsere Meinung ist: Es brauchtdie ganzeWahrheit, aber mitkindlichenWorten.“Dafür geltees, vonAnfanganeineSprachregelungzufinden. Wichtigsei zudem, dieleiblichenElternmit einzubeziehen. „Wenndiese dasGefühlhaben,das Kindsei gutaufgehoben in deranderen Familie, ist dasdie halbeMiete“, sagt Boris Wellssow.„Das minimiertdie Loyalitätskonflikteder Kinderabsolut.“ In derRegelgibtesdaher Besuchskontakte –aneinem neutralenOrt in derDiakonie. „Wennsichalleeinigsind, hat dieSache auch Kraftund kann gelingen.“ Im Grunde seidas ThemaVielfalt im Pflegekinderwesen einaltbekanntes. „Wir führenimmer zwei Kulturen zusammen,die derHerkunfts- unddie derPflegefamilie.“Das seidie Aufgabe undumdas Bestmöglichefür einKindzuerreichen, gelteesnicht zu vergessen: „EsgibtsehrunterschiedlicheLebensformenund auch sehr unterschiedliche Formen vonPflegefamilien.“ BeritKriegs diakonie-duesseldorf.de Standenauchfür dieKampagneModell: PflegeelternBen undMichael Foto: Petra Warrass /Diakonie Düsseldorf Beruflicher Wiedereinstieg: Nutzen Sie die Angebotevor Ort! Die Kinder sind gerade eingeschult worden oder gewöhnen sich noch in den Kindergartenalltag ein? Auch für den Elternteil, der bisher die Kinder überwiegend betreut hat, stellt dies eine große Veränderung dar. Jetzt wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt, wieder in die berufliche Tätigkeit zurückzukehren. Egal ob man bereits nach einem Jahr Erziehungszeit oder nach langjähriger Familienzeit wieder ins Berufsleben zurück möchte, es gibt(fast)immer Fragen zum (Wieder-) Einstieg in denBeruf: Habe ichmit meiner QualifikationennochChancen aufdem Arbeitsmarkt? Haben sich die Anforderungen inmeinem Berufsfeld in der Zwischenzeit verändert?Wostehe ichderzeit undwowill ichberuflich hin? Wo finde ich Stellenangebote und wie bewerbe ich mich (richtig)? Und nicht zuletzt: Werkann mir beimeinenBemühungenhelfen? Wir unterstützen Sie auf Ihrem Weg„Zurück in den Beruf“ DieBeauftragten fürChancengleichheitder Agenturenfür Arbeitgeben interessierten Berufsrückkehrenden eine ersteOrientierung,vielfältige Informationen,Tipps undHilfen.ImRahmen ihrerInformationsveranstaltungen „Zurück inden Beruf“ sprechen sie insbesondere Frauen und Männer an, dieaus derFamilienzeit kommen undden Wiedereinstieg in denBeruf vorbereiten. DieExpertinnen ladenherzlichein,ihreInformations-und Beratungsangebote zu nutzen undauch dieDienstleistungender Agenturenfür Arbeitmit in dieeigenen Planungeneinzubeziehen.Neben individuellerBeratungund Stellenvermittlung liegt ein großer Aufgaben-Schwerpunkt der Agenturen auch in derFörderung derberuflichen Weiterbildung. Wersichweiterbildet, verbessert seineChancen aufdem Arbeitsmarkt erheblich. Berufsrückkehrendesollten dieseChancen nutzen. Die angebotenen Informationsveranstaltungen sind ein erster wichtiger Baustein deserfolgreichenWiedereinstiegs. IhreAnsprechpartnerinnen vorOrt sind fürdie Agentur fürArbeit • Solingen-Wuppertal: Angela Grote-Beverborgund Birgit Kropf Tel. 0202/2828-162und -406 • Mettmann: BarbaraEngelmann Tel. 02104/ 6962-109 • Düsseldorf: JuliaKlein Tel. 0211/692-1599 • Mönchengladbach: AngelikaKönig Tel. 02161/ 404-1305 • Krefeld: Gaby Wienges-Haupt Tel. 02151/ 92-2412 • Bergisch-Gladbach: Marita Franssen Tel. 02202/ 9333-220 ADVERTORIAL 23

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